Wirtschaft

Referenz: Gaza-Streifen Israelis wollen Trumps Mexiko-Mauer bauen

Im Oktober 2015 kam es an der Grenze zwischen dem Gaza-Streifen und Israel zu gewalttätigen Protesten.

Im Oktober 2015 kam es an der Grenze zwischen dem Gaza-Streifen und Israel zu gewalttätigen Protesten.

(Foto: imago/ZUMA Press)

Eine israelische Firma dürfte sich freuen, wenn Donald Trump der nächste US-Präsident wird. Denn der Spezialist für Grenzanlagen erhofft sich einen lukrativen Auftrag.

Ein israelisches Unternehmen würde gerne die Mauer bauen, die US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump zwischen den USA und Mexiko errichten lassen will. "Wir haben so etwas in der Vergangenheit getan und würden es definitiv machen", sagte Saar Koush, Chef von Magal Security Systems, dem Finanznachrichtenportal "Bloomberg". Sein Unternehmen hat unter anderem Grenzbefestigungen errichtet, die den Gaza-Streifen umgeben.

Magal Security Systems
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Donald Trump hatte in der Vergangenheit mehrfach angekündigt, im Falle eines Wahlsiegs eine Mauer zwischen den USA und Mexiko bauen zu lassen, um damit illegale Einwanderer abzuhalten. Bezahlen soll das Projekt nach seinen Vorstellungen Mexiko. "Wer glaubt, dass Mauern nicht funktionieren, soll Israel fragen", so Trump.

Israel hat an der Grenze zum Gaza-Streifen ein Befestigungssystem errichtet, das aus Zäunen, Mauern, Videokameras, Bewegungsmeldern und Satelliten-Überwachung besteht. Das Land will sich damit vor Anschlägen schützen. Bewohner des von der Hamas regierten Gaza-Streifen werfen Israel vor, sie seien damit wie in einem großen Gefängnis eingesperrt.

Eine simple Mauer zwischen Mexiko und den USA, wie von Trump angekündigt, hält die Sicherheitsfirma Magal indes für keine gute Idee. Sie könne von illegalen Immigranten oder Drogenschmugglern leicht überwunden werden, sagte Unternehmenssprecher Hagai Katz dem Magazin "The Intercept". Erforderlich sei ein System, das so komplex sei wie die von Israel verwendeten.

"Kampferpobtes" Konzept

"Wir haben einen intelligenten Zaun rund um den Gaza-Streifen gebaut", sagte Unternehmenschef Koush "Bloomberg" in Nairobi, wo sich Magal um dem Auftrag bewarb, die Grenze zwischen Kenia und Somalia abzusichern. "Jeder kann eine nette Powerpoint-Präsentation vorführen. Aber wenige können ein so komplexes Projekt wie Gaza zeigen, dass ständig kampferprobt ist."

Ob es tatsächlich die von Trump geforderten Grenzsicherungen zwischen Mexiko und den USA geben wird, ist fraglich. Seine Chancen, US-Präsident zu werden, sind in den letzten Wochen deutlich gesunken. Und seine Rivalin Hillary Clinton lehnt ein solches Projekt vehement ab.

Doch die Geschäftsaussichten schätzt Koush trotzdem rosig ein. Islamistische Anschläge und Flüchtlingsströme haben etwa in Europa den Wunsch nach Grenzanlagen wieder erhöht – nicht nur an den Außengrenzen der EU, sondern auch innerhalb des Schengen-Raumes. Oder wie es Koush ausdrückte: "Das Grenz-Business war am Boden. Aber dann kamen der IS und der Konflikt in Syrien. Die Welt verändert sich, und Grenzen kommen gewaltig zurück."

Quelle: ntv.de, jga

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