Konsumklima verbessert sich Kauflaune der Verbraucher steigt
29.08.2017, 08:35 Uhr
Verbraucher planen weiter etliche Anschaffungen.
(Foto: dpa)
Der robuste Arbeitsmarkt sorgt für positive Stimmung unter Verbrauchern. In den kommenden Monaten rechnen die Deutschen mit steigenden Einkommen und wollen das Geld auch ausgeben. Doch ganz ungebrochen ist der Optimismus nicht.
Die Stimmung der deutschen Verbraucher verbessert sich entgegen den Erwartungen weiter. Die Konsumforscher der GfK ermittelten für September einen Anstieg ihres Indikators zum Konsumklima auf 10,9 von 10,8 Punkten im Vormonat. Ökonomen hatten für September lediglich eine Stagnation erwartet.
Der neuerliche Anstieg ist das fünfte Plus in Folge und hebt den Index damit auf den höchsten Wert seit Oktober 2001. "Damit bleibt die Konsumstimmung in Deutschland weiterhin auf einem stabilen Wachstumskurs", erklärte GfK-Experte Rolf Bürkl. Die Bürger sähen die Binnenkonjunktur weiter auf einem überaus guten Weg. Dies belege der erneute Anstieg der Einkommenserwartung sowie der Anschaffungsneigung. Beide hätten ihr hohes Niveau vom August noch einmal gesteigert.
Die Einkommenserwartung stieg auf 61,4 Punkte und erreichte damit einen erneuten Höchstwert seit der Wiedervereinigung. "Wesentlicher Grund für diese Rekordfahrt ist und bleibt die äußerst gute Situation auf dem Arbeitsmarkt, der ebenfalls von Bestmarke zu Bestmarke eilt", erklärte Bürkl. So nehme die Anzahl der Erwerbstätigen ständig zu. Die Anschaffungsneigung verbesserte sich um 3,3 auf 58,1 Zähler.
Risiken im Ausland
Dagegen erlitt die Konjunkturerwartung einen Rückschlag. Der entsprechende Indikator fiel um 14,2 Zähler auf 30,4 Punkte, teilte die GfK mit. Dennoch deute sein gegenwärtiges Niveau nach wie vor darauf hin, dass die Verbraucher die deutsche Wirtschaft weiter auf Wachstumskurs sähen. Der Rückgang aber könne ein Zeichen dafür sein, etliche Bundesbürger etwas verunsichert darüber seien, ob sich die Exportnation Deutschland angesichts der Diskussionen um Diesel-Pkw und zahlreicher Krisenherde auch künftig so entwickeln könne wie bislang.
Nach Einschätzung der Experten kommen mögliche Risiken für die Konsumkonjunktur insgesamt "weniger aus dem Inland als vielmehr aus dem internationalen Umfeld". Die sehr schleppend verlaufenden Brexit-Verhandlungen, eine wenig transparente US-Politik, eine Verschärfung der Lage in mehreren Krisenregionen wie Nordkorea oder dem Nahen Osten sowie die Terrorgefahr könnten dem Konsumklima künftig Schaden zufügen, warnte die GfK.
Quelle: ntv.de, jwu/DJ