"Halten Anteile nicht auf Dauer" Scholz hofft auf Plus aus Staatsbeteiligungen
26.03.2020, 05:05 Uhr
Olaf Scholz will lieber gleich in die Vollen gehen, als Mittel häppchenweise abzurufen.
(Foto: dpa)
Im Kampf gegen die Corona-Krise zieht Olaf Scholz alle Register. Er weiß aber: Mit dem Rettungsschirm allein ist es nicht getan. Aus staatlichen Beteiligungen an Unternehmen will der Finanzminister nach Ende der Pandemie Kapital schlagen.
Bundesfinanzminister Olaf Scholz setzt darauf, mögliche Staatsbeteiligungen an Unternehmen in der Corona-Krise später zum Teil mit Gewinn verkaufen zu können. "Der Staat will die Anteile natürlich nicht auf Dauer behalten, sondern in der Krise den Erhalt des Unternehmens sichern", sagte der SPD-Politiker der "Rheinischen Post". "Wenn sich die Lage normalisiert hat, wollen wir sie wieder verkaufen. Wir setzen darauf, dass die wirtschaftliche Belebung so groß ist, dass wir sie teilweise mit Gewinn verkaufen, um Verluste in anderen Bereichen abdecken zu können."
Scholz bezeichnete die Corona-Krise als "größte wirtschaftliche Herausforderung in der Geschichte der Bundesrepublik". Zu dem am Mittwoch vom Bundestag beschlossenen Hilfspaket, für das der Bund neue Schulden in Höhe von 156 Milliarden Euro aufnehmen soll, sagte Scholz: "Damit werden wir eine Zeit lang zurechtkommen." Man habe sich bewusst entschieden, "gleich am Anfang ein starkes, entschlossenes Zeichen zu setzen, statt alle paar Wochen beim Bundestag zusätzliche Mittel zu beantragen". Mit Blick auf die Zeit nach einem Abebben der Epidemie sagte Scholz: "Wenn das Virus nicht mehr grassiert wie heute, werden wir überlegen müssen, ob ein gezieltes Konjunkturprogramm nötig ist, um die Belebung der Wirtschaft zu fördern."
Quelle: ntv.de, ino/dpa