Wirtschaft

Betrieben fehlt der Nachwuchs Wartezeiten für Handwerker werden länger

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Rund 200.000 Betriebe mit rund einer Million Mitarbeitern stehen in den kommenden fünf bis sechs Jahren vor einem Generationswechsel.

(Foto: picture alliance / Rolf Vennenbe)

Dem deutschen Handwerk fehlen jährlich bis zu 20.000 Lehrlinge. Der schwindende Nachwuchs zwingt viele Unternehmen dazu, Aufträge abzulehnen. Dabei sind die Auftragsbücher voll. Der Handwerkspräsident warnt vor noch längeren Wartezeiten.

Deutschlands Verbraucher werden künftig noch länger auf Handwerker warten müssen. "Die Auftragsbücher sind so voll, dass Aufträge abgelehnt werden müssen, wenn sie nicht von Stammkunden kommen", sagte Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Das sei eine schwierige Lage, die keinem Handwerker gefalle, erklärte Wollseifer. "Aber es fehlt schlicht am Personal." Über viele Jahre hätten sich zu wenig Jugendliche für eine Lehre im Handwerk entschieden, sagte Wollseifer weiter. "Jedes Jahr fehlen 15.000 bis 20.000 Azubis und Lehrlinge."

Hinzu komme: Rund 200.000 Betriebe mit rund einer Million Mitarbeitern stünden in den kommenden fünf bis sechs Jahren vor einem Generationswechsel. Der Handwerkspräsident äußerte die Befürchtung, "dass nicht alle Betriebe fortgeführt werden". Es gebe weder in den Familien selbst noch von außen genügend Nachwuchs.

Dieser drohende Schwund scheine kaum einen zu kümmern, auch nicht in der Politik, kritisierte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks. "Hier sind Arbeitsplätze im großen Stil in Gefahr."

Bis zu 5500 Euro für einen Meister

Besonderer Personalmangel herrscht nach Angaben Wollseifers bei Bäckern und Fleischern. "Auch bei Klempnerbetrieben, Sanitär- und Heizungsbetrieben und in der Haustechnik ist der Mangel an Auszubildenden und Fachkräften gravierend."

Dabei sei das Handwerk lukrativ, warb Wollseifer: Ein Meister in betriebsleitender Funktion erhalte in größeren Betrieben zwischen 3500 und 5500 Euro brutto monatlich. "Wer richtig gut ist und ein eigenes Unternehmen hat, kann noch wesentlich mehr verdienen."

Quelle: ntv.de, jki/dpa/AFP

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