Wirtschaft

Millionenstrafe für Deutsche Bank US-Börsenaufsicht bestraft Schlamperei

Dunkle Wolken über Fragen: Die Deutsche Bank steckt in der Krise.

Dunkle Wolken über Fragen: Die Deutsche Bank steckt in der Krise.

(Foto: dpa)

Mehrere Rechtsstreitigkeiten setzen die Deutsche Bank unter Druck. Ein Streit mit der US-Börsenaufsicht ist jetzt im Gegenzug für eine Millionenstrafe beigelegt.

Die Deutsche Bank kommt nicht zur Ruhe: Mitten in die Verhandlungen um einen Milliardenvergleich wegen windiger Hypotheken-Deals platzt die US-Börsenaufsicht SEC mit einer weiteren Millionenstrafe. Wegen Regelverstößen im Zusammenhang mit der Aktienanalyse habe die Bank ein Bußgeld von 9,5 Millionen Dollar - umgerechnet 8,6 Millionen Euro - akzeptiert, teilte die SEC mit.

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Die Deutsche Bank soll vertrauliche Marktinformationen nicht ausreichend geschützt haben. Zudem habe das Geldhaus Aktien zum Kauf empfohlen, obwohl der zuständige Analyst hinter vorgehaltener Hand davon abgeraten habe, sagte die zuständige SEC-Beamtin Antonia Chion. Um Insiderhandel vorzubeugen, müsse ein Finanzkonzern für entsprechende Kontrollen sorgen. Das sei bei der Deutschen Bank nicht passiert.

Darüber hinaus wurde die Bank bestraft, weil sie im Rahmen der Untersuchung von der SEC angeforderte Unterlagen nicht bereitstellte.

5,5 Milliarden Euro zurückgelegt

Erst im August hatte die US-Finanzaufsicht Finra eine Strafe in Höhe von 12,5 Millionen Dollar wegen unerlaubter Verbreitung vertraulicher Marktinformationen gegen die größte deutsche Bank verhängt. Dem Institut wurde damals ebenfalls mangelnde Kontrolle über sensible Daten vorgeworfen, die im Rahmen der hausinternen Kommunikation ausgetauscht worden sein sollen.

Das Frankfurter Geldhaus steht derzeit wegen mehrerer großer Rechtsstreitigkeiten ohnehin unter Druck. Insgesamt hat die Deutsche Bank dafür 5,5 Milliarden Euro reserviert. Ob das ausreicht, ist Analysten zufolge offen. Allein im Streit um faule Hypothekenpapiere hat das US-Justizministerium eine Strafe von umgerechnet 12,5 Milliarden Euro aufgerufen. Allerdings erwarten Experten, dass man sich am Ende auf einen niedrigeren Betrag einigt.

Quelle: ntv.de, chr/rts/dpa

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