Wirtschaft

Bestechende Marge Opel-Mutter fährt Rekordergebnis ein

In Nordamerika erwirtschaftete Stellantis eine Rendite von mehr als 16 Prozent.

In Nordamerika erwirtschaftete Stellantis eine Rendite von mehr als 16 Prozent.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Das Management hat den Autobauer Stellantis auf Effizienz getrimmt. Das Ergebnis ist eine beeindruckende Marge für einen Hersteller auf dem Massenmarkt. Kostendisziplin und eine niedrige Gewinnschwelle sieht der Konzern als entscheidend für den Erfolg der Branche.

Das margenstarke Geschäft in den USA und milliardenschwere Kostenvorteile durch die Fusion haben dem Opel-Mutterkonzern Stellantis zu einem Rekordergebnis verholfen. "Die heutigen Rekordergebnisse beweisen, dass Stellantis gut positioniert ist, um selbst in den unsichersten Marktumgebungen eine starke Leistung zu liefern", erklärte Konzernchef Carlos Tavares. Das bereinigte operative pro-forma-Ergebnis verdoppelte sich 2021 nahezu auf 18 Milliarden Euro. Der Reingewinn verdreifachte sich fast auf 13 Milliarden Euro, der Konzernumsatz kletterte um 14 Prozent auf 152 Milliarden Euro.

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Die bereinigte operative Marge des vor etwas mehr als einem Jahr aus Fiat Chrysler und dem französischen PSA-Konzern fusionierten Autokonzerns kletterte auf 11,8 Prozent. Das ist ein für einen Massenhersteller sehr hoher Wert und über dem liegt, was das Management in Aussicht gestellt hatte. In Nordamerika, wo Stellantis mit Pickups und Geländewagen der Marken Jeep, Dodge und Ram stark vertreten ist, sprang eine Rekordrendite von 16,3 Prozent heraus.

Die Folgen des Chipmangels, der den Konzern im vergangenen Jahr etwa ein Fünftel der geplanten Produktion kostete, machte Stellantis - wie andere Autobauer auch - durch einen größeren Anteil besonders gewinnträchtiger Fahrzeuge am Absatz, höhere Preise und weitere Einsparungen wett.

"Wir werden die Gewinner sein"

Die Synergien durch den Zusammenschluss zum weltweit viertgrößten Autokonzern gab Stellantis für das vergangene Jahr mit 3,2 Milliarden Euro an. "Das waren die niedrig hängenden Früchte", sagte der Stellantis-Chef. Er sehe weiteres Potenzial, das Tempo der Verbesserung werde aber nachlassen. Die Chipversorgung werde sich nur langsam verbessern. Stellantis werde daher die Fixkosten im Blick und die Gewinnschwelle niedrig halten, erläuterte der gebürtige Portugiese. Zudem könnten nicht alle Kostensteigerungen auf die Kunden abgewälzt werden. "Diejenigen, die das am besten managen, werden gewinnen. Das werden wir sein", sagte Tavares.

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An die Aktionäre sollen 3,3 Milliarden Euro ausgeschüttet werden, was einer Dividende von 1,05 Euro je Aktie entspricht. Auch die weltweit rund 300.000 Mitarbeiter profitieren: An sie schüttet Stellantis insgesamt 1,9 Milliarden Euro aus, 70 Prozent mehr als die kumulierten Zahlungen der Vorgängergesellschaften.

Im laufenden Jahr rechnet der Mehr-Markenkonzern mit einer zweistelligen operativen Rendite. Hohe Rohstoffkosten dürften die Branche weiter belasten, schätzte Finanzchef Richard Palmer. Gravierende Folgen der Sanktionen gegen Russland für das eigene Geschäft sehe er jedoch nicht. "Wir sind zuversichtlich, dass wir die Russland-Krise bewältigen können."

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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