Wirtschaft

Skandinavische Airline taumelt SAS beantragt Gläubigerschutz in den USA

Rund die Hälfte der SAS-Flüge fällt wegen des Pilotenstreiks aus.

Rund die Hälfte der SAS-Flüge fällt wegen des Pilotenstreiks aus.

(Foto: dpa)

Die skandinavische Fluggesellschaft SAS kämpft mit großen Problemen: Die Krise der Branche erfordert eine straffere Kostenstruktur, doch das Personal, das Gehaltseinbußen hinnehmen soll, wehrt sich. Nun beantragt SAS freiwilligen Gläubigerschutz, um die Finanzen neu zu sortieren.

Die angeschlagene skandinavische Fluggesellschaft SAS hat Gläubigerschutz in den USA beantragt. Der Antrag sei Teil eines Plans für den Geschäftsumbau und erfolge freiwillig nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts, teilte das Unternehmen mit. Es handle sich um ein Verfahren zur finanziellen Restrukturierung unter gerichtlicher Aufsicht. SAS brachte den Schritt in Verbindung mit verschärften Problemen angesichts eines Pilotenstreiks.

Betrieb und Flugpläne seien nicht betroffen, erklärte das Unternehmen. Allerdings streiken bei SAS nach den gescheiterten Tarifverhandlungen knapp 1000 Piloten in Dänemark, Schweden und Norwegen, wodurch die Hälfte der Flüge gestrichen werden muss. Täglich sind nach SAS-Angaben 30.000 Passagiere betroffen. Die Piloten streiken, weil ihre Gehälter nach ihren Angaben um bis zu 30 Prozent gekürzt werden sollten. Tarifgespräche dazu waren am Montag gescheitert.

"In den vergangenen Monaten haben wir hart daran gearbeitet, unsere Kostenstruktur zu verbessern und unsere finanzielle Position zu stärken. Wir machen Fortschritte, aber es bleibt viel zu tun, und der andauernde Streik hat die ohnehin schwierige Situation verschärft", sagte Unternehmenschef Anko van der Werff laut Mitteilung. Er forderte ein Ende des Streiks.

SAS hatte Anfang des Jahres ein Sparprogramm angekündigt. Das Unternehmen geht nach eigenen Angaben davon aus, seinen Verpflichtungen aus dem laufenden Geschäft in naher Zukunft nachkommen zu können. Der Kassenbestand der Fluggesellschaft habe sich zum 30. Juni auf 7,8 Milliarden schwedische Kronen (724 Millionen Euro) belaufen. Zudem liefen Gespräche mit mehreren potenziellen Kreditgebern.

Quelle: ntv.de, jog/dpa

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