Wirtschaft

"Versucht, Leben zu beenden" Wolfgang Grupps Brief aus dem Krankenhaus im Wortlaut

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Der Unternehmer Wolfgang Grupp erklärt in einem Schreiben an seine Mitarbeiter, dass er versucht hat, sich das Leben zu nehmen. In dem Brief, der ntv.de vorliegt, erläutert er, an Depressionen erkrankt zu sein. Das Schreiben im Volltext:

"Sehr verehrte Damen und Herren,

seit Beginn vergangener Woche befinde ich mich im Krankenhaus. Für die zahlreichen Genesungswünsche und Nachrichten bedanke ich mich ganz herzlich. Leider kann ich mich erst jetzt selbst äußern.

Wolfgang Grupp erklärt sich in einem Schreiben.

Wolfgang Grupp erklärt sich in einem Schreiben.

Mir geht es den Umständen entsprechend gut. Mein großer Dank gilt allen Ärzten, Rettungs- und Pflegekräften, die sich um mich kümmern.

Ich bin im 84. Lebensjahr und leide an sogenannten Altersdepressionen. Da macht man sich auch Gedanken darüber, ob man überhaupt noch gebraucht wird. Ich habe deswegen auch versucht, mein Leben zu beenden. Es kann etwas länger dauern, bis ich wieder ganz gesund bin.

Ich habe versucht mein ganzes Leben in den Dienst von Trigema und den Kampf für die Interessen der Wirtschaft und des Mittelstands in Deutschland zu stellen. Ich weiß, dass ich oft unbequem war, aber ich bin dankbar für das, was ich erreichen und erleben durfte.

Mein großer Dank gilt meiner Frau Elisabeth und meinen Kindern Bonita und Wolfgang, sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Firma Trigema. Ich bin mir sicher, dass meine Kinder Trigema verantwortungsvoll in eine erfolgreiche und sichere Zukunft führen werden. Unsere Mitarbeiter, Kunden und unser ganzes Umfeld bitte ich darum, sie dabei zu unterstützen und ihnen ihr Vertrauen zu schenken. Darauf sollen meine Kinder sich nun konzentrieren können. Ich bin sehr stolz auf meine Frau und meine Kinder.

Ich bedauere sehr, was geschehen ist und würde es gerne ungeschehen machen.

Mit freundlichen Grüßen und vielen Dank

Ihr Wolfgang Grupp sen.

Meine Bitte an alle, die an Depressionen leiden: Suchen Sie sich professionelle Hilfe und begeben Sie sich in Behandlung."

Rat bei Depression und Suizidgefahr
  • Bei Suizidgefahr: Notruf 112
  • Deutschlandweites Info-Telefon Depression, kostenfrei: 0800 33 44 5 33
  • Telefonseelsorge (0800/111-0-111 oder 0800/111-0-222, Anruf kostenfrei)
  • Kinder- und Jugendtelefon (Tel.: 0800/111-0-333 oder 116-111)
  • Deutsche Depressionshilfe (regionale Krisendienste und Kliniken, Tipps für Betroffene und Angehörige)
  • Deutsche Depressionsliga

Quelle: ntv.de, lme

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