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Asterion übernimmt Spanier übernehmen Energiekonzern Steag

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Zum Steag-Portfolio gehört unter anderem das Heizkraftwerk Herne.

Zum Steag-Portfolio gehört unter anderem das Heizkraftwerk Herne.

(Foto: picture alliance / Jochen Tack)

Sechs kommunale Stadtwerke machen ihre Beteiligung am Energiekonzern Steag zu Geld. Für 2,6 Milliarden Euro geht der fünftgrößte Energiekonzern des Landes an eine spanische Investmentfirma. Die setzt weiter auf den Umbau auf grüne Technologie. Das Ruhrgebiet und das Saarland sollen gefördert werden.

Die spanische Beteiligungsgesellschaft Asterion kauft das Essener Energieunternehmen Steag. Das Unternehmen war einst Deutschlands größter Steinkohleverstromer. Der Fokus liegt mittlerweile aber auf dem Geschäft mit regenerativen Energien, das unter dem Namen Iqony firmiert. Seit 2011 gehört die Holding Steag GmbH einem Konsortium von sechs kommunalen Stadtwerken aus dem Ruhrgebiet. Der Kaufpreis beträgt 2,6 Milliarden Euro. Asterion setzte sich gegen ein Konsortium aus der RAG-Stiftung mit der Holding EPH des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky durch. Letztere ist bereits am ostdeutschen Versorger Leag beteiligt und Eigentümer der Stromerzeugungs- und Bergbauunternehmen Mibrag.

Das Konsortium vertritt die Stadtwerke Dortmund, Duisburg, Bochum, Essen, Oberhausen und Dinslaken, die unterschiedlich große Anteile halten. Sie hatten 2021 entschieden, das damals unter großem wirtschaftlichem Druck stehende Unternehmen zu verkaufen. Steag ist die Nummer fünf in Deutschland.

Man wolle Steag als Ganzes zu einem nachhaltigen Energieversorger entwickeln, teilt Asterion mit. Geplant sei, den Geschäftsbereich Iqony durch Investitionen in grüne Technologien erheblich auszubauen. Steag sei optimal aufgestellt, um in Deutschland und Europa einen maßgeblichen Beitrag zur Umstellung auf saubere, wettbewerbsfähige und zuverlässige Energieträger wie Solar- und Windenergie zu leisten. Mit einem Energiemix, in dem neben Kohle vor allem Gas eine Rolle spiele, könne die Versorgungssicherheit während der Übergangsphase gewährleistet werden.

Unternehmenssitz bleibt in Essen

Asterion werde das Ziel von Steag, bis 2040 klimaneutral zu werden, weiter unterstützen. Iqony solle durch Investitionen in grüne Technologien und Energieträger wie Wasserstoff, Batteriespeicher, Solar- und Windenergie sowie Fernwärme erheblich ausgebaut werden. "Dadurch sollen neue, grüne Arbeitsplätze geschaffen und die Beschäftigung - vor allem im Ruhrgebiet und Saarland - gefördert werden." Die Entwicklung von Steag solle als Ganzes gemeinsam mit den bestehenden Führungsteams von Steag Power und Iqony sowie der betrieblichen Mitbestimmung fortgesetzt werden. "Der Unternehmenssitz der Steag wird Essen bleiben."

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Steag ist seit Jahresbeginn in einen schwarzen Bereich (Steinkohleverstromung, "Steag Power") und einen grünen Bereich (regeneratives Wachstumsgeschäft, "Iqony") aufgeteilt. Das Unternehmen war 1937 im Ruhrgebiet als "Steinkohlen-Elektrizität AG" gegründet worden. Derzeit beschäftigt der Konzern weltweit rund 5300 Menschen, davon etwa 2300 bei Iqony (davon rund 1900 in Deutschland) und gut 3000 bei Steag Power (davon rund 1000 in Deutschland).

Asterion ist nach eigenen Angaben auf Infrastrukturunternehmen spezialisiert. Man verwalte ein Vermögen von rund fünf Milliarden Euro. Etwa die Hälfte der bisherigen Investitionen sei auf den Energiesektor entfallen. Neben Spanien, Frankreich, Italien und Großbritannien sei man nun auch in Deutschland vertreten.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/rts

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