Wirtschaft

Heike Freund von Marvel Fusion China und die USA investieren, Deutschland tritt auf der Stelle

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Nur fünf Firmen verfolgen bei der Kernfusion wie Marvel Fusion einen laserbasierten Ansatz.

Nur fünf Firmen verfolgen bei der Kernfusion wie Marvel Fusion einen laserbasierten Ansatz.

(Foto: picture alliance/dpa)

Kernfusion kann der Schlüssel einer sauberen und unerschöpflichen Energiequelle sein. Doch Deutschland hinkt in der Entwicklung hinterher, beklagt Heike Freund von Marvel Fusion. In "So techt Deutschland" plädiert sie für mutigere Investitionen.

Fusionsenergie ist das Gegenteil von Kernspaltung: Es werden keine Atomkerne gespalten, sondern fusioniert. Klappt alles, wie gewünscht, entsteht CO2-freier Strom. "Deutschland hat die wissenschaftliche Expertise für bahnbrechende Technologien wie die Kernfusion. Was fehlt, sind die politischen und finanziellen Rahmenbedingungen", mahnt Heike Freund. Sie ist COO von Marvel Fusion. Das Münchner Startup konzentriert sich auf die Entwicklung eines Kernfusionskraftwerks mittels Lasertechnologie.

Heike Freund leitet das operative Geschäft von Marvel Fusion.

Heike Freund leitet das operative Geschäft von Marvel Fusion.

(Foto: Marvel Fusion)

Bis 2026 soll ein erster Demonstrator entstehen - in den USA, nicht in Deutschland, wie Freund erklärt. Der nächste Schritt wäre ein Prototyp, "den würden wir sehr gerne in Deutschland bauen".

Freund zufolge gibt es etwa 40 privatwirtschaftliche Firmen, die sich mit Kernfusion beschäftigen, davon "befinden sich zwei Drittel in den USA". Nur fünf Firmen verfolgen ebenso wie Marvel Fusion einen laserbasierten Ansatz.

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Die Fusionsmanagerin ist überzeugt, dass die Technologie als nahezu unbegrenzte und saubere Energiequelle eine Schlüsselrolle bei der Energieversorgung einnehmen wird. Doch während "China und die USA Milliarden in die Kernfusion pumpen", trete Deutschland auf der Stelle, sagt sie. In Summe seien 90 Prozent des privaten Kapitals für Kernfusion in den USA investiert worden. "Hier haben Europa und Deutschland großen Aufholbedarf, dass wir die Technologien am Ende auch hier kommerzialisieren können", lautet Freunds Weckruf an die Politik. "Die nächsten Tech-Champions sollten wieder aus Deutschland kommen."

So techt Deutschland

In "So techt Deutschland" haken die ntv-Moderatoren Frauke Holzmeier und Andreas Laukat bei Gründern, Investoren, Politikern und Unternehmern nach, wie es um den Technologie-Standort Deutschland bestellt ist.

Alle Folgen finden Sie in der ntv App, bei RTL+, Amazon Music, Apple Podcasts, Spotify und im RSS-Feed.

Sie haben Fragen für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie eine E-Mail an sotechtdeutschland@ntv.de

Quelle: ntv.de, chr

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