Schwache Konjunktur belastet Zahl der Arbeitslosen steigt auf über 2,6 Millionen
01.08.2023, 10:09 Uhr
Im Juli waren 772.000 offene Stellen bei der Bundesagentur gemeldet.
(Foto: picture alliance / Schoening)
Dass die Arbeitslosenzahlen wegen der Sommerpause im Juli steigen, ist normal. Doch dieses Jahr macht sich die schwache Konjunktur noch deutlicher bemerkbar als im vergangenen. Die Nachfrage nach Arbeitskräften sei zurückhaltend, sagt BA-Chefin Nahles.
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Juli auf 2,617 Millionen gestiegen. Das waren 62.000 mehr als im Juni und 147.000 mehr als vor einem Jahr, teilt die Bundesagentur für Arbeit (BA) mit. Die Arbeitslosenquote stieg somit im Juli um 0,2 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent.
Die schwache Konjunktur hinterlasse Spuren, sagte BA-Chefin Andrea Nahles. "Mit Beginn der Sommerpause sind Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung im Juli gestiegen."
Die Unterbeschäftigung erfasst Menschen in Maßnahmen wie Integrationskursen. Üblicherweise steigt die Arbeitslosigkeit im Juli, weil beispielsweise Ausbildungsverträge enden und Betriebe in der Ferienzeit weniger einstellen.
34,7 Millionen sozialversicherungspflichtige Beschäftigte
Der Anstieg bewegt sich etwa im Rahmen der Zunahme der Erwerbslosigkeit, die für Juli mit dem Einsetzen der Sommerpause üblich ist. Unter Herausrechnung der jahreszeitlichen Schwankungen ging die Erwerbslosenzahl um 4000 zurück. Aber auch ohne Berücksichtigung der ukrainischen Geflüchteten hätte sich die Arbeitslosigkeit nach Angaben der Bundesagentur aufgrund der schwachen Konjunktur erhöht. Für die aktuelle Statistik hat die BA Zahlen ausgewertet, die bis zum 12. Juli vorlagen.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften sei weiterhin zurückhaltend, sagte Nahles. Im Juli waren 772.000 offene Stellen bei der Bundesagentur gemeldet und damit 108.000 weniger als vor einem Jahr.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland erhöhte sich nach Hochrechnungen der Bundesagentur für Arbeit im Mai im Vergleich zum Vormonat um 253.000 auf 34,7 Millionen. Der Anstieg ging den Fachleuten zufolge aber erneut allein auf Arbeitskräfte aus dem Ausland zurück.
Quelle: ntv.de, chr/dpa/rts