Wirtschaft

Märkte schließen wechselhaft Zinspause der Fed löst uneinheitliche Reaktionen aus

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Wie erwartet verzichtet die US-Notenbank auf weitere Zinsanhebungen, will sie aber mittelfristig nicht ausschließen. Die Märkte reagieren darauf eher unschlüssig. Vier US-Aktien schmieren ab.

Wechselhaft haben die Märkte auf die Aussagen der US-Notenbank im Anschluss an ihre Zinsentscheidung am Mittwoch reagiert. Zunächst wurden sie "falkenhaft" gelesen. Aktien und Anleihen gaben nach, während der Dollar zulegte. Dann wurden diese Bewegungen während der Pressekonferenz von Fed-Chef Jerome Powell abgemildert, vor allem am Aktienmarkt.

Der Dow-Jones-Index verlor 0,7 Prozent auf 33.979 Punkte. Der S&P-500 erhöhte sich dagegen um 0,1 Prozent und für den Nasdaq-Composite ging es um 0,4 Prozent nach oben. Den 1.107 (Dienstag: 2.079) Gewinnern an der Nyse standen 1.877 (893) Verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 74 (111) Aktien.

Nachdem der Leitzins wie erwartet unverändert blieb, signalisierte die Fed, dass noch Zinserhöhungen in diesem Jahr möglich seien; die Mehrheit des Offenmarktausschusses erwartet zwei weitere Erhöhungen in diesem Jahr. An den Märkten gab es die Hoffnung, dass es lediglich bei einer Erhöhung bleiben könnte. Zudem sehen die meisten Ratsmitglieder Zinssenkungen im Jahr 2024, doch hatten manche Marktteilnehmer darauf gesetzt, dass die Zinswende schon im laufenden Jahr vonstattengehen könne.

Ölpreise leichter

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Die Ölpreise tendierten leichter und gaben damit zwischenzeitliche Aufschläge wieder ab. Anlass waren wöchentliche Lagerbestandsdaten, die einen deutlichen Aufbau bei Rohöl und Benzin verzeichnet haben. Aber auch die Hinweise der Fed auf weitere Zinserhöhungen drückten die Preise. Zunächst hatte noch die Spekulation auf umfangreiche Wirtschaftsstimuli in China gestützt mit dem damit einhergehenden Nachfrageschub. Eine zweischneidige Einschätzung gab die Internationale Energieagentur (IEA) ab: Sie rechnet einerseits mit einer Zunahme der weltweiten Ölnachfrage bis 2028. Andererseits werde sich das Nachfragewachstum stark verlangsamen, und bei der Nutzung für Transportzwecke dürfte die Nachfrage ab 2026 sogar sinken, so die IEA in ihrem Jahresbericht.

Der Dollar gab auf Tagesbasis nach, verminderte aber seine Verluste im Gefolge der Fed-Äußerungen. Der Dollarindex verlor 0,3 Prozent. Der Euro stand im späten Geschäft bei 1,0826 Dollar nach 1,0860 Dollar vor dem Kommentar der US-Notenbank. Die Gewinne des Euro auf Tagesbasis hingen auch mit der Annahme einer Zinserhöhung durch die EZB am Donnerstag zusammen.

UnitedHealth stürzen ab

UnitedHealth Group
UnitedHealth Group 269,10

Unter den Einzelaktien brachen die Aktien der UnitedHealth Group um 6,4 Prozent ein. Das Krankenversicherungsunternehmen sieht höhere Kosten auf sich zurollen, weil Senioren, die während der Pandemie Behandlungen zurückgestellt hätten, diese nun nachholten. "Wir sehen einfach mehr Leistungen (...)", sagte der CEO des Bereichs Medicare, Tim Noel.

Der Kurs von Microvision rutschte um knapp 28 Prozent ab. Der Entwickler von Laserstrahl-Scannertechnologie will sich über die Ausgabe von Stammaktien im Wert von 75 Millionen US-Dollar frisches Kapital beschaffen. Auch Kura Oncology hat ein öffentliches Angebot von 100 Millionen Dollar an Stammaktien oder vorfinanzierten Optionsscheinen aufgelegt. Die Titel gaben 9,8 Prozent nach.

Die Aktie von Intevac büßte 14,2 Prozent ein. Der Konstrukteur und Entwickler von Dünnschichtverarbeitungssystemen prüft aufgrund von Auftragsstornierungen für Festplattenlaufwerke strategische Optionen.

Quelle: ntv.de, shu/DJ

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