Wirtschaft

Umsatzerwartungen angehoben Hohe Kosten knabbern am Henkel-Gewinn

Henkel rechnet mit höheren Einnahmen im Gesamtjahr.

Henkel rechnet mit höheren Einnahmen im Gesamtjahr.

(Foto: picture alliance / Daniel Kubirski)

Klebstoffe und Waschmittel füllen Henkel im ersten Halbjahr die Kasse. Doch die Herstellung kostet, und der Konzern kann dies nicht in voller Höhe an die Kunden weiterreichen. Der Gewinn bricht ein.

Der Konsumgüterkonzern Henkel hat im ersten Halbjahr dank florierender Geschäfte mit Klebstoffen und Waschmitteln deutlich mehr eingenommen. Steigende Material- und Logistikkosten lasten aber auf den Gewinnen der Düsseldorfer: Henkel arbeitete deutlich weniger profitabel. "Die Umsatzentwicklung in den ersten sechs Monaten liegt in einem außerordentlich schwierigen Umfeld über den bisherigen Erwartungen für das Gesamtjahr", sagte Konzernchef Carsten Knobel. Angesichts des Verlaufs hob der Dax-Konzern seine Umsatzprognose für 2022 nun an.

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Von Januar bis Juni schraubte der Hersteller von Pritt, Loctite und Persil den Umsatz um gut zehn Prozent auf knapp elf Milliarden Euro, wie Henkel mitteilte. Vor allem die Geschäfte mit Klebstoffen und Waschmitteln legten deutlich zu, die kriselnde Kosmetiksparte konnte organisch nur minimal wachsen. Der bereinigte operative Ertrag (Ebit) sank durch die gestiegenen Kosten, die durch Preiserhöhungen nicht gänzlich aufgefangen werden konnten, von 1,4 auf unter 1,2 Milliarden Euro. Der bereinigte Gewinn nach Steuern und Dritten hat sich mehr als halbiert auf 447 Millionen Euro. Je Vorzugsaktie ging der bereinigte Gewinn auf 1,95 Euro von 2,40 Euro zurück.

Henkel-Umbau soll nächstes Jahr greifen

Der Düsseldorfer Konzern befindet sich im Umbau. Konzernchef Knobel legt das Kosmetikgeschäft mit der Waschmittelsparte zusammen. Er will mit der neuen Sparte mit einem Umsatz von rund zehn Milliarden Euro Henkel schlagkräftiger machen - aber auch die Kosten drücken. Spätestens Anfang 2023 solle die neue Struktur stehen, bekräftigte er.

Henkel erwartet 2022 nun ein organisches Umsatzwachstum von 4,5 bis 6,5 Prozent, zuvor waren es 3,5 bis 5,5 Prozent. Seine Gewinnprognosen bekräftigte Knobel. Die bereinigte Umsatzrendite (Ebit-Marge) soll etwa weiter in der Bandbreite von 9 bis 11 Prozent liegen.

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Die Konsumgüterkonzerne ächzen unter steigenden Kosten für Material und Logistik. Allein bei den Materialpreisen hatte Henkel in der Vergangenheit erklärt, 2022 einen Anstieg im mittleren Zwanzig-Prozent-Bereich gegenüber dem Jahresdurchschnitt 2021 zu erwarten. Zudem zieht sich Henkel nach dem russischen Angriff auf die Ukraine aus Russland und Belarus zurück. Henkel prüfe weiter alle Optionen für die Umsetzung des Beschlusses, die bis Jahresende erfolgen solle.

Konkurrent Beiersdorf hatte im Halbjahr auch beim Ertrag zugelegt. Der Nivea-Hersteller steigerte Umsatz und Gewinn zweistellig und bestätigte seine Ziele. Belastungen durch höhere Material- und Transportkosten seien durch Wachstum gedämpft worden.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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