Wirtschaft

Ost-Handel als Konjunkturstütze Polen überholt China bei deutschen Exporten

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Danzig erweitert derzeit massiv seine Hafenkapazitäten.

Danzig erweitert derzeit massiv seine Hafenkapazitäten.

(Foto: picture alliance / Sipa USA)

Die deutschen Unternehmen haben im vergangenen Jahr weniger an Kunden ins Ausland verkauft. Ein Lichtblick ist indes der Handel mit Betrieben in Ost- und Mitteleuropa. Dabei sticht vor allem Polen heraus. Deutschlands Nachbar ist inzwischen der viertgrößte Abnehmer von "Made in Germany".

Inmitten der Wirtschaftskrise erweist sich der Export in Staaten Osteuropas sowie nach Zentralasien als Stütze der deutschen Ausfuhrwirtschaft. Im vergangenen Jahr legten die Verkäufe in insgesamt 29 Länder der Region von Polen bis Tadschikistan gegen den Trend um knapp ein Prozent auf insgesamt 281 Milliarden Euro zu, wie aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, die der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft ausgewertet hat. Allein die Exporte nach Polen wuchsen demnach auf 93,8 Milliarden Euro - ein Plus von 3,5 Prozent. Der östliche Nachbar überholte damit China und ist nunmehr weltweit der viertwichtigste deutsche Absatzmarkt - nach den USA, Frankreich und den Niederlanden.

Insgesamt waren die deutschen Warenausfuhren in die Welt aber das zweite Jahr in Folge gesunken - und zwar um ein Prozent auf rund 1,56 Billionen Euro. Der gegen den Trend gewachsene Osthandel bildet dabei einen Lichtblick: "Die breite Präsenz deutscher Unternehmen in Mittel- und Osteuropa ist längst eine Stütze der deutschen Wirtschaft", sagte die Ost-Ausschuss-Vorsitzende Cathrina Claas-Mühlhäuser.

Sie forderte die künftige Bundesregierung auf, die enge Partnerschaft mit Mittel- und Osteuropa sowie Zentralasien weiter zu vertiefen und die europäische Integration der Ukraine, Moldaus und der Länder des Westlichen Balkans voranzutreiben.

Der Ost-Ausschuss fördert die deutsche Wirtschaft in den 29 Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas, des Südkaukasus und Zentralasiens. Der deutsche Osthandel steht insgesamt für rund ein Fünftel des gesamten deutschen Außenhandels. Besonders erfreulich entwickelten sich aus Sicht des Ostausschusses auch die deutschen Exporte in die Ukraine, die um 17 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro zulegten.

Der Handel mit Russland schrumpft hingegen weiter: Die deutschen Ausfuhren in das Land - insbesondere pharmazeutische und chemische Erzeugnisse - gaben um mehr als ein Siebtel auf 7,6 Milliarden Euro nach. Russland, dessen Truppen am 24. Februar 2022 in die Ukraine einmarschiert waren, rangiert unter den deutschen Handelspartnern relativ weit hinten auf Platz 45.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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