Wirtschaft

Zweifel an Senkung verpufft Und immer wieder die Zinsen - Dax erklimmt neues Rekordhoch

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
2025-01-15T152858Z_1933151371_RC2FACAIBOHX_RTRMADP_3_EUROPE-STOCKS.JPG

(Foto: REUTERS)

Frische Daten zu den Verbraucherpreisen erwischen so manchen Anleger auf dem falschen Fuß. Denn nun sind weitere Zinssenkungen durch die Fed wieder sehr wahrscheinlich. An den Börsen stürmen die Käufer zurück aufs Parkett. Zudem sorgen sinkende Anleiherenditen und solide Bankenbilanzen für Rückenwind.

Inflationsdaten aus den USA erweisen sich für die großen Börsen als purer Treibstoff. In Frankfurt markierte der Leitindex DAX ein neues Rekordhoch bei 20.630 Punkten. Bei der Schlussglocke standen 20.575 Punkte auf der Tafel - ein Plus von 1,5 Prozent. "Diejenigen, die Zinssenkungen in diesem Jahr durch die US-Notenbank schon abgeschrieben und sich von ihren Aktien getrennt hatten, wurden heute auf dem völlig falschen Fuß erwischt", hieß es bei CMC Markets.

DAX
DAX 23.739,47

In der zweiten deutschen Börsenreihe legte der MDax um 1,6 Prozent auf 25.565 Punkte zu. Der Leitindex der Euroregion, der EuroStoxx 50, gewann ein Prozent auf 5032 Zähler und erreichte den höchsten Stand seit Mitte Oktober. Gewinne wurden außerdem auch an der Schweizer Börse und in Großbritannien verzeichnet. Die US-Börsen legten zum Börsenschluss in Europa ebenfalls kräftig zu.

Das US-Arbeitsministerium hatte mitgeteilt, dass die Verbraucherpreise im Dezember wie erwartet zum Vorjahresmonat um 2,9 Prozent gestiegen sind. Im November hatte die Inflationsrate bei 2,7 Prozent gelegen. Die große Erleichterung verbarg sich aber im Kleingedruckten: Denn die für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed besonders wichtige Kernrate ohne Energie und Nahrungsmittel ist überraschend leicht gesunken. Das minderte Sorgen, dass die Fed im laufenden Jahr die Zinsen nicht weiter senken und sie vielleicht sogar anheben könnte. Zuletzt hatte sie den Leitzins im Dezember um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Die nächste Zinsentscheidung steht Ende Januar auf dem Programm.

+++ Lesen Sie die Ereignisse des heutigen Handelstages nochmals im Börsen-Ticker nach ++

Mit den Preisdaten sanken Renditen an den Anleihemärkten und sorgen zusätzlich für Kursgewinne an den Börsen. Denn die extrem zinsabhängige Immobilienbranche war nach ihrer Schwäche zuletzt nun wieder gefragt. So erholen sich Vonovia um 4,4 Prozent und LEG um 4,7 Prozent. Für Aroundtown geht es um 5,8 Prozent nach oben.

Unterstützung für die Börsen kommt auch von insgesamt günstigen Geschäftszahlen verschiedener US-Banken. Traditionell eröffnen diese die Berichtssaison. Unter anderem haben JP Morgan, Goldman Sachs, Citigroup und Wells Fargo Geschäftszahlen vorgelegt. Für die Aktie der Deutschen Bank geht es im Gefolge 2,9 Prozent nach oben. Auch BNP und Santander legen zu.

Tagesgewinner sind derweil aber Bayer, die sich erholen und 5,8 Prozent anziehen. Marktteilnehmer verweisen auf Bewertungen der Entwicklung durch Broker-Häuser. So schätzt Goldman Sachs das Risiko nun signifikant geringer ein, dass Bayer weitere Klagen um die Monsanto-Produkte verliere. Das Haus habe ein Kursziel von 27 Euro auf der Aktie stehen. Auch JP Morgan schätze das Risiko der Klagen nun niedriger ein, heißt es am Markt.

Die BVB-Aktie gibt 6,2 Prozent nach und führt damit die Verliererliste im SDAX an. Nach der schwachen Hinrunde hält der Verein zum einen am Trainer fest. Es drohe die Nicht-Teilnahme an den lukrativen europäischen Wettbewerben in der nächsten Saison. Zweitens ist das BVG-Urteil zur Finanzierung von Polizei-Einsätzen ebenfalls nicht positiv. Als Konsequenz der aktuellen Schwäche droht außerdem der Aktie der Abstieg aus dem SDAX. Hier sind sie als zweitkleinster Wert mittlerweile auf den Abstiegsrängen angekommen.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen