Krieg schürt Inflation: Dax rauscht nach unten
Die durch die steigenden Rohstoffpreise geschürte Inflationsangst verstärkt den Verkaufsdruck am deutschen Aktienmarkt. Der Dax, der noch über 14.400 Punkten in den Handel am Dienstag gestartet war und sein Tageshoch bei fast 14.450 Zählern markiert hat, rauscht im späten Handel immer unter die 14.000-Punkte-Marke. Das Minus zum Handelsschluss beträgt 3,9 Prozent auf 13.906 Zähler. Die Furcht vor Lieferausfällen wegen des russischen Einmarschs in die Ukraine treibt den Preis für die Sorte Brent aus der Nordsee um 8,5 Prozent auf 106,37 Dollar je Barrel - so hoch wie zuletzt vor siebeneinhalb Jahren.
Brent Rohöl
"Die verstärkten Kämpfe in der Ukraine haben auch an den Börsen für Unsicherheit gesorgt", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Katja Dofel. "Der Dax ist erstmals seit einem Jahr wieder unter die Marke von 14.000 Punkten gefallen." Dofels Kollege Frank Meyer stell fest: "Die Börsen sind in schwierigem Fahrwasser momentan."
"Gesucht sind Rüstungsaktien, Rheinmetall ist der Spitzenreiter im MDax mit einem Plus von rund 18 Prozent", erläutert Dofel. "Ansonsten ist Sicherheit gesucht, der Goldpreis steigt, und der Schweizer Franken steigt auf den höchsten Stand seit Januar 2015." Unter den Einzelwerten gehören Titel der Deutschen Bank erneut zu den größten Verlierern. Die Papiere, die bereits zum Wochenbeginn kräftige Verluste hinnehmen mussten, verbilligen sich weitere rund sechs Prozent. Noch deutlicher abwärts geht es für Zalando: Die Anteilsscheine sacken zeitweise mehr als zehn Prozent ab, pendeln sich im Anschluss bei einem Minus von rund sieben Prozent ein. Die Geschäftszahlen enttäuschten zum Teil, heißt es am Markt.
Nennenswerte Gewinne verbuchen mit Symrise und Beiersdorf jeweils Titel, die ebenfalls mit Zahlen an den Markt gekommen sind. Das Plus beträgt jeweils mehr als drei Prozent. In einer ähnlichen Range bewegen sich die Bayer-Papiere.
Ukraine-Krieg befeuert hohe Inflation
KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib rechnet damit, dass der Krieg in der Ukraine für eine anhaltend hohe Inflation sorgen wird. "Die Entwicklung des Gas- und Rohölpreises dürfte auch in den kommenden Monaten entscheidend für die Entwicklung der deutschen Verbraucherpreise bleiben", schreibt sie in einem Kommentar zum unerwartet deutlichen Anstieg der deutschen Verbraucherpreise im Februar. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine wirke einer allmählichen Stabilisierung der Energiepreise und einem graduellen Rückgang der hohen Inflationsraten entgegen. "Vielmehr erhöht sich durch die in Folge des russischen Überfalls auf die Ukraine in Kraft gesetzten internationalen Sanktionen das Risiko neuer Preisanstiege", prognostiziert Köhler-Geib.
Zalando-Kurs bricht ein
Zalando knicken in der Spitze mehr als zehn Prozent ein. Der Blick auf die Zahlen zeigt, dass es Zalando in der Pandemie gelungen ist, den Umsatz deutlich zu steigern. Der Nettogewinn ist nach Aussage aus dem Handel dagegen 4 Prozent unter den Analystenschätzungen ausgefallen, und auch die Dividende sei 3 Prozent unter dem Konsens. Die Guidance für 2022 verfehle in der Mitte der Spanne sowohl beim Umsatz wie auch beim EBIT den Konsens knapp. Bei Hellofresh (-8,2%) seien die Konsenserwartungen erreicht worden, missfallen könnte die gesunkene Marge, was aber auch avisiert worden war, heißt es.
Commerzbank erhöht Ziele: Kurs sackt erneut ab
Die Commerzbank schraubt ihre Konzernziele nach oben. "Die Fortschritte bei unserer Transformation und das starke Kundengeschäft geben uns Rückenwind", erklärt Konzernchef Manfred Knof. Dank der steigenden Zinsen im wichtigen Markt Polen und einem florierenden Kundengeschäft erwarte das Bankhaus nun 2024 Erträge von 9,1 Milliarden Euro - 400 Millionen Euro mehr als bislang anvisiert. Das operative Ergebnis solle dann bei drei (bislang: 2,7) Milliarden Euro liegen.
Den Aktionären versprach Knof eine stärkere Beteiligung. "Angesichts der positiven Erwartungen streben wir an, mehr Kapital an unsere Aktionäre zurückzugeben als bislang vorgesehen." Die zweitgrößte deutsche Privatbank will über Dividenden und Aktienrückkäufe zwischen drei und fünf Milliarden Euro bis einschließlich für das Geschäftsjahr 2024 ausschütten. Coba-Aktien sacken weitere sieben Prozent ab und notieren nur noch knapp über sieben Euro.
Commerzbank
Diese Aktie feiert zweistellige Kursgewinne
Zu den wenigen Gewinnern am US-Aktienmarkt zählen Target mit einem Kursplus von 13,4 Prozent. Das ist der größte Kurssprung seit eineinhalb Jahren. Der Einzelhändler legte ein Quartalsergebnis über Markterwartungen vor und überraschte mit dem Ausblick ebenfalls positiv. Die Zahlen seien beeindruckend und Target einer der Gewinner der Pandemie, lobt Analyst Oliver Chen vom Vermögensverwalter Cowen. Im abgelaufenen Quartal verdiente das Unternehmen den Angaben zufolge 3,19 Dollar je Aktie und stellte für 2022 ein Gewinnwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich in Aussicht.
Ukraine-Krieg setzt Wall Street erneut zu
Wegen der intensivierten Kämpfe in der Ukraine scheuen Anleger Engagements an der Wall Street. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P-500 fallen zunächst jeweils etwa 0,3 Prozent. "Der Vormarsch Russlands auf die Hauptstadt der Ukraine drückt auf die Stimmung", sagte Peter Cardillo, Chef-Volkswirt des Vermögensberaters Spartan. "Die Leute konzentrieren sich auf die wirtschaftlichen Gefahren durch den Krieg."
Zoom enttäuscht mit Ausblick – Kurs fällt zurück
Zoom hat mit scharfem Wettbewerb zu kämpfen. Der US-Videodienst sagte am Montag für das Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz unter Experten-Erwartungen voraus und schickte seine Aktie damit nachbörslich zwölf Prozent ins Minus. Im Dienstagsgeschäft an der Nasdaq fallen die Titel dann zunächst etwa 4,5 Prozent.
Im abgelaufenen Quartal stieg der Umsatz um 21 Prozent auf 1,07 Milliarden Dollar und damit Refinitiv-Daten zufolge etwas mehr als erwartet. Zoom profitierte dabei weiter vom Trend zum hybriden Arbeiten zwischen Büro und Homeoffice, kommt aber nicht mehr an das starke Wachstum von Beginn der Coronapandemie heran. Für das Fiskaljahr 2023 sagt das Unternehmen nun einen Umsatz zwischen 4,53 und 4,55 Milliarden Dollar voraus. Hier erwarten Analysten allerdings 4,71 Milliarden.
Plant Bayer Verkauf von Schädlingsbekämpfungs-Sparte?
Bayer hält sich zum angekündigten Verkauf seines Geschäftsbereichs mit Produkten zur Schädlingsbekämpfung noch bedeckt. "Der Prozess läuft, und darüber hinaus geben wir keinerlei Auskunft", sagt Vorstandschef Werner Baumann. Der Verkauf solle noch in diesem Jahr zum Abschluss gebracht werden. Einem Insider zufolge steht der milliardenschwere Verkauf an den Finanzinvestor Cinven schon kurz bevor. Es gehe nur noch um letzte Formalien, sagte eine mit dem Prozess vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Bis zu einer Verkündung könne es aber noch einige Tage dauern.
Aktien in Kriegszeiten: Das lehrt die Vergangenheit
"Sichere Häfen" bei Anlegern beliebt
Der andauernde Ukraine-Krieg treibt Anleger in "sichere Häfen". Am Devisenmarkt sind dies die Fluchtwährungen Dollar, Yen und Schweizer Franken. Der Dollar-Index steigt um 0,3 Prozent. Am Anleihemarkt drücken weiter steigende Notierungen die Renditen. Auch Gold ist gefragt.
Euro / Dollar o
Deutsche Börse stellt Handel mit allen russischen Papieren ein
Russische Anleihen, Aktien und Derivate können von Mittwoch an nicht mehr an der Deutschen Börse gehandelt werden. "Im öffentlichen Interesse" werde der Kauf und Verkauf dieser Papiere mit dem Ende des Handels am Dienstag bis auf Weiteres eingestellt, teilt der Frankfurter Börsenbetreiber mit. Bereits am Montag hatte er den Handel mit Papieren russischer Banken und anderer Firmen, die von Sanktionen betroffen sind, ausgesetzt - darunter die Banken VTB und Sberbank sowie der Gaskonzern Gazprom und der Ölkonzern Rosneft. Nun kommen neben russischen Staatsanleihen mehr als 30 Papiere aller anderen Unternehmen aus Russland hinzu, die in Frankfurt notiert sind.
Verbraucherpreise leicht über Erwarten
Die etwas stärker als erwartet gestiegenenen deutschen Verbraucherpreise bewegen die Märkte nicht. Nicht nur ist die Abweichung dafür zu gering, auch sind die Inflationszahlen zuletzt wegen des Kriegs in der Ukraine in den Hintergrund gerückt. Die Finanzmärkte haben in den vergangenen Tagen Zinserhöhungserwartungen in den USA und der Eurozone stärker nach unten angepasst. Beobachter gehen davon aus, dass die Notenbanken die Geldpolitik nur sehr behutsam verschärfen werden, trotz der gestiegenen Stagflationsgefahren.
Deutsche Inflation zieht weiter an
Die Inflation in Deutschland ist nach einem leichten Rückgang zu Jahresbeginn schon wieder auf dem Vormarsch. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich im Februar vor allem wegen anziehender Energiepreise um durchschnittlich 5,1 Prozent zum Vorjahresmonat, nach 4,9 Prozent im Januar, wie das Statistische Bundesamt mitteilt.
Linde verdoppelt Aktienrückkauf
Für die Aktie von Linde geht es 1,2 Prozent abwärts und damit weniger stark als der Gesamtindex. Die Verdoppelung des Aktienrückkaufs von 5 auf 10 Milliarden Dollar und die Dividendenerhöhung werden hier positiv gesehen. Kräftig unter Druck stehen die Aktien von Flutter Entertainment in London und geben um 9,3 Prozent nach. Hier belastet der Rutsch in die Verlustzone beim Vorsteuergewinn für 2021 durch Strafzahlungen. Ansonsten stehen Analysten den Zahlen eher optimistisch gegenüber.
Ökonomen sehen Spielraum für härtere Russland-Sanktionen
Der Westen kann Ökonomen zufolge bei den Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine noch deutlich nachlegen. "Den giftigsten Pfeil hat er noch nicht verschossen: einen Importstopp von Gas", sagte der Direktor des Österreichischen Institutes für Wirtschaftsforschung (WIFO), Gabriel Felbermayr. Allein Deutschland überwies 2021 nach Angaben des Statistischen Bundesamts 19,4 Milliarden Euro für Erdöl und Erdgas nach Russland. "Allerdings wäre diese Waffe auch für die EU sehr teurer", sagte Felbermayr. Denn vor allem das auch für die Industrie wichtige Erdgas kann nicht so einfach durch Importe aus anderen Ländern ersetzt werden.
"Der Westen hat noch nicht alle Pfeile aus seinem Köcher verschossen", sagte der Handelsexperte des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Hendrik Mahlkow, mit Blick auf die noch möglichen Sanktionen. "Wir sind noch nicht am Maximum." So könnte der Warenhandel der westlichen Verbündeten mit Russland komplett eingestellt werden, was es selbst zu Zeiten des Kalten Krieges mit der Sowjetunion nicht gegeben habe. "Das wäre das schärfste Schwert, das würde die russische Wirtschaft sehr stark treffen", sagte Mahlkow. Allein ein Handelsboykott von Gas würde nach IfW-Berechnungen das russische Bruttoinlandsprodukt um 2,9 Prozent einbrechen lassen. "Russland ist abhängig von den EU-Märkten", sagte Mahlkow. Von den gesamten Warenexporten Russlands entfielen 2020 mehr als ein Drittel auf die Europäische Union. Umgekehrt jedoch lieferte die EU nur rund vier Prozent ihrer Exporte nach Russland und bezog gut fünf Prozent ihrer Importe von dort.
Rendite zehnjährige Bundesanleihe kurzzeitig wieder negativ
Mit minus 0,01 Prozent lag die Bundesanleihe mit einer Laufzeit von zehn Jahren kurzzeitig erneut im negativen Terrain. Aktuell liegt sie wieder bei plus 0,006 Prozent. Damit lieferte sie nur einen Monat positive Marktzinsen, in der Spitze 0,31 Prozent. Die gestiegene Risikoaversion im Hinblick auf den Krieg Russlands gegen die Ukraine sorgt zum einen für eine gestiegene Nachfrage nach den "sicheren Häfen". Zudem wird an der Börse mehr und mehr ausgepreist, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen in diesem Jahr anheben wird. Der italienische EZB-Vertreter Panetta warnte am Vortag vor einer verfrühten Straffung der Geldpolitik und sprach sich angesichts der derzeitigen Unsicherheiten für die EZB-Entscheidung am 10. März für ein Abwarten aus.
Russischer Angriff auf Ukraine belastet Wall-Street-Stimmung
Schwächer dürften die US-Börsen starten, nachdem Waffenstillstandsverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine gescheitert sind. Die Futures auf die großen US-Aktienindizes liegen vorbörslich bis zu 0,7 Prozent im Minus.
Russland setzt seine Angriffe auf die Ukraine unvermindert fort und verlegt weitere Truppen und Ausrüstung in das Nachbarland. Der Ausfall russischer Öl- und Gaslieferungen als Folge der westlichen Sanktionen treibt derweil die Preise für diese Energieträger nach oben, was wiederum an den Märkten Befürchtungen befeuert, dass die ohnehin schon hohe Inflation weiter nach oben getrieben werden könnte. Gleichzeitig hoffen Anleger jedoch darauf, dass sich der Schaden für die Wirtschaft in Grenzen halten werde. Das dürfte auch die im Vergleich zu den europäischen Märkten moderaten Abgaben erklären.
An Konjunkturdaten stehen nach der Startglocke die Februar-Einkaufsmanagerindizes von Markit und ISM für das verarbeitende Gewerbe zur Veröffentlichung an. Außerdem werden Januar-Daten zu den Bauausgaben veröffentlicht.
EZB-Direktor räumt Aufwärtsrisiken für Inflation ein
EZB-Direktor Fabio Panetta hat in einer Rede am Montag auf das Risiko hingewiesen, dass anhaltend hohe Inflationsraten zu einem Anstieg der Inflationserwartungen und über höhere Löhne zu einer anhaltend überhöhten Inflation führen könnten. "Wir glauben, dass er das noch nie getan hat, bisher hat er sich stets auf das Risiko einer zu niedrigen Inflation konzentriert", kommentieren die Analysten der Rabobank diese Aussage. Sie sehen sich dadurch in ihrer Einschätzung bestätigt, dass Zentralbanken im Zweifelsfall lieber rasch auf eine zu hohe Inflation reagieren und damit eine Wachstumsbremsung riskieren, als zu lange zu warten und dann geldpolitisch "überreagieren" zu müssen.
Nervosität sorgt für Druck im Dax
Etwas Druck auf den Dax kommt am Dienstagvormittag auf. Konkrete Nachrichten gibt es nicht. "Das ist eben das Wesen von Volatilität", sagt ein Händler. Kurzfristig angefallene Gewinne würden sofort wieder mitgenommen. Dazu belasten die laufenden Umschichtungen hinein in klassische und defensive Sektoren. Ehemalige Wachstumswerte seien hingegen völlig "out". Der Dax notiert aktuell 2,3 Prozent im Minus bei 14.130 Zählern.
Besteht Handlungszwang nach Einkaufsmanagerdaten?
Keine neuen Erkenntnisse gibt es laut Händlern nach den diversen Einkaufsmanager-Indizes (PMI) in Europa. Die Daten für Deutschland, Frankreich und Europa zeigten in der Revision Abweichungen in den Nachkommastellen. Die Daten aus Italien lägen einen Tick über den Erwartungen. "Insofern geben sie keinen Anlass, die Konjunktureinschätzungen von vor dem Ukraine-Krieg zu ändern", so ein Händler.
Allianz-Konkurrent steigert Gewinn um 20 Prozent
Der Nettogewinn des größten börsennotierten Schweizer Lebensversicherers Swiss Life ist im vergangenen Jahr um ein Fünftel auf 1,26 Milliarden Franken gestiegen. Die Dividende soll um vier auf 25 Franken je Aktie angehoben werden. Die Prämieneinnahmen waren mit 20,2 Milliarden Franken praktisch stabil. Das lukrative Vermögensverwaltungs- und Dienstleistungsgeschäft baut der Konzern aus Zürich dagegen aus: Der Ergebnisbeitrag aus dem Kommissions- und Gebührengeschäft stieg währungsbereinigt um 16 Prozent und das Unternehmen holte 9,4 Milliarden Franken Netto-Neugelder herein. Die um Sonderfaktoren bereinigte Eigenkapitalverzinsung (ROE) lag mit elf Prozent bereits in der jüngst für den Zeitraum 2022 bis 2024 ausgegebenen Zielspanne von zehn bis zwölf Prozent.
Allianz
Aktienkurs von Glücksspielfirma bricht ein
Nach einem enttäuschenden Ergebnis schmeißen Anleger Anteilsscheine von Flutter aus ihren Depots. Die Aktien des weltgrößten Anbieters von Online-Glücksspielen fallen in London um mehr als zehn Prozent auf den niedrigsten Stand seit fast 22 Monaten.
Dax-Konzern liefert, Kurs steigt
Anleger steigen bei Covestro ein. Die Aktien des Kunststoffherstellers ziehen nach Zahlen rund drei Prozent an. Der Konzern hat den Betriebsgewinn im vergangenen Jahr auf 3,1 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Zudem will Covestro eigene Aktien für bis zu 500 Millionen Euro zurückkaufen.
Risiken durch Ukraine-Krieg beschäftigen deutsche Industrie
Die deutsche Industrie hat vor dem Ukraine-Krieg mehr Aufträge an Land gezogen und coronabedingt nur wenig Tempo verloren. Der Einkaufsmanagerindex für den Sektor sank im Februar um 1,4 Punkte auf 58,4 Zähler, wie das Institut IHS Markit zu seiner monatlichen Unternehmensumfrage mitteilt. Das Barometer liegt damit zwar weiter deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Aber IHS-Ökonom Phil Smith erklärte: "Infolge der Eskalation des Konflikts in der Ukraine nach Umfrage-Ende und dem unmittelbaren Anstieg der Öl- und Gaspreise, sind die Risiken für einen Abwärtstrend des Sektors im Jahr 2022 zweifellos gestiegen."
Das Barometer für die Euro-Zone sank leicht um 0,5 auf 58,2 Punkte. Obwohl sich der Anstieg der Ein- und Verkaufspreise im Februar erfreulicherweise abgeschwächt habe, gehörten beide Steigerungsraten noch immer zu den höchsten, die jemals verzeichnet wurden, sagte IHS-Experte Joe Hayes. "Der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland, der an sich schon für Wachstumseinbußen sorgen könnte, befeuert das Inflationsrisiko zusätzlich."
Dax-Minus wird deutlich größer
Die Furcht vor einer Eskalation im Ukraine-Krieg lässt den Dax weiter abrutschen. Der deutsche Leitindex baut seine Verluste aus und fällt zeitweise zwei Prozent unter die 14.200er-Marke.
"Wieder mal spielt der Dax die mögliche Zukunft", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer. "Zum einen liegen die Aktien regenerativer Energien im Trend, sich von Russlands Gas künftig unabhängiger zu machen. Zum anderen leiden die Banken wegen aufgrund finanzieller Verflechtungen mit Russland", erläutert er. "Zudem stehen die Rüstungsaktien weiter hoch im Kurs. Unterm Strich ist es auch weiterhin eine Fahrt ins Ungewisse bzw. durch unbekannte Gewässer."
Scout24 startet neuen Aktienrückkauf
Die Immobilienanzeigen-Plattform Scout24 nimmt den nächsten Aktienrückkauf in Angriff. Noch im März soll mit einem 350 Millionen Euro schweren Rückkaufprogramm begonnen werden, das spätestens zur Hauptversammlung 2023 abgeschlossen sein soll, wie Scout24 mitteilte. Überschüssige liquide Mittel sollten auch künftig durch Aktienrückkäufe ausgeschüttet werden; die Dividende sei davon unberührt. Scout24 hatte erst im November ein 200 Millionen Euro schweres Rückkaufprogramm gestartet, das aber bereits Mitte Februar praktisch ausgeschöpft war. Die dabei erworbenen Papiere sollen größtenteils eingezogen werden.
Krieg verteuert Energie: Deutsche Inflation wohl gestiegen
Die Inflation in Deutschland dürfte nach einem leichten Rückgang zum Jahresstart im Februar schon wieder anziehen. Dies signalisieren erste Preis-Daten aus den Bundesländern. So kletterte die Jahresteuerung etwa in Nordrhein-Westfalen und Bayern jeweils auf 5,3 Prozent und in Baden-Württemberg auf 4,7 Prozent, wie die statistischen Landesämter mitteilten. Zahlen für Gesamtdeutschland will das Statistische Bundesamt am Nachmittag veröffentlichen. Ökonomen rechnen hier mit einem Anstieg auf 5,1 Prozent. Im Januar war die Inflationsrate noch auf 4,9 Prozent gesunken, nachdem sie im Dezember mit 5,3 Prozent den höchsten Stand seit fast 30 Jahren erreicht hatte.
Vor allem teure Energie sorgt für Preisdruck. In NRW kostete Heizöl fast 38 Prozent mehr als vor einem Jahr und Kraftstoffe verteuerten sich um knapp 24 Prozent. In Bayern war Tanken sogar fast 27 Prozent teurer. In Baden-Württemberg lag die Inflationsrate nur bei 3,7 Prozent, wenn man Heizöl und Kraftstoffe ausklammert.
Gewinnsprung, Dividende hoch: Dax-Neuling setzt Duftmarke
Die konjunkturelle Erholung aus der Corona-Pandemie und eine starke Nachfrage in Lateinamerika geben dem deutschen Duft- und Aromenhersteller Symrise Schub. Der Konzerngewinn kletterte im vergangenen Jahr um 22 Prozent auf 375 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilt. Der Umsatz stieg währungsbereinigt auf 3,83 Milliarden Euro von 3,52 Milliarden ein Jahr zuvor. Die operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) belief sich auf 21,3 (2020: 21,1) Prozent. An die Aktionäre soll nun eine leicht angehobene Dividende von 1,02 (zuvor: 0,97) Euro je Aktie ausgeschüttet werden. "Wir haben den Rückenwind durch die weltweite Konjunkturerholung genutzt und unsere Segel genau danach ausgerichtet", sagte Vorstandschef Heinz-Jürgen Bertram.
Für das laufende Geschäftsjahr peilt Symrise ein Umsatz-Wachstum zwischen fünf und sieben Prozent an. Zudem rechnet der Konzern trotz steigender Rohstoff- und Energiepreise wiederum mit einer Ebitda-Marge von um die 21 Prozent - mittelfristig soll sich diese bis 2025 in einer Bandbreite von 20 bis 23 Prozent bewegen. Symrise-Aktien ziehen knapp ein Prozent an.
"Priorität der Unternehmen sind betroffene Mitarbeiter"
Dax versucht den Neustart
Volatil ist der Dax in die Woche gestartet. Mehr als 500 Punkte betrug die Handelsspanne, am Ende stand ein Minus von vergleichsweise geringen 0,7 Prozent bei einem Stand von 14.4+61 Zählern. Nach einem vorbörslichen Zwischentief kann der deutsche Börsenleitindex zum Start in das Dienstagsgeschäft dieses Niveau aber in etwa halten: Er notiert 0,1 Prozent im Minus mit 14.445 Punkten.
Das bestimmende Thema bleibt Marktexperten zufolge der Krieg Russlands in der Ukraine, der auch am Montag vor allem Kurse von Banken, Rüstungsfirmen und Energieversorgern bewegt hat. Andererseits meldeten auch mehrere Dax-Unternehmen im frühen Geschäft bereits Geschäftszahlen.
Eon und EnBW offen für längere AKW-Laufzeiten
Der Energieversorger Eon ist offen für Gespräche über eine mögliche Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke in Deutschland.
"In dieser Ausnahmesituation sind wir als Eon bereit, darüber zu sprechen, unter welchen technischen, organisatorischen und regulatorischen Randbedingungen eine verlängerte Nutzung des Kernkraftwerks Isar 2 möglich wäre, sofern dies seitens der Bundesregierung ausdrücklich gewünscht ist", sagte ein Sprecher. Der baden-württembergische Energiekonzern EnBW äußerte sich ähnlich.
Hohe Schwankungen bei Aktien erwartet
Die europäischen Aktienmärkte werden zum Handelsstart knapp behauptet erwartet. So notiert der XDax 0,3 Prozent tiefer bei 14.422 Punkten, auch für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,4 Prozent nach unten. Weiterhin ist mit hohen Schwankungen bei den Risiko-Assets wie Aktien zu rechnen. Die Nachrichtenlage zum Ukraine-Krieg ändert sich ständig und kann damit kaum bewertet werden. Putins Einmarsch in der Ukraine verändert die Politik in Europa und - möglicherweise - darüber hinaus. Für Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding zieht die freie Welt an einem Strang wie selten zuvor.
Neben der Entwicklung in der Ukraine stehen wieder Wirtschaftsdaten zu Inflation und Wachstum im Blick. Rund um den Globus werden neue und revidierte Einkaufsmanager-Indizes (PMI) vorgelegt. In China wurden bereits der offizielle und der privat ermittelte Caixin-PMI veröffentlicht. Beide zeigten, dass die Wirtschaft Chinas wieder auf Wachstumskurs nach der Immobilienkrise gegangen ist. In den USA steht die PMI-Revision und vor allem der wichtige ISM-Index der Industrie an. In Deutschland werden neue Inflationsdaten veröffentlicht. Die errechneten Konsensprognosen gehen von 5,1 Prozent Plus zum Vorjahr aus.
Die asiatischen Finanz- und Aktienmärkten konnten sich am Morgen trotz des andauernden Krieges in der Ukraine etwas stabilisieren. Händler sprechen davon, dass der Krieg etwas an Belastungsmomentum verliert.
Hier der obligatorische Blick zurück an die Wall Street:
Bayer mit starken Zahlen und Ausblick
Als überraschend stark werden die Zahlen von Bayer im Handel bezeichnet. "Vor allem die Kombination aus besseren Zahlen und der weiteren Umsatzerwartung zeigt, dass sie anscheinend einen anderen Wachstumspfad vor Augen haben als die Analysten", meint ein Händler.
Ein einziges Sandkörnchen sei die unveränderte Dividende, jedoch sei dies auch wieder vernünftig angesichts der immer noch offenen Risiken aus Glyphosat-Klagen. Unter dem Strich sollten die Aktien selbst gegen einen schwachen Markt am Dienstag zulegen.
Ifo: Wieder mehr Lücken in den Einzelhandelsregalen
Die Lieferprobleme im Einzelhandel haben sich nach einer Umfrage des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung wieder verstärkt. 76,3 Prozent der Einzelhändler sagten demnach im Februar, dass nicht alle bestellten Waren geliefert werden konnten. Im Januar waren es laut den Angaben noch 57,1 Prozent. "Die Entspannung im Januar war nicht nachhaltig", sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. "Vereinzelte Lücken in den Regalen bleiben somit vorerst bestehen."
Deutlich mehr Supermärkte als noch im Vormonat klagten über Versorgungsengpässe: Der Anteil stieg laut der Umfrage von 18,4 auf 60,5 Prozent. Angespannt bleibe die Lage bei den Händlern von Spielwaren, Fahrrädern und Automobilen. Jeweils rund 95 Prozent hätten von Lieferproblemen berichtet. Auch im Möbelhandel habe sich die Lage wieder verschlechtert. Der Anteil sei von 66,6 auf 90 Prozent gestiegen.
Großes Plus für Rüstungskonzerne: Rheinmetall erneut gefragt
Die Aussicht auf sprudelnde Gewinne wegen höherer Militärausgaben treibt erneut die Nachfrage nach Rüstungskonzernen. Die Aktien von Rheinmetall ziehen im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz mehr als fünf Prozent an. Zum Wochenstart hatten sie fast 25 Prozent zugelegt.
Ölpreis zieht erneut auf 100 Dollar an - Furcht vor Engpässen
Die Furcht vor Lieferausfällen wegen des Ukraine-Kriegs treibt den Ölpreis erneut auf die 100-Dollar-Marke. Der Preis für Brent-Rohöl verteuert sich um 2,1 Prozent auf 100,00 Dollar pro Barrel. Nach der russischen Invasion in der Ukraine war der Preis vergangene Woche auf ein Rekordhoch von 105,79 Dollar geklettert.
"Die instabile Lage in der Ukraine und die Finanz- und Energiesanktionen gegen Russland werden die Energiekrise weiter anheizen und den Ölpreis kurzfristig deutlich über 100 Dollar pro Barrel halten und sogar noch höher, wenn der Konflikt weiter eskaliert", sagte Louise Dickson, Ölmarktanalystin bei Rystad Energy.
Kryptomarkt profitiert von Swift-Ausschluss Russlands - Bitcoin auf dem Weg nach oben
Der Bitcoin baut die kräftigen Aufschläge vom Wochenbeginn noch leicht aus. Für die Kryptowährung geht es aktuell um 0,5 Prozent auf 43.339 Dollar nach oben, nach einem Plus von rund 15 Prozent am Vortag. "Da der Westen schwere Sanktionen gegen Russland verhängt hat, einschließlich des Zugangs zum Swift-Zahlungssystem, ist der Anwendungsfall für einen dezentralen Finanzkanal perfekt dargestellt", so John Kicklighter, Chefstratege bei der Forex-Plattform DailyFX.
Sollte die Kryptowährung den Widerstand bei 42.500 Dollar überwinden, sei der Weg frei bis in den Bereich von 50.000 bis 51.000 Dollar, so Katie Stockton von Fairlead Strategies. Berichten zufolge kauft die ukrainische Regierung zudem kritische Güter mit Kryptowährungen, die dem Land gespendet wurden, so CoinDesk. Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, hatte am Freitag Regelungen gefordert, die verhindern, dass Russen Sanktionen durch die Verwendung digitaler Vermögenswerte umgehen.
Russische Notenbank kann Rubel etwas stabilisieren
Nach dem Absturz des Rubels zum Wochenanfang stabilisiert sich die russische Währung zunächst. Nach einer Notzinsanhebung und mehreren Sofortmaßnahmen der russischen Zentralbank erholte sich die Währung etwas. Am Dienstag liegt der Dollar unverändert bei 101 Rubel. Am Vortag war der Dollar wegen des eskalierenden Streits Russlands mit dem Westen auf ein Rekordhoch von zeitweise 120 Rubel geschossen.
Adidas zieht Schlussstrich unter seine US-Marke Reebok
Der Sportartikelhersteller Adidas schließt den Verkauf des Geschäftes für bis zu 2,1 Milliarden Euro an die Authentic Brands Group (ABG) ab. Den überwiegenden Teil des Kaufpreises habe Adidas bereits erhalten, heißt es. Übergangsweise werde Adidas in mehreren Märkten das operative Geschäft im Namen von ABG weiterführen.
Wie bereits angekündigt, will der Konzern einen Teil der Erlöse an seine Aktionäre zurückgeben. So will Adidas ab Mitte März bis zum Ende des dritten Quartals Aktien im Volumen von 1,5 Milliarden Euro zurückkaufen. Dies erfolgt zusätzlich zu dem derzeit laufenden Programm, das bis 2025 den Rückkauf von Aktien für bis zu vier Milliarden Euro vorsieht.
Zalando erwartet schwächeres Wachstum
Der Onlinemodehändler Zalando erwartet für das laufende Jahr eine Abschwächung seines zuletzt starken Wachstums. Der Umsatz soll um 12 bis 19 Prozent auf 11,6 bis 12,3 Milliarden Euro zulegen. In der Prognose nicht enthalten seien mögliche Auswirkungen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine.
Im vergangenen Jahr war das Unternehmen noch deutlich stärker gewachsen, auch unterstützt durch die Restriktionen im stationären Einzelhandel wegen der Corona-Pandemie. So war der Umsatz um knapp 30 Prozent gestiegen und hatte mit 10,4 Milliarden Euro erstmals die Zehn-Milliarden-Marke überschritten. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) nahm von 420,8 auf 468,4 Millionen Euro zu. Für 2022 erwartet das Management hier nun 430 bis 510 Millionen Euro.
Hollywood-Studios setzen Filmstarts in Russland aus
Die Hollywood-Studios setzen Filmstarts in Russland wegen dessen Einmarsch in die Ukraine aus. So stoppte Warner Bros. den Start des Films "The Batman", der eigentlich ab dem 3. März in Russland gezeigt werden sollte, wie das zum AT&T-Konzern gehörende Studio mitteilte. Disney wird den Animationsfilm "Turning Red" nicht in Russland zeigen. Stattdessen arbeite man mit Organisationen zusammen, um humanitäre Hilfe zu leisten, erklärte Disney. Disney kündigte an, wegen der "unprovozierten Invasion der Ukraine und tragischen humanitären Krise" die Veröffentlichung neuer Filme in den russischen Kinos auszusetzen.
Auch Sony teilte mit, man werde wegen Russlands Militäraktionen Filmstarts in dem Land aussetzen. Russland machte im vergangenen Jahr mit 601 Millionen Dollar etwa 2,8 Prozent der weltweiten Verkäufe an den Kinokassen aus.
Bund plant nationale Gasreserve
Das Bundeswirtschaftsministerium von Robert Habeck legt Details eines geplanten "Gesetzes zur Nationalen Gasreserve" vor. "Deutschland soll künftig eine nationale Gasreserve vorhalten", heißt es darin. "Damit wird sichergestellt, dass die Gasspeicher immer ausreichend befüllt sind. Das haben die Marktakteure künftig zu gewährleisten. Der entsprechende Gesetzentwurf wird nun zwischen den Ressorts innerhalb der Bundesregierung abgestimmt." Festgelegt werden Füllstandsvorgaben. Zum 1. August: 65 Prozent. Zum 1. Oktober: 80 Prozent. Zum 1. Dezember: 90 Prozent.
Russland-Krise: Luftfahrtindustrie droht das Titan auszugehen
Europas Luft- und Raumfahrtindustrie könnte in ein paar Monaten das Titan ausgehen. Das Leichtmetall wird in Motoren, Triebwerken und Tragflächen verbaut und stammt zum Großteil aus Russland. Der Weltmarktanteil des russischen Titanproduzenten VSMPO-Avisma wird auf rund 30 Prozent geschätzt.
Allein der Flugzeughersteller Airbus bezieht rund die Hälfte seines Titans von VSMPO-Avisma, an dem die staatliche russische Rüstungsholding Rostec eine Sperrminorität hält. Kurz- und mittelfristig sei die Titanversorgung gesichert, sagte ein Airbus-Sprecher der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Corona-Gewinner HelloFresh setzt sechs Milliarden Euro um
Der Kochboxen-Versender HelloFresh hat im vergangenen Jahr fast sechs Milliarden Euro umgesetzt. Die Erlöse seien währungsbereinigt um 61,5 Prozent auf 5,99 Milliarden Euro geklettert, wie der Berliner Konzern, der seit vergangenem Jahr Mitglied im Dax ist, mitteilte. Der Umsatz liegt damit am oberen Ende der vom Unternehmen mehrmals angehobenen Prognose - Anfang 2021 hatte HelloFresh noch ein Plus von 25 Prozent in Aussicht gestellt. Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) legte um 4,4 Prozent auf 527,6 Millionen Euro zu.
Für das laufende Jahr rechnet HelloFresh weiterhin bei einem Umsatzplus zwischen 20 und 26 Prozent maximal mit einem Ebitda von 500 bis 580 Millionen Euro. Dieser im Dezember erstmals veröffentlichte Ausblick hatte Anlegern nicht geschmeckt und damals zum Einbruch der Aktie geführt.
Russland in Bedrängnis: Das wird für den Dax heute wichtig
Das dicke Dax-Plus vom Freitag mit mehr als drei Prozent hat zum Start in die neue Handelswoche bereits erste Kratzer hinnehmen müssen: Der deutsche Börsenleitindex verabschiedete sich mit einem Abschlag von 0,7 Prozent und 14.461 Punkten aus dem Handel. Allerdings lag der Dax im Tagestief nur knapp über der Marke von 14.100 Zählern. So gesehen, ist er mit einem blauen Auge davongekommen. "Der Crash ist ausgeblieben", kommentierte ntv-Börsenkorrespondentin Tosca Strassberger.
Das bestimmende Thema am deutschen Aktienmarkt war und ist der Krieg in der Ukraine. Nach dem Angriff Russlands in der vergangenen Woche spitzt sich die Lage zu: Russlands Präsident Wladimir Putin soll die nuklearen Streitkräfte des Landes in Alarmbereitschaft versetzt haben. Indes bekommt Moskau die Sanktionen der Europäischen Union (EU) zu spüren: Der Rubel wertet ab, die Zentralbank verdoppelte den Leitzins. Auch im heutigen Handel wird der Krieg in der Ukraine kursbestimmend sein. Allerdings gibt es auch frische Konjunktur- und Unternehmensdaten.
Im Mittelpunkt dürften die deutschen Inflationsdaten stehen. Sie könnten die geld- und zinspolitische Debatte der Europäische Zentralbank (EZB) anheizen: Erhöht die EZB noch in diesem Jahr die Zinsen? Oder doch erst 2023? Daneben gibt es noch Einkaufsmanagerindizes zum verarbeitenden Gewerbe aus Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien, der EU und den USA. In den USA werden am Nachmittag zudem der ISM-Index sowie Zahlen zu den Bauausgaben veröffentlicht.
Unternehmensseitig öffnen gleich mehrere Dax-Konzerne ihre Bücher: So präsentieren mit Zalando und Hellofresh zwei jüngst unter Druck geratene Unternehmen ihre Ergebnisse. Covestro, Symrise und Bayer mischen ebenfalls mit. Die Commerzbank lädt zu einem "Capital Market Day", Beiersdorf stellt das Jahresergebnis vor. Nach US-Börsenschluss legen dann noch Hewlett Packard und der SAP-Rivale Salesforce Zahlen vor.