Neuer Zinssprung wahrscheinlich US-Inflationsrate sinkt nur marginal
13.10.2022, 15:46 Uhr
Der Dollar legte nach den Zahlen auf breiter Front zu.
(Foto: REUTERS)
Auch im September bleibt die Inflation in den USA anhaltend hoch - und das macht eine weitere Anhebung des Leitzins im November immer wahrscheinlicher. Preistreiber sind weiterhin Lebensmittel, aber auch die Kosten für Gesundheitsversorgung und Wohnen.
Die Inflation in den USA ist zwar tendenziell auf dem Rückzug, allerdings geht sie nur leicht zurück. Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Verbraucherpreise im September um 8,2 Prozent, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Experten hatten im Schnitt mit 8,1 Prozent gerechnet. Im August hatte die Inflationsrate 8,3 Prozent betragen.
Die Kerninflation, die die schwankenden Energie- und Lebensmittelpreise außen vor lässt, stieg sogar von 6,3 auf 6,6 Prozent. Auch diese Rate lag über den Markterwartungen. Preiserhöhungen für Unterkunft, Lebensmittel und medizinische Versorgung trugen am meisten zum monatlichen Anstieg aller Posten bei. Diese Erhöhungen wurden teilweise durch einen Rückgang der Benzinkosten um 4,9 Prozent ausgeglichen.
Der Dollar legte nach den Zahlen auf breiter Front zu. Für die Marktstrategen der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) deutet dies auf einen breit angelegten Preisauftrieb hin - was von vielen Vertretern der US-Notenbank kritisch gesehen werden dürfte.
Leitzins-Sprung im November
Wahrscheinlich ist, dass die Fed weiter an der Zinsschraube drehen wird, sowohl in diesem Jahr als auch zu Beginn des Jahres 2023. "Nach den heutigen Inflationsdaten ist endgültig klar, dass die Fed ihren Leitzins Anfang November ein viertes Mal um 0,75 Prozent anheben wird. Alle Chancen auf einen geringeren Zinsschritt sind heute erloschen", sagte Thomas Altmann von QC Partners.
Im September hatte die Fed den Leitzins um 75 Basispunkte erhöht und brachte ihn damit in eine Spanne von 3,00 und 3,25 Prozent, was die schnellste Zinserhöhung seit Anfang der 1980er Jahre darstellt. Mit diesem Kurs stemmt sie sich gegen die hohe Teuerung.
Quelle: ntv.de, jug/dpa/DJ/rts