Wirtschaft

Für Panther und Lynx Rheinmetall steuert auf großen Panzer-Auftrag zu

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Der Panther soll dem Leopard in Bezug auf Elektronik überlegen sein.

Der Panther soll dem Leopard in Bezug auf Elektronik überlegen sein.

(Foto: IMAGO/Henning Scheffen)

Die Kasse klingelt bei Rheinmetall: Der Rüstungsriese sichert sich innerhalb weniger Wochen drei große Aufträge mit Milliardenvolumen. Italien will von dem deutschen Hersteller mehr als 500 Panzer bestellen.

Rheinmetall könnte den größten Auftrag seiner Firmengeschichte an Land ziehen. Die italienische Regierung wolle den von Rheinmetall entwickelten Kampfpanzer Panther sowie den Schützenpanzer Lynx bestellen, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf Branchenkreise. Der Auftrag mit einer Laufzeit von 15 Jahren solle ein Volumen von rund 20 Milliarden Euro haben. Ein Teil davon sei für die Wartung der Kampffahrzeuge vorgesehen.

Den Planungen zufolge wolle Italien mindestens 350 Schützenpanzer Lynx und mehr als 200 Panther-Kampfpanzer anschaffen. Rheinmetall wolle den Bericht nicht kommentieren, dementiere ihn aber auch nicht, sagte ein Sprecher. "Wir werden uns zu gegebener Zeit erklären." Rheinmetall-Aktien legten in der Folge um 3,4 Prozent zu.

Während vom Panther aus auch Drohnen gesteuert werden können, um in Gefechtssituationen zu unterstützen, ist der Lynx modular aufgebaut. Wie ein Bausatz kann das Kampffahrzeug mit unterschiedlichen Bewaffnungen ausgestattet werden.

Zur Abwicklung des Auftrags könnte Rheinmetall auf eine Kooperation mit dem italienischen Rüstungskonzern Leonardo zurückgreifen, berichtete das Blatt weiter. Bei Großaufträgen in der Rüstungsindustrie wird üblicherweise versucht, einen Teil des Volumens im Land des Auftraggebers abzuarbeiten. Insider in Italien hatten bereits berichtet, Rheinmetall und Leonardo sondierten eine Kooperation bei Panzern. Leonardo-Chef Roberto Cingolani hatte in der Vergangenheit gesagt, sein Konzern wolle europäische Allianzen schmieden.

Italien will seine Landstreitkräfte verstärken und hat dahingehend bereits seine Fühler in Richtung des Rüstungskonzerns KNDS ausgestreckt und wollte Leopard-2-Panzer anschaffen. Eine Vereinbarung wurde von der Regierung in Rom aber wieder aufgelöst, weil KNDS die Panzer vorwiegend in Deutschland bauen wollte.

Für Rheinmetall ist es der dritte Milliardendeal innerhalb weniger Wochen. Im Juni hatte die Bundeswehr bereits Munition im Wert von 8,5 Milliarden Euro geordert, vor wenigen Tagen flatterte dann der Auftrag für militärische Transporter ins Haus - ebenfalls durch die Bundeswehr. Das Volumen beträgt hier 3,5 Milliarden Euro.

Quelle: ntv.de, mba/rts

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