1500 Urlauber gestrandet Reiseanbieter meldet Insolvenz an
25.11.2024, 02:37 Uhr Artikel anhören
We-Flytour kann nicht mehr alle Urlauber selbst zurück nach Deutschland holen.
(Foto: IMAGO/Pond5 Images)
Seit zwei Monaten bereits kann ein Reiseveranstalter kein Geld von seinen Kunden einziehen. Das Unternehmen hat Probleme mit einem Karten-Dienstleister. Es kommt, wie es kommen muss: Der Anbieter rutscht in die Insolvenz. Viele Urlaube fallen nun aus. 1500 Deutsche sitzen im Ausland fest.
Nach der FTI-Pleite steht jetzt der nächste deutsche Reiseveranstalter vor der Zahlungsunfähigkeit. Das Unternehmen We-Flytour aus Heilbronn wird in dieser Woche Insolvenz anmelden, informiert der Deutsche Reisesicherungsfonds (DRSF). Urlaube, die am heutigen Montag und morgigen Dienstag beginnen sollten, wurden bereits abgesagt. Rund 1500 Reisende sitzen im Ausland fest, weil die Rückflüge abgesagt wurden. Um diese Menschen kümmert sich nun der Fonds.
Laut einem Bericht von "Touristik Aktuell" wurde das Unternehmen vom "plötzlichen" Rückzug des Kreditkarten-Dienstleisters Get Net überrascht. Über einen Zeitraum von zwei Monaten habe We-Flytour keine Zahlungen einziehen können, jedoch weiterhin Leistungen erbracht, habe der Reiseanbieter in einem Vertriebsschreiben seinen Vertragspartnern mitgeteilt. "Diese Nachricht trifft uns alle schwer, vor allem nach einer Phase des Wachstums und der intensiven Zusammenarbeit mit Ihnen, unseren geschätzten Partnern", erklärte We-Flytour dem Bericht nach weiter in dem Dokument.
DRSF teilte weiter mit, dass es sich hauptsächlich um Ägypten- und Türkeireisende handele, die von der Insolvenz, die "zu Beginn der Woche vom 25. November 2024" angemeldet werden soll, betroffen seien. Um Feriengäste, die am Reiseziel festsitzen, kümmert sich die Versicherung: "Eine sichere Heimreise oder die Fortsetzung des Urlaubs" sei gewährleistet. "Auch Reisende, deren Reise (vorab) storniert wurde, erhalten Unterstützung."
Die von der Insolvenz Betroffenen, deren Urlaub erst noch bevorsteht, würden weitere Informationen erhalten, sobald alle gestrandeten Pauschalurlauber zurück in Deutschland sind. "Der DRSF sorgt für die Erstattung geleisteter Zahlungen", so der Versicherer weiter. Allerdings greift der Fonds nur, wenn eine Pauschalreise gebucht wurde. Bei einzelnen Flügen oder Hotelaufenthalten ist DRSF nicht zuständig.
Insolvenz von We-Flytour: Hier gibt es Hilfe
Wer bei We-Flytour einen Urlaub gebucht hat oder sich bereits auf der Reise befindet, kann die Notfallnummern des Reisesicherungsfonds kontaktieren. Aus der Türkei soll man +905336533538 oder +905336139153 anrufen. Aus allen anderen Destinationen sowie aus Deutschland sollen Betroffene die Nummer +496995884076 anrufen.
Für alle allgemeinen Fragen rund um die drohende Zahlungsunfähigkeit von We-Flytour steht zudem eine Servicehotline des DRSF zur Verfügung: +4930258987253 ist montags bis freitags von 8 bis 22 Uhr, samstags und sonntags von 9 bis 18 Uhr erreichbar.
Quelle: ntv.de, mpa