China unter Beobachtung Lieferprobleme und Modellwechsel bremsen Mercedes
30.04.2024, 13:16 Uhr Artikel anhören
Das Ergebnis fiel bei Mercedes um fast 30 Prozent.
(Foto: picture alliance / CHROMORANGE)
Für den Autobauer Mercedes beginnt das neue Jahr mit einigen Schlaglöchern. Vor allem in der PKW-Sparte läuft es nicht rund. Allerdings hatte der Konzern dies schon in Aussicht gestellt. An den Jahreszielen wollen die Stuttgarter indes nicht rütteln.
Bei Mercedes-Benz haben zu Jahresbeginn weniger Verkäufe zu einem Gewinneinbruch geführt: Von Januar bis Ende März sank das Ergebnis um fast 30 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Modellwechsel und Engpässe in der Lieferkette bremsten das PKW-Geschäft, während die kleinere Van-Sparte weiterhin robustes Wachstum erzielte.
Die bereinigte Rendite von Mercedes-Benz Cars sackte um fast sechs Punkte auf 9 Prozent ab, die von Vans erhöhte sich leicht auf 16,3 Prozent. Für die kommenden Quartale sagte Finanzchef Harald Wilhelm einen steigenden Absatz voraus. Preise sollen trotz eines schwierigen Marktumfeldes nicht gesenkt werden. Der Jahresausblick blieb daher unverändert.
Der Umsatz blieb mit 35,9 Milliarden Euro knapp unter Vorjahr, das Konzernergebnis ging um rund eine Milliarde Euro auf drei Milliarden Euro zurück. Der PKW-Absatz sank um acht Prozent auf 463.000 Autos, die Vans verkauften sich dagegen mit über 105.000 Fahrzeugen 6,6 Prozent mehr.
Die Quartalszahlen lagen insgesamt im Rahmen der Analystenerwartungen. Der DAX-Konzern hatte bereits ein schwaches Auftaktquartal angekündigt und bekräftigte die Jahresprognose. Das operative Ergebnis (Ebit) soll auf Konzernebene leicht sinken, was einem Minus zwischen 5 und 15 Prozent entspricht. Für Vans erwarten die Schwaben nach einem Höhenrausch 2023 einen Rückgang der Rendite auf 12 bis 14 Prozent, was immer noch weit über dem Niveau der Vergangenheit liegt. Die Rendite in der Hauptsparte PKW erodiert jedoch weiter: Nach zwei Punkten Rückgang auf 12,6 Prozent 2023 peilt Mercedes eine bereinigte Marge von 10 bis 12 Prozent 2024 an.
Die Produktion von wichtigen Verbrennermodellen, verursacht durch Lieferprobleme von 48-Volt-Systemen des Zulieferers Bosch, läuft allmählich wieder rund. Im Laufe des Jahres sollen wieder mehr hochpreisige Top-End-Fahrzeuge wie die jüngst vorgestellte elektrische G-Klasse die Kasse füllen. In den USA herrsche solide Dynamik. Wachstumspotenzial gebe es auch in China. "Der Gesamtmarkt China wird jedoch mit Vorsicht betrachtet."
Quelle: ntv.de, jwu/rts