Wirtschaft

Nike-Papiere rutschen abUS-Börsen beenden die Woche mit Gewinnen

19.12.2025, 23:55 Uhr
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Die Zinssenkungsfantasien bekommen neue Nahrung. (Foto: REUTERS)

Die positive Stimmung hält sich an der Wall Street: Nach neuen Inflationsdaten verfestigen sich die Hoffnungen auf einen weiteren Zinssenkungsschritt der Fed. Vor allem Papiere aus dem Tech-Sektor legen zu.

Spekulationen auf weitere US-Zinssenkungen haben der Wall Street am Freitag erneut Rückenwind gegeben. Der US-Standardwerteindex Dow Jones gewann 0,4 Prozent auf 48.135 Punkte. Der technologielastige Nasdaq rückte 1,3 Prozent auf 23.308 Zähler vor und der breit gefasste S&P 500 legte 0,9 Prozent auf 6835 Stellen zu. Eine Jahresendrally sei weiterhin im Bereich des Möglichen, sagte Analystin Ipek Ozkardeskaya von der Swissquote Bank. "Aber sie wird voraussichtlich nicht so stark ausfallen wie erhofft."

Die US-Teuerungsrate war im November überraschend auf 2,7 Prozent zurückgegangen. Dies würde der US-Notenbank Fed Spielraum für eine weitere Lockerung der Geldpolitik verschaffen. Experten warnten jedoch, dass die Zahlen durch den mehrwöchigen US-Verwaltungsstillstand im Herbst verzerrt sein könnten. Unabhängig davon könnte US-Präsident Donald Trump seinen obersten Wirtschaftsberater Kevin Hassett zum Nachfolger des Fed-Chefs Jerome Powell ernennen. Hassett gilt als Befürworter einer lockeren Geldpolitik.

Yen fällt nach Zinserhöhung

Die Bank von Japan (BoJ) hob ihren Leitzins dagegen wie erwartet um einen Viertelprozentpunkt auf 0,75 Prozent an. Dies ist der höchste Stand seit 1995. Die japanische Währung ging anschließend dennoch auf Talfahrt. Der Dollar stieg im Gegenzug um bis zu 1,4 Prozent auf 157,74 Yen. Der Euro markierte mit 184,73 Yen sogar ein Rekordhoch. Aus den Depots flogen darüber hinaus japanische Staatsanleihen. Volkswirt Masato Koike von der Denkfabrik Sompo Institute Plus verwies auf den vagen geldpolitischen des Notenbankchefs Kazuo Ueda. "Er scheint es mit weiteren Zinserhöhungen nicht eilig zu haben."

Am Rohstoffmarkt verteuerte sich Kupfer um bis zu 1,3 Prozent auf 11.928 Dollar je Tonne und lag damit zeitweilig weniger als 30 Dollar unter seinem Rekordhoch von vergangener Woche. Das Angebot könne mit der wachsenden Nachfrage nicht Schritt halten, schrieben die Analysten der Bank Goldman Sachs. Das Industriemetall ist für die Elektrifizierung des Automobilverkehrs und der Energieversorgung unverzichtbar.

Bei den Unternehmen stand Nike im Rampenlicht. Der weltgrößte Sportartikel-Hersteller wuchs im abgelaufenen Quartal zwar überraschend stark. Die Gewinnmargen schrumpften jedoch, in China läuft das Geschäft schwach. "Nike hat keine Innovationen hervorgebracht und zahlt nun den Preis dafür", sagte Kim Forrest, Chef-Anlegerin des Vermögensverwalters Bokeh. Nike-Titel schlossen 10,5 Prozent im Minus. In ihrem Sog büßten die Titel der deutschen Rivalen Adidas und Puma 1,2 beziehungsweise 3,5 Prozent ein.

Die Papiere von Lamb Weston brachen um 25,9 Prozent ein und waren mit 44,44 Dollar zeitweise so billig wie zuletzt vor knapp sechs Jahren. Das Unternehmen, das unter anderem Schnellrestaurants wie McDonalds oder Kentucky Fried Chicken mit tiefgekühlten Pommes Frites beliefert, hält trotz eines überraschend starken Quartalsergebnisses an seinen Zielen für das Geschäftsjahr 2025/2026 fest. Dies deutet für die kommenden Monate auf eine geringere Nachfrage hin als bislang gedacht, schrieben die Analysten der Investmentbank Jefferies.

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Quelle: ntv.de, ino/rts

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