Antrag bei US-PatentamtStart-Up will die Marke "Twitter" nutzen

Musks X brauche die Marke Twitter nicht mehr. Mit dieser Begründung versucht ein Unternehmen, an den nicht mehr verwendeten Namen der Plattform zu kommen. Das könnte funktionieren.
Ein US-Start-Up namens Operation Bluebird will der Marke "Twitter" neues Leben einhauchen. Die Gruppe hat beim US-Patentamt beantragt, die Marken "Twitter" und "Tweet" zu löschen. Die Begründung: Sie seien aus Produkten, Dienstleistungen und Werbung für die Plattform verschwunden. Eigentümer Elon Musk habe das einst als Twitter bekannte Unternehmen X getauft und danach den alten Namen aufgegeben, heißt es im Antrag: "Der Twitter-Vogel wurde aus der Luft geholt."
Die Antragsteller zitieren zudem einen Post Musks aus dem Juli 2023, in dem er ankündigt: "Bald werden wir uns von der Marke Twitter verabschieden und dann schrittweise von all den Vögeln". Das US-Portal "Arstechnica" berichtet, Musk und X für eine Stellungnahme angefragt zu haben - offenbar bisher ohne Erfolg.
Wenn das Patentamt dem Antrag stattgibt, will Bluebird eine neue Plattform namens Twitter.new starten. Ein Prototyp existiert bereits, Nutzernamen können reserviert werden. Gründer Michael Peroff sieht eine Marktlücke: Andere Dienste wie Threads, Mastodon oder Bluesky hätten nicht den Platz Twitters einnehmen können. X werde von vielen Werbetreibenden wegen der dort verbreiteten Inhalte gemieden. Bluebird will auf strengere Moderation setzen.
Zwei Markenrechtler, mit denen "Arstechnica" sprach, sehen durchaus Erfolgschancen. Stanford-Professor Mark Lemley hält es demnach für möglich, dass X die Marken retten kann. Aber nur wenn das Unternehmen eine echte Nutzung nachweist oder glaubhaft macht, zur alten Marke zurückzukehren. Er wird zitiert: "Eine rein symbolische Nutzung reicht nicht aus." Verbraucher kennten den Namen zwar weiter, doch das ändere am Markenrecht wenig.
Der kalifornische Markenrechtler Mark Jaffe sieht X in einer noch schwächeren Position. Aus seiner Sicht spricht vieles dafür, dass X die Marke aufgegeben hat: "Weil es auf der Website nicht mehr prominent vertreten ist und der Eigentümer sagt, dass es jetzt nicht mehr so heißt."