Mittwoch, 24. November 2021Der Börsen-Tag

Heute mit Max Borowski und Thomas Badtke
17:46 Uhr

Jahresendrally: Hat der Dax schon fertig?

Dem 180-Punkte-Abschlag vom Dienstag lässt der Dax zur Wochenmitte weitere rund 60 Zähler folgen. Das Tagestief markiert der deutsche Börsenleitindex bei einem Stand von 15.741 Stellen, aus dem Handel verabschiedet er sich dann mit 15.878 Punkten vom Tief etwas erholt. Das Kursminus beträgt 0,4 Prozent. Schlechte Ifo-Daten, Kursverluste an der Wall Street, dazu die nach wie vor sehr hohen Corona-Infektionszahlen bremsen den Markt aus. Nur ein schwacher Euro kann etwas stützen.

Der Ifo-Index ist im November gegenüber dem Vormonat auf 96 Punkte von 97,7 Punkten gefallen, dies war bereits der fünfte Rückgang in Folge. Hauptgrund waren die sich weiter eintrübenden Geschäftserwartungen. Besonders markant war der Rückgang im Dienstleistungsbereich, was angesichts der aktuellen Corona-Entwicklung und den diskutierten Maßnahmen laut Martin Moryson, Chefvolkswirt Europa der DWS, nicht überrascht. Demgegenüber haben sich die Geschäftserwartungen in der Industrie verbessert. Das liege zum einen daran, dass das verarbeitende Gewerbe von den Lockdowns und ähnlichen Maßnahmen im Regelfall kaum betroffen sei. Zum anderen dürfte es der Autoindustrie geschuldet sein, in der sich die Lage hinsichtlich des Halbleitermangels sichtlich aufhelle. In allen vier Sektoren wird die aktuelle Lage besser eingeschätzt als die Aussichten. Moryson ist vorsichtig optimistisch, dass die tatsächliche Industrieproduktion im vierten Quartal zulegen sollte.

"Die Anleger sind noch relative entspannt", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Raimund Brichta. "Sie haben auch allen Grund dazu: Trotz des jüngsten Rückgangs um etwa 400 Punkte weist der Dax in diesem Jahr bereits ein Plus von rund 15 Prozent auf. Selbst wenn man den Preisschub heraus rechnet, sind es noch um zehn Prozent Rendite", erläutert er. "Da sind ein paar Gewinnmitnahmen, Gewinnsicherungen kein großes Thema."

DAX
DAX 15.127,68

Bei den Einzelwerten präsentieren sich Aktien der Deutschen Bank an der Spitze der Dax-Gewinnerliste. Die Titel ziehen knapp zwei Prozent an. MTU und Munich Re legen jeweils etwa 1,5 Prozent zu. Auf der Verliererseite finden sich Covestro und Bayer mit Abschlägen von jeweils um die 2,5 Prozent wieder. An die drei Prozent verlieren VW-Papiere. Hier verunsichert der sich zuspitzende Machtkampf an der Spitze des Konzerns rund um den Vorstandsvorsitzenden Herbert Diess die Anleger.

VW Vorzüge
VW Vorzüge 120,86
Deutsche Bank
Deutsche Bank 9,06

 

17:33 Uhr

Ende der Krisenhilfe: Immer mehr US-Währungshüter zeigen sich offen

 Immer mehr US-Währungshüter bringen ein höheres Tempo beim Abbau der Krisenhilfen auf dem Weg zu einer Zinserhöhung ins Spiel. Nun zeigt sich auch die Fed-Chefin des Bezirks San Francisco, Mary Daly, offen für diese Idee. Sie sehe Argumente dafür. Es sei aber noch zu früh, sich darauf festzulegen, sagte sie dem Online-Portal "Yahoo Finance". Doch wenn sich die Dinge weiter wie bisher entwickelten, sei sie "voll dafür". Sollte der Jobmarkt weiter rund laufen und die Inflation hoch bleiben, spräche dies dafür, dass die US-Notenbank das Abbau-Tempo bei den Wertpapierkäufen beschleunige.

Die Teuerungsrate in den USA ist zuletzt im Zuge von explodierenden Energiekosten und pandemiebedingten Lieferengpässen mit 6,2 Prozent so hoch gewesen wie seit drei Jahrzehnten nicht mehr. Zugleich erholt sich der Jobmarkt spürbar von der Corona-Krise: In den Vereinigten Staaten haben in der vergangenen Woche so wenig Menschen Arbeitslosenhilfe beantragt wie seit 52 Jahren nicht mehr. Insgesamt stellten 199.000 Menschen einen Erstantrag auf staatliche Stütze.

Die Federal Reserve hat angesichts der Wirtschaftserholung gerade erst mit der Verringerung ihrer Krisenhilfen begonnen - dem sogenannten Tapering. Anfang November entschied sie, das Tempo ihrer Wertpapier-Zukäufe zu drosseln. Das Volumen von 120 Milliarden Dollar wurde ab Mitte November um monatlich 15 Milliarden Dollar gesenkt.

17:18 Uhr

Deere profitiert von hohen Erntepreisen

Der US-Traktorbauer Deere hat im dritten Quartal dank höherer Ernte- und Viehpreise eine steigende Nachfrage nach seinen Landmaschinen verbucht. Der Gewinn erhöhte sich im abgelaufenen Quartal auf 1,28 Milliarden Dollar von 757 Millionen im Vorjahreszeitraum, wie der Konzern aus Illinois mitteilt. Der Umsatz mit Deere-Maschinen kletterte um 19 Prozent auf 10,28 Milliarden Dollar. Im laufenden Jahr stiegen die Preise von Mais und Sojabohnen, was die Nachfrage nach Traktoren und Mähdreschern erhöhte.

Deere
Deere 362,15

17:10 Uhr

Drohendes Verbot belastet Bitcoin

Das drohende Verbot für die meisten Kryptowährungen in Indien drückt die Stimmung in dieser Anlageklasse. Bitcoin und Ethereum verlieren jeweils etwa eineinhalb Prozent auf 56.955 beziehungsweise 4260 Dollar. Einem Gesetzentwurf der Regierung in Neu Delhi zufolge sollen nur noch bestimmte Cyber-Devisen genutzt werden dürfen. Außerdem legt das Regelwerk die Basis für eine staatliche Kryptowährung Indiens. "Angesichts der Tatsache, dass immer mehr Nationen ihre eigenen Digitalwährungen auf die Beine stellen wollen, sollte der Gegenwind für dezentrale Kryptowährungen in Zukunft tendenziell stärker werden", sagt Analyst Timo Emden von Emden Research.

Bitcoin
Bitcoin 26.932,64

17:00 Uhr

Opec+ erwägt Änderung der Förderpolitik

Die führenden Erdölproduzenten Saudi-Arabien und Russland erwägen nach Angaben informierter Personen, ihre jüngsten Bemühungen zu unterbrechen, die Welt mit mehr Rohöl zu versorgen. Grund ist, dass die USA und andere Länder erklärt haben, sie würden in dem Bemühen, die Preise zu senken, einen Teil ihrer Ölvorräte freigeben.

Riad und Moskau stehen an der Spitze der Opec und einer Gruppe anderer ölproduzierender Länder, die ihre Förderpolitik wegen des durch die Pandemie verursachten Nachfrageschocks im vergangenen Jahr eng abgestimmt haben. Andere Opec-Mitglieder, darunter die Vereinigten Arabischen Emirate, sind demnach nicht davon überzeugt, dass eine Förderpause notwendig ist.

Die USA hatten am Dienstag erklärt, dass sie und eine Handvoll anderer Länder angesichts der hohen Öl- und Benzinpreise ihre nationalen strategischen Erdölreserven anzapfen würden. Dieser Schritt erfolgte nach wiederholten Versuchen Washingtons, die von den Saudis geführte Organisation erdölexportierender Länder (Opec) und eine von Russland geführte Gruppe von Ölproduzenten davon zu überzeugen, ihre Produktion zu erhöhen.

16:43 Uhr

Kursabsturz bei Drägerwerk

Einen Kursabsturz um mehr als 13 Prozent erlebt die Drägerwerk-Aktie. "Das ist eine negative Überraschung", kommentiert ein Marktteilnehmer eine Gewinnwarnung vom Dienstagabend. Der Medizintechnikkonzern rechnet nun mit einer Gewinnmarge am unteren Rand der bisherigen Prognose von 8 bis 11 Prozent. Grund sind Abschreibungen auf die Produktion von FFP-2-Masken. "Offensichtlich hat Dräger am Markt vorbei produziert", so der Börsianer. auch mit Blick auf das Einstellen der Produktion von Corona-Selbsttests. Drägerwerk erwartet daneben 2022 einen Umsatz- und Margenrückgang.

Drägerwerk
Drägerwerk 40,35

16:09 Uhr

Firmenprognosen belasten: Wall Street im Minus

Trübe Ausblicke von US-Einzelhändlern machen der Wall Street zu schaffen. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P-500 fallen zunächst bis zu ein Prozent. "Das Problem ist, dass alle mit einer sehr starken und robusten Weihnachtseinkaufssaison rechnen", sagt Analyst Ken Mahoney, Chef des Vermögensverwalters Mahoney. "Alles, was dahinter zurückbleibt, wird eine Enttäuschung sein."

Auf die Stimmung schlug Investoren unter anderem die gesenkten Umsatz- und Gewinnziele von Gap. Die Modefirma leidet unter Liefer-Engpässen. Die Probleme seien aber vorübergehend, schrieb Analyst David Swartz vom Research-Haus Morningstar. Gap-Aktien fielen dennoch um knapp 23 Prozent auf ein 13-Monats-Tief von 18,16 Dollar.

Den Papieren von Nordstrom droht mit einem Minus von knapp 25 Prozent sogar der größte Tagesverlust der Firmengeschichte. Die Kaufhauskette warnte ebenfalls vor Engpässen im wichtigen Weihnachtsgeschäft. Außerdem blieb der Gewinn im abgelaufenen Quartal mit 64 Millionen Dollar hinter den Erwartungen zurück. Die geplante Modernisierung des Geschäfts dauere länger und sei teurer als erwartet, moniert Analystin Stephanie Wissink von der Investmentbank Jefferies. Sie stufte die Nordstrom-Titel daher auf "Hold" von "Buy" zurück.

15:56 Uhr

Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe auf niedrigstem Stand seit 1969

Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung ist in der Woche zum 20. November 2021 auf den niedrigsten Stand seit 1969 gesunken. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 71.000 auf 199.000, wie das US-Arbeitsministerium mitteilt. Am 15. November 1969 waren es 197.000 gewesen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 260.000 vorhergesagt. Für die Vorwoche wurde der Wert nach oben revidiert, auf 270.000 von ursprünglich 268.000.

Der gleitende Vierwochendurchschnitt verringerte sich gegenüber der Vorwoche um 21.000 auf 252.250. In der Woche zum 13. November erhielten 2,049 Millionen Personen Arbeitslosenunterstützung, 60.000 weniger als in der Vorwoche.

15:41 Uhr

Ein Fünftel weg: Gewinnwarnung schickt Chip-Zulieferer-Aktie auf Talfahrt

Eine Gewinnwarnung schickt die Aktien des Chip-Zulieferers IQE auf Talfahrt. Die Titel des britischen Unternehmens stürzen bis zu 21,4 Prozent auf ein 17-Monats-Tief von 39,60 Pence je Papier. Der Hersteller von Wafern, die in Chips verarbeitet werden, die in Apple-Produkten zum Einsatz kommen, warnt vor einem 40-prozentigen Einbruch des Kerngewinns für das Gesamtjahr. Grund für die heruntergeschraubte Prognose sei ein starker Rückgang der Aufträge wegen Lieferkettenproblemen. "Kurzfristig hat die allgemeine Verknappung auf dem Halbleitermarkt die Nachfrage in einigen Lieferketten abgeschwächt, aber wir glauben, dass diese Auswirkungen nur vorübergehend sind", sagte Interims-Konzernchef Phil Smith. IQE erwarte nun für 2021 einen bereinigten Kerngewinn von etwa 18 Millionen Pfund (21,4 Millionen Euro). Ein Jahr zuvor lag dieser noch bei 30,1 Millionen Pfund. Der Konzern hatte im September einen ähnlich hohen bereinigten Kerngewinn wie im Vorjahr in Aussicht gestellt.

IQE
IQE 26,65

15:01 Uhr

Frankfurter Börse verlängert Handelszeiten

Angesichts des zunehmenden Wettbewerbs verlängert die Deutsche Börse ihre Handelszeiten. Ab kommenden Montag könne am Frankfurter Börsenparkett bis 22.00 Uhr gehandelt werden. "Die Verlängerung ermöglicht zum Beispiel, am späten Abend auf Ereignisse an den US-Märkten zu reagieren und dabei die Vorteile des börslichen Handels zu nutzen", teilt die Frankfurter Börse mit. Der Schritt könnte dem Börsenbetreiber ein höheres Handelsvolumen bescheren, sagten Händler. Zugleich könnten die Kosten steigen und sich der Druck auf Rivalen erhöhen, die Handelszeiten ebenfalls auszudehnen.

Kleinanleger und professionelle Händler können bereits bis 22 Uhr über die Plattform Tradegate Aktien kaufen und verkaufen. "Ich bezweifele, ob es viel ändern wird", sagte ein Börsianer. "Das ist wahrscheinlich zu wenig, zu spät." Anders sähe es dagegen aus, wenn auch der maßgebende elektronische Xetra-Handel, der von 9.00 bis 17.30 Uhr läuft, ausgedehnt würde.

14:41 Uhr

"Herbststurm" über deutscher Wirtschaft

Nach Einschätzung von Dekabank-Volkswirt Andreas Scheuerle braut sich derzeit über Deutschland ein Herbststurm zusammen. "Wir erwarten für das vierte Quartal kein Wachstum mehr, sondern eine geringe Schrumpfung der Wirtschaftsleistung im Quartalsvergleich", schreibt Scheuerle in einem Kommentar zum Rückgang des Ifo-Geschäftsklimaindex im November. So befinde sich der Deka-Wochenindikator schon seit geraumer Zeit und parallel zum Vorjahr im Sinkflug - auch ohne verordneten Lockdown. "Schlimmer noch ist aber, dass sich der Herbststurm zu einem Wintergewitter auswachsen kann, und eine alte Bauernregel besagt: 'Bei Donner im Winter, ist viel Kälte dahinter'", fügt Scheuerle hinzu. Viel werde nun davon abhängen, ob es gelinge, die vierte Corona-Welle schnell zu brechen.

14:24 Uhr

Aixtron-Kurs sackt ab

Aixtron geraten stark unter Druck. "Der Kurs hat die 200-Tages-Linie und die 20er Marke durchbrochen, da lagen viele Stops", so ein Händler. Die seien nun gerissen worden. Zudem hat Berenberg das Kursziel auf 26 von 29 Euro gesenkt, die Kaufempfehlung hat das Haus aber bestätigt. Die aktie verliert rund neun Prozent auf 18,29 Euro.

Aixtron
Aixtron 29,85

13:59 Uhr

Spritpreise sinken nach Höhenflug - vorerst

Sinkende Benzinpreise sorgen für Entspannung an der Zapfsäule.

Der Preis für Superbenzin der Sorte E10 gab binnen Wochenfrist um 2,1 Cent pro Liter nach, wie der ADAC am Mittwoch mitteilte. Im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Dienstags wurden demnach 1,671 Euro pro Liter fällig. Davor war E10 zwölf Mal in Folge auf Wochensicht teurer geworden und hatte nur noch knapp unter seinem Allzeithoch aus dem Jahr 2012 gelegen. Diesel verbilligte sich um 0,6 Cent auf 1,551 Euro je Liter. Der Preis für den Kraftstoff hatte allerdings bereits vergangene Woche nachgegeben.

Zwar sieht der ADAC Spielraum für weitere Preissenkungen, der aktuelle Rückgang könnte allerdings von kurzer Dauer sein. Seit gestern der Ölpreis, der als zentraler Faktor bei den Schwankungen der Spritpreise gilt, bereits wieder kräftig zu.

13:44 Uhr

Corona beschert Dax-Chefs Gehaltseinbußen

Die Corona-Pandemie macht sich laut einer Studie auch bei den Gehältern von Vorstandsvorsitzenden bemerkbar.

Im Jahr 2020 verdienten die Chefs der Dax-Unternehmen im Median 5,1 Millionen Euro und damit 6,5 Prozent weniger als noch 2019, wie die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC mitteilte. Median bedeutet, dass 50 Prozent darüber liegen und 50 Prozent darunter. Hauptgrund für die Gehaltsrückgänge war laut PwC die aufgrund der Pandemie "eingetrübte wirtschaftliche Lage".

"Das Geschäftsjahr 2020 war für viele Unternehmen der Dax-Familie eine Herausforderung", erklärte PwC-Partnerin Petra Raspels. Dies spiegele sich auch in den Gehältern der Geschäftsführung wider. Nicht nur Vorstandsvorsitzende verdienten weniger Geld, auch die Gehälter anderer Vorstandsmitglieder sanken 2020 im Vorjahresvergleich - und zwar um 9,5 Prozent auf im Median 2,3 Millionen Euro.

Bei den Unternehmen im Dax fielen die Gehaltsrückgänge am deutlichsten aus, doch auch in anderen Indizes wie dem SDax (minus 11,6 Prozent) sanken die Gehälter der Vorstandsvorsitzenden. Grund für den starken Rückgang bei Dax-Unternehmen war laut der Studie auch, dass etwa elf Prozent der Vorstandsvorsitzenden von Dax-Unternehmen aufgrund der Pandemie auf einen Teil ihres Gehalts verzichteten.

Nicht überall sanken jedoch die Gehälter der Vorstandsmitglieder: Im MDax blieben sie mit einem Plus von 0,6 Prozent annähernd konstant. Im TecDax, einem Aktienindex, der die Wertentwicklung von Technologieunternehmen abbildet, stiegen die Gehälter deutlich um 13,6 Prozent im Vorjahresvergleich an.

13:12 Uhr

Lira-Crash führt zu Run auf iPhones in der Türkei

Durch den Absturz der Lira sind iPhones und andere Elektronikartikel bei den Türken zur Zeit heiß begehrt. So heiß, dass Apple den Verkauf einiger Produkte über seine türkische Website zeitweise gestoppt hat. "Derzeit nicht verfügbar", hieß es auf der Internetseite, einen Tag nach dem rasanten Absturz der türkischen Währung auf ein neues Rekordtief. Seit Jahresanfang hat die Lira mehr als 40 Prozent an Wert verloren, alleine seit Beginn der vergangenen Woche beläuft sich das Minus auf fast ein Viertel.

Smartphones, Computer und Kosmetika oder andere importierte Waren kosten in der Türkei wegen des Lira-Absturzes derzeit deutlich weniger als etwa in den USA. Hinzu kommt eine Inflation von rund 20 Prozent. Viele Türken gehen davon aus, dass der Preisanstieg weitergeht. Ein Dollar kostet derzeit mit rund 13 Lira so viel wie noch nie. Zuletzt verlor die türkische Währung 2018 so rasant an Wert - damals war eine schwere Wirtschaftskrise die Folge.

13:06 Uhr

Zinsangst und Corona: Anleger treten den Rückzug an

Aus Furcht vor einem bevorstehenden Ende der ultralockeren Geldpolitik angesichts der anziehenden Inflation nehmen Anleger in Europa Gewinne mit. Das Ifo-Geschäftsklima verschlechterte sich im November zudem schon zum fünften Mal in Folge. Laut den Experten der Commerzbank geht dies hauptsächlich auf das Konto der vierten Corona-Welle. Diese gilt unter Börsianern seit einigen Tagen schon als Kernargument gefallener Aktienkurse.

Dax
DAX 15.127,68

Der Dax entfernt sich weiter von der 16.000er-Schwelle und rutscht zur Wochenmitte 0,6 Prozent nach unten auf 15.839 Zähler. Andere europäische Aktienmärkte zeigen sich etwas robuster. Der EuroStoxx50 gibt 0,3 Prozent auf 4269 Punkte nach.

"Öl ins Feuer haben zuletzt US-Finanzministerin Janet Yellen sowie EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel gegossen, die sich kritisch wegen steigender Inflationsrisiken geäußert haben", sagt Christian Henke, Analyst beim Brokerhaus IG. Auch die Nominierung von US-Notenbank-Chef Jerome Powell für eine zweite Amtszeit sei an den Börsen nicht unbedingt mit Applaus aufgenommen worden, da der oberste Währungshüter der Vereinigten Staaten eine Straffung der Geldpolitik angekündigt hatte.

Die befürchtete raschere Straffung der US-Geldpolitik setzt vor allem den Technologiesektor unter Druck. "Das Grundproblem ist die Tech-Schwäche, die sich aus den USA herüberbewegt", erläutert ein Händler. Eine steigende Inflation und höhere Zinsen entwerteten die erwarteten zukünftigen Gewinne dieser wachstumsstarken Firmen.

12:44 Uhr

Toshiba-Aufspaltung bekommt Gegenwind

Der Großaktionär 3D Investment Partners lehnt die geplante Aufspaltung des japanischen Mischkonzerns Toshiba in drei Teile ab. Man sei gegen diesen Plan und plädiere stattdessen dafür, Kaufangebote einzuholen, hieß es in einem dreiseitigen Brief des zweitgrößten Anteilseigners an den Toshiba-Vorstand.

Toshiba
Toshiba 30,51

Toshiba hatte den Plan erst in diesem Monat öffentlich gemacht und will demnach das Energie-, Infrastruktur- und Digital-Geschäft einerseits sowie die Halbleiter- und Festplatten-Sparte andererseits abspalten und separat an die Börse bringen. 3D Investment hält rund sieben Prozent an Toshiba. Die Ablehnung des Großinvestors wirft ein Schlaglicht auf die Schwierigkeiten, die das Unternehmen haben könnte, im kommenden Jahr grünes Licht der Aktionäre für das Aufspaltungsvorhaben zu gewinnen.

12:15 Uhr

Blackrock beteiligt sich an Stromtankstellen-Betreiber

Der Ladenetzbetreiber der Autokonzerne für Elektroautos, Ionity, hat einen neuen Investor gewonnen und bekommt mehr Geld zum Ausbau seines Angebots. Der weltweit größte Vermögensverwalter Blackrock werde Anteilseigner, teilt das Unternehmen mit. Zusammen mit den bisherigen Beteiligten - den Automobilherstellern Audi, BMW, Daimler, Ford, Hyundai und Porsche - werde Blackrock 700 Millionen Euro investieren. Wie sich die Summe aufschlüsselt, wurde nicht bekannt. Insidern zufolge steuert der US-Investor aber den größten Teil der Summe bei. Die Zahl der Schnell-Ladestationen soll von 400 in zwei Dutzend europäischen Ländern auf mehr als 1000 mit rund 7000 Ladepunkten bis 2025 steigen.

Ionity bietet Schnell-Ladestationen mit bis zu 350 Kilowattstunden Ladekapazität, ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen, an. Bisher ist die vor vier Jahren gegründete Gemeinschaftsfirma auf Standorte an wichtigen Autobahnen und Schnellstraßen in Europa beschränkt. Künftig will der markenübergreifende Anbieter auch an viel befahrenen Verbindungsstraßen zu Großstädten seine Säulen aufbauen. Außerdem wolle Ionity Flächen für eigene Standorte mit Ladeparks unter dem Markenzeichen des Rotmilans erwerben.

BlackRock
BlackRock 602,90

11:56 Uhr

Samsung hat Standort für 17-Milliarden-Dollar-Chipfabrik gefunden

Samsung Electronics baut seine 17 Milliarden Dollar schwere Chipfabrik in der Stadt Taylor im US-Bundesstaat Texas. Das gab der südkoreanische Technologieriese bekannt. Der Bau soll in der ersten Jahreshälfte 2022 starten. Mit der Fabrik werden rund 2000 Hightech-Jobs geschaffen. Um den Zuschlag hatten mehrere US-Städte gebuhlt, darunter auch New York.

Bisher betreibt der weltgrößte Speicherchiphersteller und weltweit zweitgrößte Chipauftragsfertiger nur eine Fabrik in den USA: in Austin. Sie ist deutlich kleiner als das nun geplante fünf Quadratkilometer große Werk. Bisher haben die Südkoreaner nicht mitgeteilt, was sie in Taylor konkret fertigen wollen. Bekannt ist lediglich, dass es Chips für mobile Geräte und autonom fahrende Autos sein werden.

Mit der Errichtung der Fabrik in Taylor schließt sich Samsung den Rivalen TSMC und Intel an, die ebenfalls ihre Kapazitäten in den USA ausbauen. US-Präsident Joe Biden hat milliardenschwere Subventionen versprochen, um die Chipfertigung und -forschung in den USA anzukurbeln, um Lieferengpässe wie derzeit in der Autoindustrie künftig zu verhindern und Asien Konkurrenz zu machen. Bisher wird ein Großteil der modernen Halbleiter in Asien gefertigt.

Samsung Electronics
Samsung Electronics 63.000,00

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11:36 Uhr

Analysten drücken Sma-Kurs

Anleger trennen sich nach einer Herabstufung von Sma Solar-Anteilsscheinen. Die Aktien des Solartechnikkonzerns geben bis zu vier Prozent nach, pendeln dann um einen Abschlag von knapp zwei Prozent. Die Analysten von Berenberg setzten den Titel auf "Hold" von zuvor "Buy" und begründeten den Schritt mit dem vorsichtigen Ausblick des Managements für das kommende Jahr.

SMA Solar
SMA Solar 75,95

11:20 Uhr

Ölreserven angezapft: Preise klettern weiter

Das Anzapfen der Ölreserven durch die USA in Absprache mit anderen Ländern hat an den Märkten zunächst nicht die gewünschte Wirkung gezeigt. Die Ölpreise ziehen auch nach der Freigabe von 50 Millionen Fässern aus den strategischen Reserven der USA weiter an. Der Preis für Rohöl der Sorte Brent steigt 0,3 Prozent auf 82,58 Dollar pro Barrel, nachdem er am Dienstag bereits mehr als drei Prozent geklettert war. US-Rohöl verteuert sich nach einem Plus von 2,3 Prozent am Vortag um weitere 0,4 Prozent auf 78,83 Dollar je Barrel.

"Die Anleger waren enttäuscht über den geringen Umfang der gemeinsamen Ölfreigabe durch die Vereinigten Staaten und andere Länder", sagte Satoru Yoshida, Rohstoffanalyst bei Rakuten Securities. "Außerdem haben die koordinierten Bemühungen der Ölverbraucherländer die Befürchtung geweckt, dass die OPEC+ ihre Produktionssteigerung verlangsamen könnte." Mit Spannung werde nun erwartet, wie die OPEC+, zu der neben den Mitgliedern des Exportkartells weitere Förderländer wie Russland gehören, bei einem Treffen am 2. Dezember auf die Freigabe von Reserven reagieren werden.

Die Vereinigten Staaten hatten am Dienstag angekündigt, in Abstimmung mit China, Indien, Südkorea, Japan und Großbritannien Millionen Fässer Öl aus strategischen Reserven freizugeben. Damit wollen die USA auch einen weiteren Preisanstieg an den Zapfsäulen verhindern. Die Analysten von Goldman Sachs gehen davon aus, dass die koordinierte Freigabe zu einem zusätzlichen Angebot von 70 bis 80 Millionen Barrel Rohöl führen könnte. Dies würde unter den erwarteten mehr als 100 Millionen Barrel liegen, die der Markt bereits eingepreist habe.

Brent Rohöl
Brent Rohöl 78,32
Rohöl WTI
Rohöl WTI 72,78

 

10:51 Uhr

Euro rutscht zum Ifo-Index auf Jahrestief

Der Ifo-Index ist im Rahmen der Erwartungen ausgefallen auf dem niedrigsten Stand seit Januar, und der Euro dümpelt an den unmittelbar zuvor markierten Jahrestiefs herum. "Der Ifo ist zurückgegangen, das drückt", meint ein Händler. Jetzt müsse man auf die Details schauen.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,08
US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,93

 

10:30 Uhr

Schlechte Stimmung bei Top-Managern: Ifo-Index sinkt erneut

Die Stimmung von Top-Managern in Deutschland hat sich im November den fünften Monat in Folge eingetrübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank auf 96,5 Punkte von 97,7 Zählern im Oktober, wie das Münchner Ifo-Institut zu seiner Umfrage unter rund 9000 Führungskräften mitteilt. Fachleute hatten nur einen Rückgang auf 96,6 Punkte erwartet. "Lieferengpässe und die vierte Corona-Welle machen den Unternehmen zu schaffen", sagt Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die Chefinnen und Chefs bewerteten die Lage ihrer Firmen skeptischer als zuletzt und blickten auch weniger optimistisch nach vorn.

Für das laufende Quartal erwarten Ökonomen eine langsamere Konjunkturerholung und einige Experten sogar ein Schrumpfen der Wirtschaft, während die Bundesbank weitgehend mit einer Stagnation rechnet. Als Konjunkturbremse gelten vor allem die Lieferengpässe, steigende Corona-Infektionen und höhere Energiepreise.

10:04 Uhr

VW-Machtkampf: Es steht "Spitz auf Knopf" um Diess


Im Machtkampf bei Volkswagen hat das Präsidium des Aufsichtsrats Insidern zufolge keine Entscheidung getroffen. Die Mitglieder des paritätisch besetzten Führungszirkels, der Sitzungen des größeren Kontrollgremiums vorbereitet, seien nach vierstündigen Beratungen gegen 22.00 Uhr auseinander gegangen, sagt eine Person mit Kenntnis der Gespräche. Zur Zukunft von Konzernchef Herbert Diess sei keine Entscheidung gefallen. "Das Thema ist so heiß, es steht Spitz auf Knopf. Ich kann dazu nichts sagen", sagte der Insider. Eine andere Person erklärte: "Es gibt wie erwartet nichts Neues."

VW Vorzüge
VW Vorzüge 120,86

Das Aufsichtsratspräsidium war am Abend in Präsenz zusammengekommen, um weiter über Einigungsmöglichkeiten zu beraten. Gesucht werde ein Kompromiss, mit dem alle Seiten leben könnten, hatten mehrere Eingeweihte gesagt. Dafür seien wahrscheinlich weitere Gespräche nötig. Das Verhältnis zwischen dem Konzernchef und den Arbeitnehmern gilt als schwer beschädigt, seit im September Überlegungen über einen möglichen Abbau von bis zu 30.000 Arbeitsplätzen öffentlich wurden. Der Betriebsrat sieht darin einen Bruch von Vereinbarungen. Die Arbeitnehmer verlangen, dass Diess sie einbindet und sich an die in Wolfsburg geltende starke Mitbestimmung hält. Eine Einigung dürfte auch davon abhängen, dass Diess seinen Führungsstil ändert. Seit einigen Wochen wird bereits über mögliche Nachfolger an der Spitze von Europas größtem Autobauer spekuliert.

09:49 Uhr

Corona belastet Gewinn von Immobilienriesen

Die Immobilienfirma Aroundtown hat aufgrund außerordentlicher Belastungen infolge der Corona-Pandemie weniger verdient. Der für die Branche wichtige Kernwert FFO I sank in den ersten neun Monaten auf 267 (Vorjahr: 301) Millionen Euro. Der Nettogewinn brach um 20 Prozent auf rund 650 Millionen Euro ein. Das Unternehmen bestätigte seinen Ausblick für das Geschäftsjahr.

Als "Underperformer" sieht ein Marktteilnehmer Aroundtown nach den Zahlen und dem Ausblick. "Das entspricht alles mehr oder weniger den Erwartungen", sagt er. Die Corona-Krise hinterlasse deutliche Spuren im Ergebnis. Aus technischer Sicht würde ein Fall unter 5,81 Euro die Situation weiter eintrüben. Die Papiere büßen 1,7 Prozent ein.

Aroundtown
Aroundtown 1,51

09:31 Uhr

Hier ging es nach US-Börsenschluss ab

Mit einem deutlichen Plus haben sich die Aktien von HP am Dienstag im nachbörslichen Handel gezeigt. Der Computerhersteller hat für das vierte Geschäftsquartal über einen starken Anstieg der PC-Verkäufe und der Umsätze berichtet. Allerdings räumte er ein, dass die Komponentenknappheit in der ersten Hälfte 2022 anhalten wird. Die Nettoumsätze stiegen im abgelaufenen Quartal um 9 Prozent auf 16,7 (15,3) Milliarden Dollar. Der Nettogewinn stieg auf 3,1 Milliarden Dollar oder 2,71 Dollar je Aktie, verglichen mit 668 Millionen Dollar oder 49 Cents pro Aktie im Vorjahr. Die HP-Aktie schoss im nachbörslichen Handel um 8,7 Prozent nach oben.

Für die Papiere von Dell Technologies ging es um 1,5 Prozent aufwärts. Der Computerhersteller vermeldete für das dritte Quartal einen Umsatz von 28,39 Milliarden Dollar und übertraf damit die Schätzung der Analysten von lediglich 27,37 Milliarden. Der Nettogewinn lag mit 3,89 Milliarden Dollar bzw. bereinigt 2,37 Dollar je Aktie ebenfalls über den Prognosen des Marktes.

Die Aktien des Softwareherstellers Autodesk fielen dagegen um 12,7 Prozent. Das Unternehmen hat seine Umsatz- und Gewinnprognose für das vierte Quartal gesenkt. Auch die Umsatzerwartung für das Gesamtjahr wurde nach unten korrigiert. Zur Begründung wurde vor allem auf die Unterbrechungen innerhalb der Lieferketten verwiesen. Dazu kämen die anhaltend negativen Auswirkungen der Covid-Pandemie.

09:09 Uhr

Startet der Dax die Gegenbewegung?

Nachdem es am Dienstag für den Dax fast 180 Punkte abwärts gegangen ist, startet der deutsche Börsenleitindex mit minimalen Aufschlägen in den Mittwochshandel. Der Dax notiert in den ersten Handelsminuten 0,1 Prozent fester bei einem Stand von 15.945 Punkten. Am Dienstag hatte er sich mit 15.937 Zählern aus dem Geschäft verabschiedet, zwischenzeitlich war er aber bis auf ein Tagestief von 15.866 Stellen abgerutscht. Vorbörslich hatte der Dax bereits einen Angriff auf die 16.000er Marke versucht. Ein Grund: An der Wall Street hatten Dow und S&P-500 nach dem Börsenschluss hierzulande wieder ins Plus gedreht.

"Ganz allgemein hat sich die Stimmung an den Märkten etwas eingetrübt", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf. "Die sich zuspitzende Corona-Lage dringt aber nur langsam ans Parkett durch, da die im Dax überproportional vertretenen Industriekonzerne aktuell noch produzieren und vor allem wieder der Dienstleistungsbereich von Einschränkungen betroffen ist und sein könnte", erläutert sie.

DAX
DAX 15.127,68

08:51 Uhr

Musk verkauft Tesla-Aktien für weitere Milliarde

Tesla-Chef Elon Musk hat sich von weiteren Aktien des Unternehmens getrennt. Wie aus einer Eingabe bei der US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht, hat Musk 934.000 Anteile für insgesamt rund 1,05 Milliarden US-Dollar verkauft. Damit hat der Manager seit dem 8. November etwa 9,2 Millionen Aktien im Wert von 9,85 Milliarden Dollar veräußert.

Tesla
Tesla 178,06

Musk hatte Anfang dieses Monats nach einer Umfrage bei Twitter entschieden, 10 Prozent seines Tesla-Anteils zu verkaufen. Aktuell hat er mehr als die Hälfte davon erreicht. Bevor die Verkäufe begannen, belief sich sein Anteil von 10 Prozent auf etwa 17 Millionen Aktien - nach den Verkäufen vom Dienstag müsste er also noch etwa 7,9 Millionen Aktien veräußern.

08:27 Uhr

Deutsche Corona-Hoffnung Drägerwerk schockt Anleger

Der Medizintechnikkonzern Drägerwerk produzierte in den ersten Corona-Wellen genau das, was die ganze Welt am dringendsten benötigte, Beamtmungsgeräte zum Beispiel. Derzeit läuft es allerdings nicht so gut, wie erhofft. Die Aktie rauscht in den Keller.

"Das ist eine negative Überraschung", so ein Marktteilnehmer zur Gewinnwarnung von Drägerwerk. Der Medizintechnikkonzern rechnet nun mit einer EBIT-Marge am unteren Rand der bisherigen Prognose von 8 bis 11 Prozent, wegen Abschreibungen auf die Produktion von FFP-2-Masken. "Offensichtlich hat Dräger am Markt vorbei produziert", so der Marktteilnehmer auch mit Blick auf das Einstellen der Produktion von Corona-Selbsttests. Drägerwerk erwartet daneben 2022 einen Umsatz- und Margenrückgang. Nachbörslich ging es am Dienstag mit den Aktien bereits um 11 Prozent in den Keller.

08:06 Uhr

Freigabe von Reserven geht nach hinten los: Ölpreise steigen

Die Ölpreise ziehen deutlich an. Die Freigabe nationaler Notreserven zahlreicher Länder erzielt damit bisher das Gegenteil der gewünschten Wirkung.

Rohöl WTI
Rohöl WTI 72,78

Am Morgen kostete ein Barrel Brent 82,61 US-Dollar. Das waren 30 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI stieg um 37 Cent auf 78,87 Dollar.

Am Vortag hatten die USA in einer abgestimmten Aktion mit anderen großen Volkswirtschaften den Rückgriff auf ihre nationalen Erdölreserven bekannt gegeben. An der Freigabe wollen sich China, Indien, Japan, Südkorea und Großbritannien beteiligen. Hintergrund sind die hohen Rohölpreise, die im Oktober mehrjährige Höchststände erreicht hatten und die wirtschaftliche Erholung vom Corona-Einbruch abzuwürgen drohen.

Dass die Ölpreise seit der Freigabe steigen und nicht fallen, führen Marktbeobachter auf mehrere Gründe zurück. Zum einen wurde über eine Freigabe seit Wochen spekuliert und an den Märkten in Form fallender Ölnotierungen bereits eingepreist. Zum anderen zeigten sich einige Marktteilnehmer enttäuscht über die freizugebenden Ölmengen.

Ungewiss ist, wie der Ölverbund Opec+ auf den Schritt der Verbrauchsländer reagiert. Als Reaktion auf die Notfreigabe könnten die Produktionsländer ihre Förderung noch vorsichtiger erhöhen als bisher, meint etwa Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank.

07:56 Uhr

Vonovia-Aktien fallen kräftig

Vonovia-Aktien geben im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz 5,1 Prozent nach. Hintergrund sei der Start der Bezugsrechte für die Kapitalerhöhung, sagt ein Händler. Deutschlands größter Wohnungsvermieter will im Rahmen einer Kapitalerhöhung rund acht Milliarden Euro einsammeln und damit Teile der Übernahme des Rivalen Deutsche Wohnen finanzieren.

08:44 Uhr

Dell überrascht mit Rekord-PC-Verkäufen

Manche hatten angesichts des Siegeszugs der Mobil-Geräte den PC-Markt schon abgeschrieben. Doch Computer-Gigang Dell zeigt, wie lebendig dieses Segment ist:

Im dritten Quartal hat der US-Computerhersteller dank Rekordverkäufen sowohl beim Umsatz als auch Gewinn die Markterwartungen übertroffen. Die Nachfrage sei im Geschäft mit Firmen- als auch mit Privatkunden außerordentlich gut gewesen. In den drei Monaten kletterten die Umsätze laut Mitteilung auf 28,39 Milliarden von 23,5 Milliarden US-Dollar. Analysten haben nur mit 27,37 Milliarden Dollar gerechnet. Der Gewinn stieg auf 3,89 Milliarden oder 2,37 Dollar bereinigt je Aktie von 2,03 Dollar im Vorjahr. Hier haben Analysten nur mit 2,30 Dollar gerechnet.

07:42 Uhr

Euro vor Konjunkturdaten kaum bewegt

Der Devisenmarkt wartet am Morgen auf frisches Konjunkturdatenfutter, bevor er sich bewegt. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1250 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am Vorabend. Der Kurs bewegt sich in der Nähe des am Vortag erreichten Tiefstands seit Mitte 2020. Die EZB hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,1259 Dollar festgesetzt.

Zur Wochenmitte stehen insbesondere in den USA mehrere Konjunkturdaten auf dem Programm. Grund ist der nationale Feiertag "Thanksgiving" am Donnerstag, den viele US-Bürger und Behörden für ein verlängertes Wochenende nutzen. Daher werden viele Wirtschaftszahlen auf diesen Mittwoch vorgezogen.

Darüber hinaus veröffentlicht die US-Notenbank Fed am Abend ihr Protokoll zur jüngsten Zinssitzung. Analysten und Anleger dürften die Mitschrift nach zusätzlichen Hinweisen auf die geldpolitische Ausrichtung der Fed durchforsten. Die Fed hat damit begonnen, ihre Geldpolitik etwas zu straffen, indem sie ihre immensen Wertpapierkäufe schrittweise zurückfährt.

In Deutschland blicken die Finanzmärkte auf das Geschäftsklima des Münchner Ifo-Instituts. Es wird mit einer abermaligen Stimmungseintrübung gerechnet.

07:35 Uhr

Prognose erhöht: Italiens Wirtschaft hängt Deutschland ab

Während Deutschlands Aufschwung zwischen Lieferkettenchaos und vierter Welle abgewürgt wird, schraubt Italien die Erwartungen an das Wirtschaftswachstum für dieses Jahr noch einmal nach oben. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Italien könnte nach Einschätzung des Wirtschaftsministers in diesem Jahr noch stärker zulegen als erwartet. Die Wirtschaft könnte um 6,3 Prozent wachsen, sagte Minister Daniele Franco. Im September hatte die Regierung sechs Prozent in Aussicht gestellt. Das Ziel sei, in der ersten Hälfte 2022 das Vorkrisenniveau zu erreichen. Das könnte bereits im ersten Quartal der Fall sein. Italien wurde 2020 besonders hart von der Coronavirus-Pandemie getroffen und musste die schwerste Rezession in der Nachkriegszeit verkraften. Jetzt erholt sich die Wirtschaft aber. Zwischen Juli und September war das BIP um 2,6 Prozent zum Vorquartal gestiegen.

Zum Vergleich: In Deutschland gehen die verschiedenen aktuellen Schätzungen von einem BIP-Zuwachs von deutlich unter drei Prozent für das laufende Jahr aus.

07:31 Uhr

Dax-Anleger gewinnen Zuversicht zurück

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt hoffen auf eine milde US-Notenbank Fed und gut gestimmte deutsche Chefs: Zur Wochenmitte wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge höher starten. Am Dienstag hatte er wegen eines möglichen Rückschlags für die Erholung der Konjunktur 1,1 Prozent auf 15.937 Punkte nachgegeben.

Dax
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Neben den wirtschaftlichen Folgen der wieder aufgeflammten Coronavirus-Pandemie beschäftigt Börsianer weiter die US-Geldpolitik. Daher richten Investoren ihre Aufmerksamkeit auf die Veröffentlichung des "Beige Book" am Abend (MEZ). Aus dem Konjunkturbericht der Notenbank Fed versuchen sie Rückschlüsse auf das Tempo der erwarteten Drosselung der Wertpapierkäufe und den Zeitpunkt einer ersten Zinserhöhung zu ziehen.

Auf Hinweise hierauf werden Börsianer auch die Zahlen zu den US-Konsumausgaben abklopfen. Experten rechnen für Oktober mit einem Plus von einem Prozent, fast doppelt so viel wie im Vormonat. Die Kauflaune der Verbraucher gilt als Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft.

Diesseits des Atlantik steht der Ifo-Index, der die Stimmung in den deutschen Chef-Etagen widerspiegelt, auf dem Terminplan. Hier prognostizieren Analysten für November einen Rückgang auf 95,0 Punkte von 95,4 Zählern.

07:27 Uhr

Nikkei hat den Powelll-Blues

Mit einer uneinheitlichen Tendenz zeigen sich die asiatischen Börsen.

Nikkei
Nikkei 27.462,15

Weiter leicht belastend sind die Sorgen, dass mit der erneuten Nominierung von US-Notenbankpräsident Jerome Powell eine raschere Straffung der Geldpolitik erfolgen könnte. Besonders deutlich fällt das Minus dabei in Tokio aus, wo der Nikkei-225 um 1,8 Prozent nachgibt. Da am Dienstag in Tokio feiertagsbedingt nicht gehandelt wurde, kann der Markt die jüngste Entwicklung nun erst nachholen.

Mit leichten Gewinnen zeigen sich die Handelsplätze in Schanghai und Hongkong. Kursverluste verzeichnen hier Tencent und Alibaba, für die es um 1,3 bzw. 1,4 Prozent nach unten geht. Die Alibaba-Aktie hatte bei 130,90 Hongkong-Dollar im Handelsverlauf sogar ein neues Allzeittief markiert. Für die Technologiewerte gibt es erneut schwache Vorgaben von der Wall Street.

07:09 Uhr

Finanzinvestor attackiert deutschen Traditionskonzern

Der Finanzinvestor Ardan Livvey hat seine Kritik an der Führung des Kölner Motorenherstellers Deutz bekräftigt und will dem Management auf der Hauptversammlung das Vertrauen entziehen. Der aktivistische Investor erklärte, er habe Deutz und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht Bafin mitgeteilt, dass er fünf Prozent der Deutz-Stammaktien halte. Damit könne er die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung verlangen und Gegenstände auf die Tagesordnung setzen lassen.

"Wir sind nach wie vor der Meinung, dass die Prioritätensetzung des Managements nicht im Einklang mit den Interessen der Aktionäre steht", erklärte der Investor aus Amsterdam, der im September gefordert hatte, das Deutz-Management müsse sich ehrgeizigere Ziele setzen. Auf der Hauptversammlung wolle man dem Vorstand daher das Vertrauen entziehen. "Mit diesem Schritt drücken wir offiziell unsere Unzufriedenheit mit dem Status quo aus", erklärte Ardan Livvey weiter. "Wir fordern das Management auf, sich unverzüglich mit den vorhandenen Problemen zu beschäftigen und konsequent Mehrwert im Sinne der Aktionäre zu schaffen."

06:30 Uhr

Das wird für den Dax heute wichtig

Die Börsenluft ist in den letzten Tagen wieder rauer geworden. Das bekamen Dax und Co. am Dienstag zu spüren. Der Leitindex rauschte im Eiltempo unter die 16.000-Punkte-Marke und schloss bei 15.937 Zählern. Es ist die Furcht vor höheren Zinsen und den wirtschaftlichen Folgen sich zuspitzender Corona-Beschränkungen, die den Aktienmärkten zusetzt. Höhere Zinsen, weil die hohe Inflationsrate bereits die US-Notenbank auf den Plan gerufen hat. Die Nominierung von Jerome Powell als Fed-Chef für weitere vier Jahre wird an den Märkten als Garantie für drei Zinsanhebungen im kommenden Jahr angesehen.

DAX
DAX 15.127,68

Was steht heute an? Die Berichtssaison haucht langsam ihr Leben aus. Mit Geratherm und Aroundtown öffnen Unternehmen aus der hinteren Reihe ihre Bücher. In den USA wartet Deere mit Zahlen auf.

Voller ist die Agenda bei den Konjunkturdaten. In Deutschland wird der Ifo-Geschäftsklimaindex für November bekanntgegeben. Aus Frankreich kommen Daten zum Geschäftsklima und zum Produzentenvertrauen - jeweils für November.

In den Vereinigten Staaten gibt es noch mehr Termine, weil am Donnerstag Thanksgiving ist und am Freitag nur verkürzt gehandelt wird. So gibt es bereits heute die wöchentlichen Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe. Eine Stunde vor Handelsbeginn an der Wall Street gibt es die zweiten Veröffentlichungen zum amerikanischen BIP und zum privaten Konsum - jeweils im dritten Quartal. Um 16 Uhr (MEZ) stehen in den USA dann Daten zu den Konsumentenausgaben und dem privaten Einkommen im Oktober an. Gleichzeitig werden Zahlen der Uni Michigan zum Verbrauchervertrauen im November veröffentlicht.

Um 20 Uhr (MEZ) wird es noch einmal etwas spannend. Dann wird nämlich das Protokoll zur jüngsten Sitzung des Fed-Offenmarktausschusses veröffentlicht.   

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