RTL/n-tv Trendbarometer Wirtschaftslage bereitet Deutschen Sorge
21.10.2019, 10:47 Uhr
Nur die wenigsten Deutschen glauben an ein kontinuierliches Wirtschaftswachstum.
(Foto: imago images/Westend61)
Wie steht es um die deutsche Konjunktur? Nach Meinung der Bürger nicht besonders gut. In den vergangenen Monaten wächst der Anteil derjenigen, die pessimistisch in die Zukunft blicken. Zu den größten Bedenkenträgern zählen Frauen und AfD-Anhänger.
Die Deutschen blicken zunehmend pessimistisch auf die wirtschaftliche Entwicklung im eigenen Land. 56 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung der ökonomischen Verhältnisse in den kommenden Jahren, wie aus dem aktuellen RTL/n-tv Trendbarometer hervorgeht. Lediglich zwölf Prozent sagen bessere Zeiten voraus, während 28 Prozent keine Veränderungen erwarten.
Während sich die Wirtschaftserwartungen von Ost- und Westdeutschen angeglichen haben, gibt es zwischen den einzelnen Bevölkerungs- und Wählergruppen teils deutliche Unterschiede. So sind Frauen pessimistischer als Männer. 18- bis 29-Jährige haben deutlich positivere Erwartungen als die 45- bis 59-Jährigen.
Die deutlichsten Unterschiede bei den Wählergruppen gibt es zwischen den Sympathisanten der Grünen und denen der AfD. Unter den Anhängern der Grünen findet sich mit 48 Prozent der geringste Anteil an Pessimisten. Die Anhänger der AfD sind dagegen mit einem Anteil von 77 Prozent besonders skeptisch.
Im Rahmen des RTL/n-tv Trendbarometers wird kontinuierlich gefragt, wie die Bürger die wirtschaftliche Entwicklung einschätzen. Allein von Januar 2018 bis Oktober 2019 sind insgesamt 65.000 Deutsche vom Meinungsforschungsinstitut Forsa nach ihrem Urteil gefragt worden. Dabei zeigt sich, dass der Pessimismus vor allem in diesem Jahr stark gewachsen ist.
Forsa-Chef: Wirtschaftliche Situation nicht einziger Faktor
Noch im Januar 2018 war der Anteil der optimistischen (26 Prozent) und der pessimistischen (27 Prozent) Erwartungen ungefähr gleich groß. 43 Prozent erwarteten damals, dass alles unverändert gut weiterläuft. Am Jahresende 2018 rechneten bereits 42 Prozent der Bundesbürger mit einer Verschlechterung und nur noch 17 Prozent mit einer Verbesserung der wirtschaftlichen Lage. Im Laufe des Jahres 2019 ist der Anteil der Pessimisten weiter gestiegen - von 45 Prozent im Januar über 51 Prozent im Juli auf derzeit 56 Prozent.
"Die Einschätzung der zukünftigen Entwicklung der Ökonomie in Deutschland hängt nicht nur von der eigenen wirtschaftlichen Situation ab", sagte Forsa-Chef Manfred Güllner der Mediengruppe RTL. So schätzten beispielsweise Selbständige die Entwicklung noch etwas pessimistischer ein als Arbeiter. "Stark beeinflusst werden die ökonomischen Erwartungen aber von der Parteineigung", bilanzierte Güllner. Obwohl das Haushaltsnettoeinkommen der AfD-Anhänger nicht niedriger sei als das des Durchschnitts aller Wahlberechtigten, hätten sie die weitaus pessimistischsten ökonomischen Erwartungen.
Quelle: ntv.de, fzö