Schott soll noch 2023 debütieren Spezialglashersteller bringt Pharmasparte an die Börse
06.09.2023, 10:22 Uhr Artikel anhören
Schott Pharma hat sich auf Glas- und Polymerspritzen, Fläschchen, Ampullen und andere Verpackungen für die Pharmaindustrie spezialisiert.
(Foto: imago stock&people)
Der Mainzer Spezialglashersteller Schott gliedert seine Pharmasparte aus und schickt sie an die Börse. Details zur Emission nennt das Unternehmen vorerst nicht. Ein Experte merkt an, dass der ideale Zeitpunkt bereits verpasst worden sein könnte.
Schott Pharma will noch in diesem Jahr an der Börse debütieren. Der Handel der Aktien an der Frankfurter Börse soll bis Ende 2023 aufgenommen werden - abhängig vom Kapitalmarktumfeld, teilte der Spezialglashersteller Schott mit. Das Unternehmen hatte den Börsengang vor einiger Zeit angekündigt, aber stets betont, dass es dafür den richtigen Zeitpunkt brauche.
Schott Pharma sei auf dem Markt für injizierbare Medikamente ideal positioniert, sagte Unternehmenschef Andreas Reisse. Schott Pharma stellt unter anderem Spritzen aus Glas und Spezialglaskunststoff, Ampullen und Fläschchen für den Medizinbereich her. Die im August 2022 ausgegliederte Sparte profitiert von dem starken Wachstum bei Medikamenten, die per Injektion verabreicht werden. Im Geschäftsjahr 2022 setzte das Unternehmen 821 Millionen Euro um. Die Mutter Schott gehört zu 100 Prozent der Carl-Zeiss-Stiftung mit Sitz im baden-württembergischen Heidenheim und im thüringischen Jena.
Muttergesellschaft soll Mehrheitsaktionärin bleiben
Angestrebt werde eine Notierung im regulierten Segment "Prime Standard" der Frankfurter Wertpapierbörse, teilte der Pharmaverpackungshersteller mit. Details zur Emission nannte er vorerst nicht, allerdings werde die Muttergesellschaft Schott AG nach Börsengang Mehrheitsaktionärin bleiben. Mit dem Emissionserlös soll das weitere Wachstum finanziert werden. Mittelfristig strebe das Unternehmen ein jährliches Wachstum von mehr als zehn Prozent sowie eine Umsatzrendite zwischen 30 und 35 Prozent an.
Ein Marktteilnehmer merkte indes an, "Schott Pharma könnte relativ hoch bewertet werden". Er verweist darauf, dass Aktien aus dem Umfeld wie Novo Nordisk und Gerresheimer zuletzt von einem Allzeithoch zum nächsten gestiegen seien. "Damit ist die Hausse in der Branche vermutlich bereits weit fortgeschritten", sagt er. Für potenzielle neue Aktionäre wäre ein früherer Börsengang lukrativer gewesen, so der Marktteilnehmer.
Quelle: ntv.de, rwe/DJ/rts/dpa