Gewerkschaft fürchtet Minusrunde Volkswagen bügelt Lohnforderung der IG Metall ab
25.09.2024, 19:01 Uhr Artikel anhören
Die Arbeitnehmer bei Volkswagen sorgen sich mitunter um ihre Arbeitsplätze.
(Foto: picture alliance/dpa)
In den Tarifverhandlungen bei Volkswagen geht es um Lohnanpassungen und die Sicherung von Standorten. Der Autokonzern lehnt die Forderungen der Gewerkschaft jedoch ab. Statt mehr Geld zu erhalten, sollen die Beschäftigten ihren "Beitrag" leisten.
Volkswagen hat die Tarifforderung der IG Metall zurückgewiesen und fordert Kostenentlastungen. Verhandlungsführer Arne Meiswinkel sagte nach dem Auftakt der Gespräche, das Unternehmen brauche statt einer zusätzlichen Kostenbelastung eine Entlastung. "Hierfür wird ein Beitrag der Beschäftigen erforderlich sein." "Statt Kostenbelastung brauchen wir Kostenentlastung", so Meiswinkel.
Nach Einschätzung der Gewerkschaft würde das faktisch auf eine Minusrunde hinauslaufen. "Das muss man so interpretieren", sagte IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger nach dem Ende der dreistündigen Gespräche. Die IG Metall fordert bei VW wie für die gesamte Branche sieben Prozent mehr Lohn.
In den Gesprächen geht es zum einen um den Gehaltstarifvertrag, in dem die IG Metall unter anderem sieben Prozent mehr Lohn fordert. Daneben werden auch eine Reihe weiterer Tarifverträge neu ausgehandelt, darunter die Vereinbarung über die seit drei Jahrzehnten geltende Standortsicherung, die VW aufgekündigt hat.
IG-Metall-Unterhändler Gröger sagte, er sei enttäuscht darüber, dass das Unternehmen sich bislang nicht dazu geäußert habe, welche Ziele es mit der Kündigung der Verträge verfolge. "Das wurde nicht konkretisiert, sondern da ist man im Allgemeinen geblieben", so Gröger.
"Standortschließungen und Massenentlassungen bleiben im Raum." Einen neuen Termin für die nächste Verhandlungsrunde hätten die beiden Seiten bislang nicht vereinbart. Die Friedenspflicht in der Tarifrunde endet Ende November, Streiks sind damit ab dem 1. Dezember möglich.
Quelle: ntv.de, lme/dpa/rts