Wirtschaft

Nach dem Aus für Kaiser's Tengelmann Verbrauchern können höhere Preise drohen

In Berlin liegen die Filialen von Kaiser's und Edeka bzw. Rewe oft in unmittelbarer Nachbarschaft.

In Berlin liegen die Filialen von Kaiser's und Edeka bzw. Rewe oft in unmittelbarer Nachbarschaft.

(Foto: picture alliance / dpa)

Aus Sicht von Wettbewerbsexperten hat die Übernahme der Kaiser's Tengelmann Filialen durch Edeka und Rewe besonders in einigen Regionen große Nachteile für die Kunden. Sie warnen vor weniger Wettbewerb und steigenden Lebensmittelpreisen.

Wettbewerbsexperten haben erneut darauf hingewiesen, dass Verbrauchern nach dem Aus der Supermarktkette Kaiser's Tengelmann höhere Preise drohen. "Aus wettbewerblicher Sicht ist es wenig erfreulich, dass die Kaiser's Tengelmann-Filialen unter den beiden größten Lebensmitteleinzelhändlern Edeka und Rewe aufgeteilt wurden", sagte der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, dem "Tagesspiegel".

"Für die Verbraucher fällt in einigen Regionen, etwa in Berlin oder München, eine wichtige Auswahl- und Ausweichmöglichkeit weg." Auch der frühere Vorsitzende der Monopolkommission, Daniel Zimmer, sieht Nachteile für die Kunden. "In vielen Berliner Stadtteilen liegen die Filialen von Kaiser's und Rewe beziehungsweise Edeka nur wenige hundert Meter entfernt. Die Kunden müssen damit rechnen, dass die Preise steigen."

Das Bundeskartellamt hatte bereits zu Beginn des Ringens um die Zukunft von Kaiser's Tengelmann vor weniger Wettbewerb und steigenden Preisen im Lebensmittelhandel gewarnt. Die Geschichte von Kaiser's Tengelmann als selbstständige Supermarktkette war zu Jahresbeginn zu Ende gegangen. Die verbliebenen gut 400 Filialen des traditionsreichen Handelshauses wurden von Deutschlands größtem Lebensmittelhändler Edeka übernommen.

Edeka wird dann bis Ende März schrittweise über 60 Filialen - vor allem in Berlin - an den Konkurrenten Rewe weiterreichen. Vorausgegangen war ein langes Ringen. Nicht nur die Kunden, auch die Lieferanten müssten Nachteile befürchten, sagte Mundt der Zeitung. "Da die Konzentration auf Händlerseite weiter voranschreitet, werden sicherlich auch die Beschwerden der Hersteller über die große Verhandlungsmacht der Händler nicht weniger werden."

Quelle: ntv.de, sro/dpa

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