"Fortschrittlichste Autofabrik" Musk eröffnet weiteres Tesla-Werk in Texas
08.04.2022, 10:07 Uhr
Im Cowboy-Look mit Hut und Sonnenbrille weihte Musk die neue Fabrik in Texas ein.
(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)
Wenige Wochen nach dem Start der Fabrik im brandenburgischen Grünheide eröffnet Elon Musk ein weiteres Tesla-Werk im US-Bundesstaat Texas. Neben den bewährten Modellen soll in Austin auch an Zukunftsprojekten gearbeitet werden.
Tesla-Gründer Elon Musk hat seine neue Fabrik im US-Bundesstaat Texas mit einem schillernden "Cyber-Rodeo" eingeweiht. "Dies ist die fortschrittlichste Autofabrik, die die Erde je gesehen hat", verkündete Musk am Donnerstag (Ortszeit) vor einer jubelnden Menge im Inneren der Fabrik bei Austin. Auf der Baustelle wurde so viel Stahl verbaut wie bei "drei Pentagons", sagte Musk mit Verweis auf das ikonische Gebäude des US-Verteidigungsministeriums.
Musk begrüßte die Gäste im Cowboy-Look mit Hut und Sonnenbrille. Rote und blaue Lampen - die Farben der texanischen Flagge - strahlten die ausgestellten Produktionsmaschinen und Autos an. Draußen vor der riesigen Halle waren Fahrzeuge im Muster der texanischen Flagge geparkt.
Die neue Anlage soll zunächst vor allem den Kompakt-SUV Model Y bauen. Im kommenden Jahr soll dann auch die Produktion des Pick-Ups Cybertruck anlaufen, wie Musk bekräftigte. Vor allem der Cybertruck gilt als wichtiges Modell für den US-Markt, wo Pick-Ups die populärsten Fahrzeuge sind. Das kantige Fahrzeug aus Edelstahl war ursprünglich bereits für Ende 2021 angekündigt, doch der Produktionsstart verschob sich.
Tesla brauchte dringend neue Fertigungslinien in Nordamerika, da das Stammwerk in Kalifornien seine Kapazitätsgrenzen erreicht hat. Ende vergangenen Jahres hatte Musk bereits den Firmensitz nach Texas verlegt. Der Umzug in den konservativen Bundesstaat wird von einigen Beobachtern als Abkehr vom liberalen Geist des Silicon Valley in Kalifornien angesehen, wo Musk seinen Aufstieg begründet hatte. Der Staat ist für seine Ölindustrie bekannt - nicht gerade das klassische Umfeld von Tesla-Kunden.
"Werden in wirklich großem Maßstab produzieren"
Zuletzt war der reichste Mann der Welt aber vermehrt mit den kalifornischen Behörden aneinandergeraten. Diese hatten gegen seinen Protest während der Corona-Pandemie sein Werk in Fremont geschlossen. Die Behörden untersuchen auch Diskriminierungsvorwürfe von Tesla-Mitarbeitern dort.
Am neuen Standort erklärte Musk seinen Zuhörern, dass Tesla in Kalifornien weiter expandieren wollte, dort aber keinen Platz mehr habe. "Wir brauchten einen Ort, an dem wir wirklich groß sein konnten, und es gibt keinen anderen Ort, der so ist wie Texas", sagte Musk, der für den Bau der Fabrik mehr als 60 Millionen Dollar Steuervergünstigungen erhalten hatte und zudem weniger Einkommen- und Unternehmensteuern zahlen muss.
Die Anlage ist bereits seit Ende vergangenen Jahres in Betrieb. Es ist das fünfte und größte Werk des Autobauers bislang. Dort werden sowohl Batterien als auch Fahrzeuge auf einem Gelände so groß wie hundert Fußballfelder produziert. Musk sagte, dass die Erhöhung der Produktion bestehender Modelle für Tesla in diesem Jahr Priorität habe. "Wir werden in wirklich großem Maßstab produzieren", sagte Musk.
Neben den bewährten Modellen will der Seriengründer in Austin aber auch an Zukunftsprojekten arbeiten. So gebe es "eine Chance", die Produktion seines humanoiden Roboters "Optimus" kommendes Jahr in Austin zu beginnen. Der Roboter werde alles tun, was Menschen nicht tun wollen, behauptete Musk. "Wir werden auch dafür sorgen, dass er sicher ist, kein 'Terminator'-Zeug", versicherte Musk in Anspielung auf den erfolgreichen Actionfilm über Killer-Roboter.
Quelle: ntv.de, jpe/AFP/dpa