Wirtschaft

"Ukraine hat die Welt überrascht" IWF: Ukrainische Wirtschaft kriegt die Kurve

Christine Lagarde war bei ihrem Treffen mit dem ukrainischem Präsidenten Petro Poroshenko von den Fortschritten beeindruckt.

Christine Lagarde war bei ihrem Treffen mit dem ukrainischem Präsidenten Petro Poroshenko von den Fortschritten beeindruckt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Einen Staatsbankrott kann die Ukraine gerade noch abwenden. Doch der Krieg im Osten des Landes und die Währungsabwertung lassen die Wirtschaft weiter schrumpfen. IWF-Chefin Lagarde ist dennoch zuversichtlich.

IWF-Chefin Christine Lagarde hat der Ukraine Erfolge bei ihren Reform-Bemühungen bescheinigt. "Ich bin sehr ermutigt durch die Fortschritte, die in den vergangenen Monaten erreicht worden sind", sagte Lagarde am Sonntag bei ihrem ersten offiziellen Besuch in der Ukraine. "Die Ukraine hat die Welt überrascht." Gleichwohl sei dies erst der Anfang des Weges. "Reformen zu vollziehen ist ein Prozess", sagte sie an der Seite des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko in Kiew. Die Maßnahmen der Regierung hätten dazu geführt, dass es so aussehe, als ob das Land "die Kurve kriege".

Lagarde forderte zudem erneut alle Gläubiger auf, die jüngst ausgehandelten Schuldenerleichterungen für die Ukraine mitzutragen. Dabei hatten sich die wichtigsten Geldgeber unter anderem zu einem Forderungsverzicht von 20 Prozent bereiterklärt. Die Umstrukturierung der Schulden in Höhe von 18 Milliarden Dollar soll bis Ende Oktober abgeschlossen sein. Russland fordert indes die volle Rückzahlung seiner verliehenen drei Milliarden Dollar.

Der Internationale Währungsfonds und die westlichen Geldgeber hatten großen Druck auf die Privatgläubiger gemacht, die kurzfristigen Verluste hinzunehmen, um die prowestliche Regierung in Kiew nicht zu schwächen und sie in ihrem Reformkurs zum Umbau der Wirtschaft zu unterstützen. Sie hatten ihr zugesagtes Hilfspaket mit einem Volumen von 40 Milliarden Dollar von der Einigung abhängig gemacht.

Die ukrainische Wirtschaft wird Prognosen zufolge um zehn Prozent schrumpfen - zum Teil, weil wichtige Industriegebiete in dem von den prorussischen Rebellen kontrollierten östlichen Regionen liegen. Neben dem blutigen Konflikt mit den Aufständischen zwang eine drastische Währungsabwertung das Land finanziell in die Knie.

Quelle: ntv.de, hul/rts/AFP

Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen