Elon Musk verdrängt Jeff Bezos ist wieder reichster Mensch der Welt
05.03.2024, 11:04 Uhr Artikel anhören
Der gute Aktienkurs seines Unternehmens Amazon macht Jeff Bezos etwas reicher als Elon Musk.
(Foto: picture alliance / Evan Agostini/Invision/AP)
Jeff Bezos ist zurück an der Spitze der Rangliste der reichsten Menschen der Welt. Laut dem Bloomberg-Ranking überholt der Amazon-Gründer mit rund 200 Milliarden Dollar Tesla-Milliardär Elon Musk. Sein knapper Vorsprung ergibt sich aus den Aktienwerten. Bei einem Verkauf würde Bezos seine Pole jedoch einbüßen.
Jeff Bezos ist wieder der reichste Mensch der Welt. Der Amazon-Gründer hat Elon Musk überholt und steht zum ersten Mal seit Herbst 2021 wieder an der Spitze des Bloomberg Billionaires Index. Bezos' Nettovermögen betrug am Montag laut Bloomberg 200 Milliarden Dollar (184 Milliarden Euro). Musks persönliches Vermögen lag bei 198 Milliarden Dollar und das von LVMH-Chef Bernard Arnault bei 197 Milliarden Dollar. Musk, Arnault und Bezos haben sich in den letzten Jahren an der Spitze der Rangliste abgewechselt, die den persönlichen Reichtum auf der Grundlage von Veränderungen an den Kapitalmärkten, in der Wirtschaft und anderen Berichten misst.
Sein Vermögenswachstum ergab sich Bloomberg zufolge vor allem aus der guten Entwicklung des Amazon-Aktienkurses. Würde Bezos seine Aktien verkaufen, würde er den ersten Platz wegen der fällig werdenden Steuern aber wieder einbüßen, wie das "Wall Street Journal" berichtete. Musks Vermögen auf der anderen Seite hatte sich zuletzt wegen eines Kurzsturzes bei Tesla um rund 30 Milliarden Dollar verringert. Außerdem waren ihm 56 Milliarden Euro entgangen, weil eine Richterin im US-Bundesstaat Delaware Ende Januar einen Aktienvergütungsplan von Tesla, der ihm 2018 gewährt worden war, für nichtig erklärt hatte.
Bezos hat einen Großteil seines Reichtums mit dem E-Commerce-Riesen Amazon angehäuft, den er 1994 in seiner Garage in Seattle gegründet hat. Er gründete auch das Raumfahrtunternehmen Blue Origin und kaufte die Washington Post für 250 Millionen Dollar. Mitte Februar hatte Bezos sich abermals von einem milliardenschweren Aktienpaket getrennt.
Wie aus einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht, verkaufte er weitere 12 Millionen Amazon-Aktien im Wert von 2,08 Milliarden US-Dollar. Am Wochenende zuvor war bekannt geworden, dass Bezos Anfang Februar Aktien in gleichem Volumen veräußert hatte. Dennoch bleibt er weiterhin größter Einzelaktionär des von ihm 1994 gegründeten Unternehmens.
"Musk zahlt seine Rechnungen nicht"
Derweil konfrontieren vier ehemalige Topmanager von Twitter Musk mit einer Klage. Sie fordern von dem Milliardär 128 Millionen Dollar an unbezahlten Abfindungen ein. Die Führungskräfte, der ehemalige CEO Parag Agrawal, der ehemalige CFO Ned Segal, der ehemalige Chief Legal Officer Vijaya Gadde und der ehemalige General Counsel Sean Edgett, reichten die Klage vor einem kalifornischen Bundesgericht ein und weiteten damit einen Rechtsstreit aus, der bereits vor Musks 44 Milliarden Dollar schwerer Übernahme von Twitter im Oktober 2022 begonnen hatte.
Als die Übernahme kurz vor dem Abschluss stand, versuchte Musk der Klage zufolge, einen Rückzieher zu machen, scheiterte aber und dachte sich dann einen Grund aus, um die vier Führungskräfte zu entlassen, damit er ihnen keine Abfindung zahlen musste. "Unter Musks Kontrolle ist Twitter zu einem Schurkenstaat geworden, der Angestellte, Vermieter, Verkäufer und andere ausnimmt", heißt es in der Klageschrift.
"Musk zahlt seine Rechnungen nicht, glaubt, dass die Regeln nicht für ihn gelten, und nutzt seinen Reichtum und seine Macht, um jeden, der nicht mit ihm übereinstimmt, mit Füßen zu treten", wird die Klageschrift weiter zitiert. Ein Anwalt, der Musk vertreten hat, reagierte nicht sofort auf eine Anfrage nach einer Stellungnahme.
Musk, der Twitter 2023 in X umbenannt hat, sagte, die Führungskräfte seien wegen "grober Fahrlässigkeit" und "vorsätzlichen Fehlverhaltens" entlassen worden, was sie jedoch bestritten haben. Das Unternehmen hat mehreren anderen ehemaligen Führungskräften keine Abfindungen oder Leistungen gezahlt, heißt es in der Klageschrift.
"Musks Weigerung, den Klägern ihre Abfindungen zu zahlen, ist Teil eines größeren Musters der Weigerung, den ehemaligen Mitarbeitern von Twitter die ihnen zustehenden Abfindungen und andere Entschädigungen zu zahlen", heißt es in der Klage.
Quelle: ntv.de, gut/DJ/AFP