Bakterien in der Wurst Polizei durchsucht Metzgerei Sieber
15.06.2016, 15:09 Uhr
Die Großmetzgerei hat nach eigenen Angaben durch den Verkaufs- und Vertriebsstopp täglich rund 100.000 Euro Verlust gemacht.
(Foto: dpa)
Im Mai entdecken die Behörden gesundheitsgefährdende Listerien in Wurst der Großmetzgerei Sieber. Das Unternehmen muss daraufhin alle Waren zurückrufen und Insolvenz anmelden. Jetzt kommen die Ermittler zur Razzia vorbei.
Polizei und Staatsanwaltschaft haben die geschlossene Großmetzgerei Sieber aus Bayern durchsucht. Die Razzia habe die Firmenräume im oberbayerischen Geretsried betroffen, teilte Ken Heidenreich von der Oberstaatsanwaltschaft München mit. Es seien Unterlagen beschlagnahmt worden. Weitere Details wollte er nicht nennen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Metzgerei wegen Verstößen gegen das Lebensmittelgesetz.
In Wurst von Sieber waren im Mai gesundheitsgefährdende Listerien gefunden worden. Die Infektion mit diesen Bakterien ist für gesunde Erwachsene meist harmlos. Bei Babys, alten Menschen und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem kann die Listeriose genannte Krankheit jedoch zum Tod führen.
Der Inhaber von Sieber, Dietmar Schach, hatte in der vergangenen Woche Insolvenz angemeldet. Zuvor hatten die Behörden ein Betriebs- und Vertriebsverbot über die Firma verhängt sowie einen deutschlandweiten Rückruf der gesamten Ware veranlasst.
Schach klagt gegen das Vertriebsverbot. Er erhob zudem schwere Vorwürfe gegen die Behörden. "Das man einem Unternehmen keinerlei Chance gibt und bewusst platt macht, das ist - auch in Bayern - einmalig", erklärte er. Er verwies darauf, dass auch bei den beanstandeten Proben alle Werte der gefundenen Bakterien noch unterhalb des gesetzlichen Grenzwertes gelegen hätten.
Quelle: ntv.de, chr/dpa