Verdi setzt Signal in Tarifrunde Pendler in NRW bekommen Warnstreiks zu spüren
09.02.2023, 09:26 Uhr
Wie hier bei der Düsseldorfer Rheinbahn streiken Verdi-Mitglieder für mehr Lohn.
(Foto: dpa)
10,5 Prozent mehr Lohn - das ist die Kernforderung der Gewerkschaften in der aktuellen Tarifrunde im Öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Mit Warnstreiks in NRW, aber auch in Hessen und Berlin unterstreichen sie ihren Anspruch. Vor allem im ÖPNV in NRW ist daher heute Geduld gefragt.
Pendler und Schüler müssen am Donnerstag in mehreren Städten Nordrhein-Westfalens auf Bus und Straßenbahn verzichten. Die Beschäftigten folgten einem Warnstreikaufruf der Gewerkschaften Verdi und Komba und legten am Morgen ihre Arbeit vorerst nieder, wie eine Verdi-Bezirkssprecherin in Düsseldorf bestätigte. Bestreikt werden Verkehrsmittel in Bielefeld, Wuppertal, Remscheid, Solingen und Dortmund. Auch in der Landeshauptstadt ist demnach der Nahverkehr von den Warnstreiks betroffen.
In anderen Städten wie Aachen, Köln oder Düren hingegen fahren Busse und Bahnen weiterhin, sagte der zuständige Verdi-Bezirkssprecher. Mit den Arbeitsniederlegungen wollen die Beschäftigten ihren Forderungen im laufenden Tarifstreit des Öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen Nachdruck verleihen. Betroffen sind laut Verdi auch Stadtverwaltungen, Kitas, Müllentsorgungsbetriebe und Kliniken.
Die Bezirkssprecherin in Düsseldorf war seit dem frühen Donnerstagmorgen gemeinsam mit Kollegen und Kolleginnen des Stadtentwässerungsbetriebs und von Awista, der Gesellschaft für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung in Düsseldorf, vor Ort, wie sie sagte. Demnach sollen auch die Beschäftigten der Rheinbahn und die Mitarbeitenden im Rathaus am Morgen ihre Arbeit niedergelegt haben. Vor dem Rathaus sei gegen 10.00 Uhr eine Kundgebung mit mehr als 1000 Teilnehmenden angekündigt, wie die Sprecherin weiter mitteilte. Außerdem haben die Beschäftigten der Stadtwerke in Remscheid und Solingen die Arbeit niedergelegt.
Verhandlungen Ende Februar in Potsdam
Verdi rechnet mit landesweit mehreren Tausend Teilnehmern. Größere Demonstrationen und Kundgebungen sind auch in Dortmund, Köln und Aachen geplant. Die Ausstände dürften deutliche Auswirkungen auf den Bus- und Straßenbahnverkehr einiger Städte haben. Während der Ausstand in Dortmund nach einem Tag wieder beendet werden soll, soll er in Düsseldorf und Wuppertal zwei Tage dauern.
Aktionen sind auch in Hessen und Berlin geplant. In Hessen könnten ebenfalls kommunale Einrichtungen wie Kliniken, Verwaltungen oder Schwimmbäder betroffen sein, in Fulda ist am Vormittag eine Demonstration geplant. In Berlin sind unter anderem Beschäftigte der Charité, der Wasserbetriebe, an Universitäten und bei der Müllabfuhr zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen.
In der aktuellen Tarifrunde fordern Verdi und der Beamtenbund DBB 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im Öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Davon entfallen laut Verdi rund 640.000 auf NRW. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. Die zweite Runde der Tarifverhandlungen ist für den 22. und 23. Februar in Potsdam geplant.
Quelle: ntv.de, jog/dpa/AFP