Wirtschaft

Widerspruch nach Diesel-Razzia Porsche blockiert Abgas-Ermittlungen

Bei der Razzia ist auch die Porsche-Zentrale in Stuttgart-Zuffenhausen durchsucht worden.

Bei der Razzia ist auch die Porsche-Zentrale in Stuttgart-Zuffenhausen durchsucht worden.

(Foto: picture alliance / dpa)

Vor gut einer Woche durchsuchten Polizei und Staatsanwaltschaft im Dieselskandal mehrere Porschestandorte. Die sichergestellten Unterlagen dürfen die Ermittler aber noch nicht sichten: Der Autobauer wehrt sich vor Gericht gegen die Razzia.

Porsche will nach der Diesel-Razzia in der vergangenen Woche verhindern, dass Ermittler die sichergestellten Unterlagen sichten. Porsche habe vollumfänglich Widerspruch eingelegt, sagte ein Sprecher der Stuttgarter Staatsanwaltschaft auf Anfrage, nachdem die "Stuttgarter Nachrichten" darüber berichtet hatten. Demnach muss in einem nächsten Schritt das Amtsgericht entscheiden, ob die Staatsanwaltschaft die Unterlagen auf belastendes Material hin durchsuchen darf oder nicht.

Sollte das Amtsgericht den Widerspruch abweisen, könnte der Autobauer laut Staatsanwaltschaft noch beim Landgericht Beschwerde einlegen. Womit Porsche den Widerspruch begründet hat, teilte der Sprecher nicht mit. Das Unternehmen habe aber angekündigt, zu prüfen, ob es den Widerspruch tatsächlich in vollem Umfang aufrechterhalte.

Im Dieselskandal hatten Polizei und Staatsanwaltschaft vor gut einer Woche mehrere Porsche-Standorte durchsucht, darunter die Zentrale in Stuttgart-Zuffenhausen und das Entwicklungszentrum in Weissach. Hintergrund sind mögliche Manipulationen bei der Abgasreinigung von Dieselautos. Porsche weist die Vorwürfe zurück.

Die sichergestellten Unterlagen gehen dem Sprecher zufolge vorerst nicht an Porsche zurück. "Die bleiben erstmal, wo sie sind. Aber man sichtet sie noch nicht."

Die Behörden ermitteln bei Porsche wegen Verdachts auf Betrug und strafbare Werbung. Nach der Razzia haben die Ermittler einen Manager des Stuttgarter Autobauers in Untersuchungshaft genommen. Zu den Hauptverdächtigen zählt außerdem Porsche-Entwicklungschef Michael Steiner. Er soll im Herbst 2015 zusammen mit Audi-Vorstandschef Rupert Stadler dafür gesorgt haben, dass den US-Behörden Abgasmanipulationen bei Dieselfahrzeugen teilweise vorenthalten wurden.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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