Produktion von Tarnkappenjets Rheinmetall könnte bald F35-Teile in Brandenburg bauen
16.06.2023, 16:01 Uhr Artikel anhören
Rheinmetall könnte künftig in Brandenburg einen Standort aufbauen. Im Rennen sind aber auch noch Standorte in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen
(Foto: picture alliance/dpa)
Einzelteile des US-Tarnkappenflugzeugs F-35 sollen künftig in Deutschland gebaut werden - so die Absicht von den Rüstungsunternehmen Rheinmetall, Lockheed Martin und Northrop Grumman. Die Frage ist nur, wo. Laut Medienberichten ist ein Standort in Brandenburg im Gespräch.
Der Rüstungskonzern Rheinmetall erwägt, den geplanten neuen deutschen Standort in Brandenburg zu bauen. Das berichten die Redaktionen von rbb24-Recherche und MDR Recherche. Demnach soll sich die brandenburgische Landesregierung um die Ansiedlung einer Fabrik des deutschen Rüstungskonzerns bemühen. Rheinmetall habe sich jedoch noch nicht entschieden. Im Rennen seien noch Standorte in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen. Beim Standort handelt es sich um eine Fabrik für den Bau von Teilen des US-Kampfflugzeugs F-35.
Im Februar hatte Rheinmetall eine Absichtserklärung zum Bau von Rumpfmittelteilen des Tarnkappenjets mit Lockheed Martin und Northrop Grumman unterzeichnet. Die Zusammenarbeit mit den US-Konzernen würde die Einrichtung einer integrierten Montagelinie für F-35-Rumpfmittelteile am Standort Deutschland beinhalten, erklärte Rheinmetall. Laut Rheinmetall gehe es bei der neuen Rumpfmittelteile-Fabrik um eine Investition in Höhe von 100 Millionen Euro sowie 500 neue Arbeitsplätze, hießt es in dem Bericht weiter.
"Letzte Gespräche mit Entscheidungsträgern"
Weder das brandenburgische Wirtschaftsministerium noch Rheinmetall wollten sich zu der möglichen Standortwahl äußern. Auf Anfrage von rbb und MDR soll das Unternehmen erklärt haben, dass noch "letzte Gespräche mit Entscheidungsträgern zu führen sind". Die Recherchen der beiden Redaktionen beziehen sich auf "Personen, die mit dem Vorgang betraut sind." Die endgültige Entscheidung für einen Standort würde demnach bald getroffen werden.
Die F-35 gilt als eines der modernsten Kampfflugzeuge der Welt. Hersteller ist Lockheed Martin, Northrop Grumman ist einer der Hauptpartner und stellt unter anderem Tragflächen und Sensorsysteme für den Jet her. Von der F-35 sind derzeit weltweit 890 Maschinen im Einsatz.
Für Deutschland ist die Maschine für die sogenannte Nukleare Teilhabe wichtig. Dabei würden Maschinen der Bundeswehr im Krisen- oder Kriegsfall Atombomben der USA transportieren. Diese Aufgabe übernehmen bisher die deutschen Tornados, die aber in den kommenden Jahren ersetzt werden müssen. Die ersten acht F-35A Lightning II soll die Bundeswehr 2026 bekommen.
Quelle: ntv.de, cls/dpa