Wirtschaft

Hyperinflation in Venezuela Maduro verdoppelt Mindestlohn

Kein Staat auf der Welt verfügt über so viel Erdöl wie Venezuela, doch die Menschen hungern.

Kein Staat auf der Welt verfügt über so viel Erdöl wie Venezuela, doch die Menschen hungern.

(Foto: REUTERS)

Die extreme Inflation in Venezuela hat die Landeswährung Bolivar nahezu wertlos gemacht. Um das Leid der Menschen zu mildern, hebt die Regierung unter Präsident Maduro immer wieder den Mindestlohn an. Bei erwarteten zehn Millionen Prozent Inflation bleibt es ein Akt der Verzweiflung.

Venezuelas umstrittener Präsident Nicolás Maduro hat den Mindestlohn erneut deutlich erhöht. Laut einem Dekret, das am Freitag vorgelegt wurde, liegt er nun bei umgerechnet rund sieben Euro monatlich. Das ist mehr als doppelt so viel wie bisher. Statt bei 18.000 Bolivar liegt der Mindestlohn nun bei 40.000 Bolívar pro Monat. Die Änderung gilt rückwirkend zum 16. April. Zudem wird ein Essenszuschuss von 25.000 Bolívar (rund vier Euro) monatlich gezahlt.

Venezuela steckt in einer schweren Wirtschaftskrise, eine Hyperinflation führte zur drastischen Entwertung des Bolívar. Der Internationale Währungsfonds rechnet für das laufende Jahr mit einer Inflation von zehn Millionen Prozent. Die Regierung hebt daher regelmäßig den Mindestlohn an.

Die Regierung hat den Mindestlohn angesichts der extremen Inflation zuletzt immer wieder angehoben. Zuletzt im Januar auf umgerechnet sechs Euro im Monat. 2018 hatte der Präsident den Mindestlohn sechsmal erhöht, die schwindende Kaufkraft hatte das aber nicht ausgeglichen.

Millionen Venezolaner auf der Flucht

Aufgrund der Krise gibt es regelmäßig Fluchtversuche von Venezolanern in andere Länder. Zuletzt war dabei am Mittwoch ein Boot auf dem Weg zum karibischen Inselstaat Trinidad und Tobago untergegangen. Von den 33 Menschen an Bord wurden nach Angaben eines Oppositionsabgeordneten neun gerettet. Zwei konnten demnach nur noch tot geborgen werden, nach 22 weiteren wird noch gesucht. Eine der Überlebenden sagte, es seien zu viele Menschen an Bord gewesen. Dann sei einer der Motoren ausgefallen, woraufhin Wasser in das Boot gelaufen sei.

Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass seit dem Jahr 2015 etwa 2,7 Millionen Venezolaner ihr Land verlassen haben. Rund 60.000 von ihnen leben nach Angaben der Opposition inzwischen im nahegelegenen Trinidad und Tobago.

Quelle: ntv.de, ddi/AFP

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