Wirtschaft

Nur Nummer drei am Markt Vodafone stößt Spanien-Geschäft ab

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Vodafone erhält mehr als vier Milliarden Euro in bar.

Vodafone erhält mehr als vier Milliarden Euro in bar.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Der britische Mobilfunkanbieter Vodafone strafft sein Portfolio. Für fünf Milliarden Euro wird der Konzern seine Aktivitäten in Spanien los. Der Markt sei wegen niedriger Renditen eine Herausforderung gewesen. Der neue Eigner sieht sich vor viel Arbeit.

In einem zweiten Milliarden-Deal binnen weniger Monate trennt sich Vodafone von seinem schwächelnden Spanien-Geschäft. Der Finanzinvestor Zegona übernehme die Sparte für fünf Milliarden Euro, teilte der britische Mobilfunker mit. Für das Spanien-Geschäft erhält Vodafone mindestens 4,1 Milliarden Euro in bar. Darüber hinaus will der britische Konzern Vorzugsaktien im Volumen von 900 Millionen Euro verkaufen, die spätestens sechs Jahre nach Abschluss der Transaktion rückzahlbar seien. Die bereits in London gehandelten Aktien fielen daraufhin um bis zu zwei Prozent. Als Teil des Deals wird Vodafone Zegona bestimmte Dienstleistungen in Spanien zur Verfügung stellen für rund 110 Millionen Euro im Jahr.

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Zegona-Chef Eamonn O'Hare äußerte sich zuversichtlich, Vodafone Spain frisches Leben einhauchen zu können. Allerdings werde es voraussichtlich mehrere Jahre dauern. "Es gibt keine schnelle Lösung. Es wird ein hartes Stück Arbeit." Die neue Vodafone-Chefin Margherita Della Valle bezeichnete den Verkauf als "wichtigen Schritt, um unser Portfolio geradezurücken". Spanien als Markt sei wegen "strukturell niedriger Renditen" eine Herausforderung gewesen.

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Der spanische Mobilfunkmarkt ist hart umkämpft. Vodafone ist hinter der spanischen Telefonica und dem lokalen Ableger des französischen Konzerns Orange die Nummer drei in dem Land. Wegen trüber Wachstumsaussichten hatte Della Valle die dortige Tochter Anfang des Jahres auf den Prüfstand gestellt. Der nun eingetütete Deal soll vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung noch bis zum Sommer 2024 abgeschlossen sein. Die Marke Vodafone soll bis zu zehn Jahre lang beibehalten werden.

Sie hat auch dem Gesamtunternehmen eine Rosskur verordnet, um die Ertragskraft zu steigern. Dazu fusioniert sie die britischen Mobilfunk-Aktivitäten in einem umgerechnet rund 17 Milliarden Euro schweren Deal mit CK Hutchinson. Außerdem streicht Vodafone 11.000 Stellen, etwa zehn Prozent der Belegschaft. Dennoch fiel die Aktie im Juli zeitweise auf den niedrigsten Stand seit fast 26 Jahren.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa

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