Dow schließt im MinusUS-Jobdaten sorgen bei Anlegern für Verunsicherung

Nach dem langen Shutdown kommen diverse Konjunkturdaten erst verspätet an die Öffentlichkeit. Vor allem die Arbeitsmarktdaten enthalten Licht und Schatten. An der Wall Street hält sich die Kauflaune in Grenzen.
Die US-Börsen haben nach durchwachsenen US-Wirtschaftsdaten am Dienstag keine gemeinsame Richtung gefunden. Der Dow-Jones-Index schloss 0,6 Prozent schwächer bei 48.114 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 0,2 Prozent auf 6800 Stellen, der Index der Technologiebörse Nasdaq stieg indes um 0,2 Prozent auf 23.111 Zähler.
Daten zum US-Arbeitsmarkt und den Einzelhandelsumsätzen hatten zuvor kein klares Bild von der Wirtschaft gezeichnet. Zwar wurden im November mit 64.000 Stellen mehr Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft geschaffen als von Experten erwartet. Zugleich aber stieg die Arbeitslosenquote überraschend auf 4,6 Prozent. Zudem fielen die Lohnzuwächse schwächer als erwartet aus, was den Inflationsdruck mindern könnte.
Ein separater Bericht zeigte, dass die Einzelhandelsumsätze im Oktober stagnierten. Die Veröffentlichung der Daten hatte sich wegen des vorangegangenen "Shutdowns" der US-Regierung verzögert. "Die Dürre bei den Arbeitsmarktdaten ist vorbei, aber die Zahlen zeigen, dass der Arbeitsmarkt im Grunde seit April brachgelegen hat", sagte Brian Jacobsen, Chefökonom bei Annex Wealth Management.
Hoffnung auf weitere Zinssenkung wächst
Die eher auf eine lockere Geldpolitik ausgerichteten Mitglieder der Fed dürften sich durch die gestiegene Arbeitslosenquote bestätigt fühlen. "Eine Zinssenkung im Januar ist vielleicht nicht wahrscheinlich, aber eine Senkung im März kann nicht ausgeschlossen werden", sagte Jacobsen. Laut LSEG haben Börsianer ihre Erwartungen an US-Zinssenkungen im kommenden Jahr nach den Daten leicht erhöht. "Wenn die Arbeitslosenquote so stark ansteigt, erhöht das zwar die Wahrscheinlichkeit weiterer Zinssenkungen", sagte auch Peter Andersen von Andersen Capital Management. "Wie wir aber in der Vergangenheit gesehen haben, ist dies kein beständiger Trend."
Bei den Einzelwerten sprangen B. Riley um rund 53 Prozent nach oben. Die Investmentbank hatte einen Gewinn für das zweite Quartal gemeldet - nach einem Verlust im Vorjahresquartal. Dagegen kamen Änderungen in der Führungsmannschaft bei Humana-Anlegern nicht gut an: Die Titel des Krankenversicherers gaben sechs Prozent nach.
Pfizer verschreckte Anleger mit einem verhaltenen Ausblick. Die Aktie verlor 3,4 Prozent. Wegen der schwächeren Nachfrage nach seinen Corona-Arzneien und Patentverlusten bei mehreren Medikamenten erwartet der US-Pharmariese für das kommende Jahr einen Umsatz von 59,5 bis 62,5 Milliarden Dollar. Die Umsatzprognose für 2025 konkretisierte Pfizer auf rund 62 Milliarden Dollar, nach bislang 61 bis 64 Milliarden Dollar.