Wirtschaft

Korruption in Griechenland Siemens-Manager erhalten 15 Jahre Haft

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54 Menschen wurden im Gerichtsprozess angeklagt. Viele der Anklagen jedoch wegen Verjährung fallengelassen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach vier Jahren Verhandlung ist das Urteil gefallen: Im Skandal um Schmiergelder in Millionenhöhe sind der frühere Griechenland-Chef von Siemens und weitere Verantwortliche zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Überhöhte Verträge mit Siemens haben den griechischen Staat Milliarden gekostet.

Im Prozess rund um eine Korruptionsaffäre von Siemens in Griechenland hat ein Berufungsgericht die Hauptverantwortlichen zu 15 Jahren Haft verurteilt. Unter den Verurteilten sind der frühere Griechenland-Chef von Siemens, Michalis Christoforakos, der 2009 nach Deutschland floh, und sein Stellvertreter Christos Karavellas, der ebenfalls das Land verlassen hat, sowie weitere Ex-Verantwortliche des Unternehmens.

Der Industriekonzern Siemens soll 1997 etwa 70 Millionen Euro Schmiergelder an die griechische Telekommunikationsgesellschaft OTE gezahlt haben, um einen Großauftrag zu erhalten. Die ersten Ermittlungen begannen vor über zehn Jahren, mittlerweile sind zehn der ursprünglich 64 Verdächtigen verstorben.

Seit März 2015 lief der Prozess gegen die Siemens-Mitarbeiter. Angeklagt wegen Korruption und Geldwäsche wurden 54 Menschen - unter ihnen zwölf damalige Angestellte und Manager von Siemens. Gegen die meisten musste die Anklage wegen Verjährung fallengelassen werden. Ein Parlamentsausschuss hatte 2011 festgestellt, dass überhöhte Preise in den Verträgen den griechischen Staat mindestens zwei Milliarden Euro kosteten.

Quelle: ntv.de, jru/AFP

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