WLTP bremst Neuwagen Pkw-Markt schrumpft erneut
02.11.2018, 10:06 Uhr
Die Zahl der Neuzulassungen ist deutlich gesunken.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der neue Abgastest macht Volkswagen weiter zu schaffen. Wegen fehlender Zulassungen bricht der Absatz ein. Und wenn die Nummer eins angeschlagen ist, leidet der gesamte Markt. Rabatte lindern den Rückgang.
Der Automarkt in Deutschland ist auch im Oktober wegen der Einführung strengerer Regeln für die Abgasmessung geschrumpft, allerdings nicht mehr so stark wie zuletzt. Nach dem Einbruch um mehr als 30 Prozent im September fielen die Zulassungen im vergangenen Monat nur noch um sieben Prozent auf 252.682 Fahrzeuge, wie das Kraftfahrt-Bundesamt mitteilte. Gedämpft wurde der Rückgang durch die von den Herstellern angebotenen Rabatte für einem Umstieg von älteren Dieseln auf neuere Wagen. Zudem hatte der Oktober zwei Arbeitstage mehr als im Vorjahr.
Die Umstellung auf den seit September geltenden neuen Abgasmesszyklus WLTP macht mehreren Herstellern zu schaffen, allen voran Volkswagen, bei dem kurzzeitig sogar die Produktion ruhte. Verkaufsrückgänge verbuchten im Oktober vor allem Marken des Wolfsburger Konzerns und die französischen Hersteller Peugeot und Renault. Zu Ladenhütern wurden im Herbstmonat Porsche mit minus 74,2 Prozent, gefolgt von Audi (-64,0 Prozent) und VW (-18,9 Prozent).
Dagegen legte BMW um 25,6 Prozent zu, Mercedes steigerte sich um gut 19 Prozent und Ford um fünf Prozent. Die Peugeot-Tochter Opel steigerte ihre Zulassungen leicht. Bei den Importmarken stach Mitsubishi mit plus 63,3 Prozent hervor. Steigerungen von mehr als 20 Prozent zeigten sich zudem bei Lexus und Volvo. Etwas kleiner, aber ebenfalls zweistellig, fielen die Zuwächse bei Fiat, Jeep und Mazda aus. "Die Auswirkungen des WLTP-Effektes sind im Markt weiterhin deutlich zu spüren", erklärte der Präsident des Importeurverbandes (VDIK), Reinhard Zirpel. "Durch die von fast allen Marken angebotenen Umstiegsprämien wird sich der Markt stabilisieren."
Der Dieselanteil sank unter 32 Prozent. Zwei Drittel der Neuwagen hatten einen Benziner unter der Haube. Trotz der Debatte über Klimaschutz und die Luftbelastung in Städten haben alternative Antriebe weiter nur eine Nischenrolle - ihr Anteil steigt jedoch. Gut vier Prozent der Neuwagen hatten einen Hybrid-Antrieb aus Verbrennungs- und Elektromotor (plus 31,5 Prozent). Davon entfiel ein Anteil von 0,8 Prozent auf Plug-in-Hybride, deren Akku an der Steckdose aufgeladen werden kann.
Lediglich 1,3 Prozent der Neuzulassungen waren reine Elektroautos; mit plus 55 Prozent verzeichneten diese allerdings den größten Zuwachs. Insgesamt stiegen die Pkw-Neuzulassungen seit Jahresbeginn leicht um 1,4 Prozent auf 2,9 Millionen Einheiten.
Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ