Dax scheitert an 14.000 Punkten
Die Hängepartie des Dax unter 14.000 Punkten hat sich heute fortgesetzt. Anleger sind unsicher, wie lange und wie stark sich die neuerlichen Lockdowns auf die wirtschaftlichen Aktivitäten auswirken werden. Der Leitindex Dax mühte sich am Nachmittag noch ins Plus, das am Ende 0,11 Prozent auf 13.939 Punkte betrug.
Das Infektionsgeschehen beruhige sich nicht, stellte Analyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets fest. Angesichts drohender längerer Restriktionen "fehlt dem Deutschen Aktienindex die Kraft, die Marke von 14.000 Punkten erneut zu überwinden". Unterstützung erhielt der Dax vor allem von Unternehmen, die auch in der Corona-Krise nach Ansicht von Experten stabile Erträge erwirtschaften können. Dazu zählten die beiden Versorger RWE und Eon sowie die Immobilienunternehmen Vonovia und Deutsche Wohnen. Deren Kurse legten um bis zu 2,3 Prozent zu.
Bitcoin-Anleger waren nach dem jüngsten Kursrutsch noch dabei, sich zu sortieren. Die älteste und wichtigste Cyber-Devise kostete 34.436 Dollar, nachdem sie vor knapp einer Woche ein Rekordhoch von knapp 42.000 Dollar erreicht hatte. Dass sich die Kryptowährung über der psychologisch wichtigen 30.000er Marke halten könne, mache einen baldigen Anlauf zum Sprung über die Schwelle von 50.000 Dollar wahrscheinlich, sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade.
Am europäischen Aktienmarkt bescherte ein Übernahmeangebot des kanadischen Konkurrenten Alimentation Couche-Tard Carrefour den größten Kurssprung der Firmengeschichte. Die Aktien der Supermarktkette stiegen in Paris um bis zu 17 Prozent auf ein Eineinhalb-Jahres-Hoch von 18,10 Euro. Der in Europa vor allem in Skandinavien und dem Baltikum aktive Betreiber von Convenience Stores bietet unverbindlich 20 Euro je Carrefour-Aktie. Da Carrefour sein Hauptgeschäft neben Frankreich in Belgien und Südeuropa mache, sei bei einer Fusion nicht mit größeren Einsparungen zu rechnen, kommentierte Analyst Ioannis Pontikis vom Research-Haus Morningstar.
Trotz Corona-Krise stehen zum Jahresstart so viele Börsenkandidaten wie selten in den Startlöchern. In Deutschland prescht der erst vor neun Jahren gegründete Betreiber von "wirkaufendeinauto.de", Auto1, vor. Die Gebrauchtwagen-Plattform will mit einem Börsengang in Frankfurt eine Milliardensumme einsammeln. Eine Kapitalerhöhung soll dem Betreiber allein eine Milliarde Euro einbringen, wie das Berliner Unternehmen mitteilte. Welche Unternehmen es noch aufs Parkett zieht, berichtet ntv-Börsenkorrespondentin Katja Dofel.