Wirtschaft

Neugestaltung kommt nicht an Snapchat-Aktie begibt sich auf Talfahrt

Rund 191 Millionen Menschen öffnen täglich die Snapchat-App.

Rund 191 Millionen Menschen öffnen täglich die Snapchat-App.

(Foto: AP)

Lustige Filter und Fotos mit geringer Halbwertszeit: Snapchat erfreut sich vor allem bei jungen Menschen großer Beliebtheit. Doch mit dem Versuch, auch ältere Nutzer anzulocken, hat sich die Entwicklerfirma Snap keinen Gefallen getan.

Die Neugestaltung der Foto-App Snapchat, die das schwächelnde Wachstum wieder ankurbeln sollte, hat versagt. In den vergangenen drei Monaten kamen nur vier Millionen täglich aktive Nutzer hinzu. Analysten hatten eher mit sieben Millionen gerechnet. Der US-Messaging-Dienst teilte mit, dass die Zahl der täglich aktiven Nutzer im ersten Quartal im Vergleich zu den vorherigen drei Monaten um 15 Prozent auf 191 Millionen stieg.

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Der Chef der Entwicklerfirma Snap, Evan Spiegel, machte für die Probleme die Umgestaltung verantwortlich - sieht aber "Zeichen einer Stabilisierung" zumindest bei der iPhone-App. Die Snap-Aktie fiel im nachbörslichen Handel um mehr als 14 Prozent auf gut zwölf Dollar. Sie war im März vergangenen Jahres noch für 17 Dollar auf die Börse gebracht worden.

Snap konnte den Umsatz zwar im Jahresvergleich um 54 Prozent auf 230,67 Millionen Dollar (191,73 Mio Euro) steigern, aber auch hier war am Markt mehr erwartet worden. Für das laufende Vierteljahr stellte die Firma zudem deutlich geringere Wachstumsraten in Aussicht. Mit einem Verlust von 385,8 Millionen Dollar steckt Snap weiter tief in den roten Zahlen. Im Vorjahresquartal hatte sich unter anderem im Zusammenhang mit dem Börsengang ein Riesenverlust von 2,2 Milliarden Dollar angesammelt.

Eingefleischte Nutzer üben Kritik

Snapchat wird vor allem von Menschen unter 30 Jahren genutzt, die es schätzen, dass ihre Nachrichten schnell wieder gelöscht werden. Das Unternehmen nimmt vor allem mit Werbung Geld ein und konkurriert mit Google und Facebook. Der Dienst will allerdings auch verstärkt zur Plattform für Medieninhalte werden. Die Umgestaltung der App sollte die oft unübersichtliche Snapchat-Bedienung vereinfachen - mit dem Ziel, neben dem Kernpublikum aus Teenagern auch etwas ältere Nutzer anzulocken. Außerdem wurden private Beiträge von Medieninhalten getrennt.

Die neue App kam aber nicht gut an. Eingefleischte Nutzer kritisierten sie, nach der Einführung ging die Aktivität auf der Plattform zurück. Es gebe noch viel zu tun, um das neue Design zu optimieren, sagte Spiegel. Durch die Abtrennung der Medieninhalte müssten Freunde nicht mehr um Aufmerksamkeit mit professionellen Videofilmern kämpfen. Und ältere Nutzer könne Snapchat mit dem neuen Design besser halten.

Quelle: ntv.de, fzö/dpa/rts

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