Wirtschaft

Annexion der Krim durch Russland Reedereien sollen Sanktionen unterlaufen

Trotz der geltenden Sanktionen sollen mehrere Tonnen Titanerz auf die Halbinsel Krim gelangt sein.

Trotz der geltenden Sanktionen sollen mehrere Tonnen Titanerz auf die Halbinsel Krim gelangt sein.

(Foto: REUTERS)

Titanerz steht an zweiter Stelle der verbotenen Produkte für die von Russland annektierte Halbinsel Krim. Doch offenbar ist die Fracht der Schiffe zweier deutscher Reedereien trotzdem über Umwege dorthin gelangt. Nun drohen Strafanzeigen.

Zwei deutsche Reedereien stehen einem Medienbericht zufolge unter dem Verdacht, die EU-Sanktionen gegen Russland und die annektierte Krim unterlaufen zu haben. Wie der Deutschlandfunk unter Berufung auf eigene Recherchen meldete, brachten Schiffe der Hansa Heavy Lift aus Hamburg und der Heinz Corleis KG aus Stade insgesamt 35.000 Tonnen Titanerz aus Norwegen in den südrussischen Hafen Kavkaz.

Offiziell seien die Ladungen als für Russland bestimmt deklariert gewesen. Tatsächlich seien sie aber auf die völkerrechtlich zur Ukraine gehörende Halbinsel Krim gebracht worden, wo sich ein Titanwerk befindet. Titanerz steht an zweiter Stelle der verbotenen Produkte für die Krim. Das Mineral wird für Farbanstriche in der Rüstungsindustrie verwendet.

Vor einem Jahr waren bereits Gasturbinen der Firma Siemens entgegen den geltenden EU-Sanktionen auf die Krim gebracht worden, was Siemens damals erfolglos zu verhindern versuchte. Wie das Titanerz waren auch die Turbinen zunächst nach Südrussland in die Nähe der Krim geliefert worden. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte laut Deutschlandfunk zuvor dem damaligen Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel versichert, dass die Turbinen nur innerhalb Russlands, aber nicht auf der Krim eingesetzt würden.

In Simferopol und Sewastopol werden jedoch derzeit zwei neue Kraftwerke errichtet, in denen die vier Siemens-Turbinen dem Bericht zufolge inzwischen installiert sind. Nach einem ersten erfolgreichen Probelauf vorige Woche sollen sie im Herbst ans Netz gehen. Die Staatsanwaltschaft Hamburg prüft laut Deutschlandfunk, ob die Reedereien und Siemens die EU-Sanktionen unterlaufen haben.

Quelle: ntv.de, fzö/AFP

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