Wirtschaft

Jeder 20. Haushalt speist ein Zahl der Solaranlagen steigt massiv

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Ein Solarpark vor dem stillgelegten Braunkohle-Kraftwerk Plessa in Brandenburg.

Ein Solarpark vor dem stillgelegten Braunkohle-Kraftwerk Plessa in Brandenburg.

(Foto: picture alliance / imageBROKER/Oliver Gerhard)

Immer mehr Strom aus Photovoltaikanlagen fließt in Haushalte, Unternehmen, aber auch ins Stromnetz. Während hierzulande immer weniger Solarmodule produziert werden, nimmt deren Nutzung deutlich zu.

Immer mehr Unternehmen und private Haushalte nutzen die Energie der Sonne zur Stromerzeugung: Im April 2024 waren in Deutschland gut 3,4 Millionen Photovoltaikanlagen auf Dächern und Freiflächen installiert, fast 30 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Jahr 2023 entfielen demnach fast zwölf Prozent der Stromeinspeisung auf Photovoltaik - ein neuer Höchstwert.

Die gut 3,4 Millionen Anlagen produzierten im April insgesamt rund 81.500 Megawatt Strom, wie das Statistikamt weiter mitteilte. Die Zahl der Anlagen nahm damit um 29,8 Prozent im Vorjahresvergleich zu, die installierte Leistung um 20,5 Prozent. In der Statistik erfasst werden alle Photovoltaikanlagen, die in die Netze der öffentlichen Versorgung einspeisen und über einen Stromzähler verfügen. Kleinere Anlagen, wie etwa die sogenannten Balkonkraftwerke, fallen in der Regel nicht darunter.

Unter den Stromproduzenten sind 1,8 Millionen private Haushalte, etwa jeder 20. in Deutschland. Wegen sinkender Einspeisevergütungen lässt sich damit allerdings weniger Geld verdienen: Im Jahr 2022 erzielten sie mit dem selbst produzierten Solarstrom im Schnitt Einnahmen von 183 Euro im Monat, ein knappes Drittel weniger als sieben Jahre zuvor.

Hiesige Produktion geht stark zurück

Im Gesamtjahr 2023 wurden den Angaben zufolge rund 53,6 Millionen Megawattstunden Solarstrom ins Netz eingespeist, das waren 11,9 Prozent des gesamten eingespeisten Stroms. Im Jahr 2022 hatte der Anteil bei 10,6 Prozent gelegen. Rekordmonat für Solarstrom in Deutschland war laut Statistik bislang der Juni 2023: Mehr als ein Viertel (27,3 Prozent) des eingespeisten Stroms stammte aus Solaranlagen.

Die meisten hierzulande installierten Solaranlagen stammen aus China. Aus der Volksrepublik kamen im vergangenen Jahr 86,4 Prozent aller Solarzellen und Solarmodule. Danach folgten die Niederlande mit 5,4 Prozent und Vietnam mit 2,6 Prozent. Der Wert der nach Deutschland importierten Photovoltaikanlagen betrug knapp 3,6 Milliarden Euro.

In Deutschland geht die Produktion von Solarmodulen für Photovoltaikanlagen und von Solarkollektoren dagegen zurück. Im vergangenen Jahr wurden hierzulande 3,4 Millionen Solarmodule produziert, das waren knapp 13 Prozent weniger als im Vorjahr. Bei den Solarkollektoren, die Sonneneinstrahlung in Wärmeenergie umwandeln, betrug der Rückgang 28,4 Prozent auf noch 192.000 Stück. Im ersten Quartal 2024 fiel die Produktion von Modulen und Kollektoren weiter stark - bei den Modulen um 52,8 Prozent im Vorjahresvergleich, bei den Kollektoren um 67,1 Prozent.

Quelle: ntv.de, chl/AFP/dpa

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