Wirtschaft

Pannenserie bei Boeing erweitert Reifen eines Urlaubsfliegers platzt während der Landung

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Von dem Reifenplatzer war eine Boeing 737 der Fluglinie Corendon Airlines betroffen. (Symbolbild)

Von dem Reifenplatzer war eine Boeing 737 der Fluglinie Corendon Airlines betroffen. (Symbolbild)

(Foto: picture alliance / foto2press)

Kaum ein Tag vergeht derzeit ohne eine Meldung über eine neue Panne bei einem Boeing-Flieger. Das jüngste Beispiel: Bei der Landung platzt der Reifen einer 737. Glücklicherweise kommen die 190 Menschen an Bord mit einem Schrecken davon.

Ein in Deutschland gestartetes Flugzeug mit 190 Menschen an Bord ist im türkischen Badeort Alanya trotz eines geplatzten Vorderreifens sicher auf dem Bugfahrwerk gelandet. Das berichtete der staatliche Rundfunksender TRT. Der Reifen der Boeing 737 der türkischen Billigfluglinie Corendon Airlines platzte demnach während der Landung aus unbekannten Gründen. Alle 190 Menschen an Bord der am Flughafen Köln/Bonn gestarteten Maschine seien sicher evakuiert worden, Berichte über Verletzte gebe es nicht, zitierte TRT das Verkehrsministerium.

Boeing
Boeing 217,43

Der Vorfall ereignete sich auf dem Flughafen Gazipasa in Alanya gegen 11 Uhr (Ortszeit), wie der Sender weiter berichtete. Das vordere Fahrwerk des Flugzeugs sei beschädigt worden, als es kurzzeitig über die Felge geschleift worden sei, sagte der Gouverneur des Bezirks Gazipasa, Orhan Altun, dem Sender. Er lobte zugleich das "sehr erfolgreiche Landemanöver" des Piloten.

Alanya ist ein Bezirk in der südlichen Küstenprovinz Antalya und vor allem in der Sommersaison auch bei Touristen aus Deutschland und anderen westlichen Ländern beliebt. Unklar ist bislang, ob sich vor allem Urlauber an Bord befanden. Eine Untersuchung des Vorfalls sei im Gange, hieß es.

FedEx-Maschine rutscht auf Rumpf über Landebahn

Erst am Mittwoch war ebenfalls in der Türkei eine Boeing 763 des Logistik-Konzerns FedEx am Istanbuler Flughafen nach Problemen am vorderen Fahrwerk auf dem Rumpf gelandet, wie der Flughafen mitteilte. Es sei niemand verletzt worden. Auf einem von der Nachrichtenagentur DHA verbreiteten Video war zu sehen, wie die Boeing mit dem Hauptfahrwerk aufsetzt und dann über Meter auf dem vorderen Teil des Rumpfes über die Landebahn schlittert. Der Flughafen teilte mit, das vordere Fahrwerk habe nicht ausgefahren werden können.

Das Cargo-Flugzeug war in Paris gestartet. Der Fehler wurde offenbar bereits vor der Landung festgestellt, der Flieger habe beim Kontrollturm die Landung mit dem Rumpf beantragt, hieß es. Rettungsdienst und Feuerwehr seien daraufhin zur Landebahn entsandt worden, berichtete TRT.

Unterdessen kam am Flughafen der senegalesischen Hauptstadt Dakar ein Passagierflugzeug vom Typ Boeing 737 mit 85 Menschen an Bord von der Startbahn ab. Zehn Menschen seien bei dem Unfall verletzt worden, teilte Verkehrsminister El Malick Ndiaye mit. Aufnahmen eines Augenzeugen zeigten die brennende Maschine. "Unser Flugzeug hat gerade Feuer gefangen", schrieb der malische Musiker Cheick Siriman Sissoko in einem Facebook-Post. Zu sehen war, wie Passagiere im Dunkeln auf Notrutschen sprangen, während Flammen eine Seite des Flugzeugs erfassten. Im Hintergrund waren schreiende Menschen zu hören.

Der von TransAir betriebene Flug der Air Sénégal hätte am Mittwochabend 79 Passagiere, zwei Piloten und fünf Flugbegleiter von Dakar nach Bamako bringen sollen, als es zu dem Unfall kam. Die Ursache ist noch unklar. Die Verletzten seien in ein Krankenhaus gebracht, die übrigen Passagiere in einem Hotel einquartiert worden, teilte der Minister mit.

Boeing seit fünf Jahren in Dauerkrise

Mehr zum Thema

Die Vorfälle stehen in einer Reihe mit weiteren Pannen bei Boeing-Maschinen. Der Konzern steckt schon seit den Abstürzen zweier 737-MAX-Jets mit 346 Toten vor mehr als fünf Jahren in einer Dauerkrise. Ein mehr als 20-monatiges Startverbot für die Maschinen der Reihe und Probleme mit weiteren Modellen warfen den Hersteller seit März 2019 weit hinter seinen europäischen Rivalen Airbus zurück.

Als auf einem Flug von Alaska Airlines Anfang Januar 2024 schließlich ein Rumpfteil aus einer fast neuen 737-9 MAX herausbrach, griff die US-Luftfahrtbehörde FAA durch. Zunächst durften Maschinen bis zu einer technischen Überprüfung nicht mehr starten. Zudem nimmt die Behörde die Produktions- und Kontrollprozesse unter die Lupe.

Quelle: ntv.de, fzö/dpa/AP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen