Die Wall Street geht nach den deutlichen Abgaben von gestern nun auf Erholungskurs. Gestützt wird der Markt von Intel und dem Ölsektor. Auch die Hoffnung auf weiter niedrige Zinsen beflügelt. Denn der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter im Februar fällt schwach aus. Auch die Einkaufsmanagerindizes für Service und verarbeitendes Gewerbe im März haben die Erwartungen verfehlt.
"Für die Wirtschaft sieht das nicht nach starker Erholung aus, für die Bondmärkte ist es aber gut", sagt ein Händler. Denn es lasse keinen Druck hin zu Zinserhöhungen erkennen. Der Dow-Jones-Index steigt um 0,7 Prozent auf 32.659 Punkte, der S&P 500 um 0,4 Prozent.
US-Notenbankgouverneur Jerome Powell hatte steigenden Leitzinsen gestern erneut eine Abfuhr erteilt. Gleichzeitig machte er aber klar, dass die Fed bereitstehe, einen übermäßigen Preisauftrieb zu bremsen.
Marktakteure bleiben daher skeptisch, ob mittelfristig nicht doch Zinserhöhungen drohen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um 1,4 Basispunkte auf 1,64 Prozent. "Wir haben eine Federal Reserve, die gesagt hat, dass sie ziemlich entspannt ist, was die Inflation angeht, und sie die Dinge für eine Weile laufen lassen wird. Man würde einen massiven Anstieg der Aktienkurse vor diesem Hintergrund erwarten - auch weil die Impfungen gut laufen, aber das haben wir nicht wirklich gesehen", sagt Marktstratege Brian O'Reilly von Mediolanum International Funds.
Der Energiesektor legt dank anziehender Ölpreise um 2,5 Prozent zu. Exxon Mobil und Chevron ziehen um 2,7 beziehungsweise 2 Prozent an. Intel klettern um 2,5 Prozent. Der Halbleiterkonzern hat angesichts einer globalen Chipknappheit Pläne zum massiven Ausbau seiner Chipproduktion präsentiert.