Drei Tage Streik ab Montag Piloten bei Eurowings legen die Arbeit nieder
14.10.2022, 19:52 Uhr
Die dreitägige Arbeitsniederlegung bei Eurowings soll in der Nacht zum Montag beginnen.
(Foto: picture alliance / Wolfgang Minich)
Die Pilotengewerkschaft Cockpit ruft erneut zu einem Streik bei der Lufthansa-Tochter Eurowings auf. Die Gewerkschaft zeigt sich angesichts der Verhandlungen mit der Arbeitgeberseite zerknirscht: "Dieser Streik wäre nicht notwendig, wenn Eurowings mit uns auf Augenhöhe verhandeln würde."
Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat die Pilotinnen und Piloten der Lufthansa-Tochter Eurowings erneut zum Streik aufgerufen. Nach einem eintägigen Arbeitsausstand vergangene Woche solle nun ab kommendem Montag drei Tage lang gestreikt werden, erklärte VC am Abend. Die Verhandlungen über einen Manteltarifvertrag seien erneut gescheitert, VC fordere eine Reduzierung der Arbeitsbelastung des Cockpit-Personals, hieß es zur Begründung.
Der Streik soll demnach um Mitternacht in der Nacht zum Montag beginnen und in der Nacht zum Donnerstag zu Ende gehen. Am vergangenen Donnerstag waren wegen der eintägigen Streikaktion rund die Hälfte der 500 geplanten Flüge ausgefallen. Bis zu 30.000 Fluggäste waren betroffen. Die Arbeitgeberseite bezeichnete die Forderungen der Gewerkschaft als überzogen und den Streik als unverhältnismäßig.
In der Folge vereinbarte Verhandlungen für einen neuen Manteltarifvertrag führten aber offenbar zu keiner Annäherung. "Dieser Streik wäre nicht notwendig, wenn Eurowings mit uns auf Augenhöhe verhandeln würde", erklärte VC-Sprecher Matthias Baier. Er warf dem Unternehmen vor, "auf Zeit spielen zu wollen". Die Angebote der Geschäftsführung seien "völlig unzureichend".
Die Gewerkschaft fordert vor allem eine Begrenzung der maximalen Flugdienstzeiten und eine Verlängerung der Ruhezeiten der Piloten und Pilotinnen. "Die Vergütung des Cockpit-Personals ist nicht Gegenstand der Verhandlungen", betonte VC.
Der aktuelle Streikaufruf gilt erneut nur für die deutsche Teilgesellschaft der Eurowings, nicht aber für die in Österreich lizenzierte Eurowings Europe und auch nicht für die Eurowings Discover. Erneut dürften die dezentralen Flughäfen in Deutschland außerhalb der Drehkreuze München und Frankfurt am stärksten getroffen werden. Eurowings hatte bereits die erste Streikwelle als unverhältnismäßig bezeichnet.
Quelle: ntv.de, fzö/AFP/dpa