Wirtschaft

Materialmangel und hohe Kosten Ifo: Stornierungen plagen Baubranche

Noch immer sind die Folgen des Ukraine-Krieges auch auf deutschen Baustellen zu spüren: Es fehlt an Rohstoffen, Lieferengpässe lösen sich nur langsam auf. Besonders im Wohnungsbau hagelt es Auftragsstornierungen. Ein Blick in die Zukunft macht wenig hoffnungsvoll.

In der Baubranche werden einer Ifo-Umfrage zufolge momentan ungewöhnlich viele Projekte storniert. "Auf dem Hochbau betrug der Anteil der betroffenen Unternehmen im Juni 11,5 Prozent, im Mai waren es sogar 13,4 Prozent. Im Tiefbau waren es 9,0 Prozent, nach 8,8 Prozent im Mai", teilte das Münchner Forschungsinstitut mit. "Die Größenordnung ist vergleichbar mit dem Corona-Schock im Frühjahr 2020." Vor allem der Wohnungsbau sei besonders häufig betroffen.

Die Ifo-Forscher verwiesen auf weiterhin fehlendes Material. So meldeten im Juni 47,1 Prozent der Hochbauunternehmen Lieferengpässe, nach 56,6 Prozent im Vormonat. Im Tiefbau sank der Anteil auf 39,7 Prozent, von 44,8 Prozent im Mai. "Diese Engpässe bilden sich nur langsam zurück. Dabei kommt es teils zu rasanten Preisanstiegen infolge der Knappheit", so Ifo-Experte Felix Leiss.

Auch die hohen Energiepreise wirkten preistreibend bei vielen Baustoffen. Im Mittel erwarteten die Betriebe, dass die Engpässe noch knapp neun Monate andauerten. "Die Unternehmen müssen die höheren Preise für Material und auch Kraftstoff an die Kunden weitergeben, und so steigen die Baupreise weiter rasch. Die Bauherren müssen aber auch die höheren Zinsen tragen." Im Wohnungsbau gebe es zudem Unsicherheit wegen künftiger Fördermöglichkeiten. "Dies führt dazu, dass einige Projekte überdacht werden müssen."

Quelle: ntv.de, lno/rts

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