"Dax hat sich den Kopf angestoßen"
Mehr als vier Prozent hat der Dax in dieser Handelswoche bislang zugelegt, doch zur Wochenmitte kann er keine weiteren Aufschläge hinzufügen. Im Gegenteil: Der deutsche Börsenleitindex verliert 0,8 Prozent auf 15.687 Punkte. Er kann dabei die 15.800er Marke nicht ganz halten, bleibt aber in der Nähe. Marktteilnehmer sprechen von einem ruhigeren Handel als an den beiden Vortagen. Am Nachmittag stützt die Wall Street leicht.
Weiter herrsche die Meinung vor, dass die Virusvariante Omikron kein Problem sei, das zu erneuten Lockdowns führen werde. Die Vorlage der US-Verbraucherpreise am Freitag könnte dann wieder frische Impulse bringen, möglicherweise auch negative, angesichts des zu befürchtenden sehr hohen Niveaus.
"Der Dax hat sich bei 15.800 erst einmal den Kopf angestoßen und zieht ihn jetzt etwas ein", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Raimund Brichta. "Nach dem rasanten Anstieg von Montag und Dienstag ist eine Verschnaufpause aber vollkommen normal."
Bei den Einzelwerten zeigen sich Porsche erneut an der Spitze der Dax-Gewinnerliste. Die Titel ziehen mehr als drei Prozent an. Dahinter rangieren Anteilsscheine von Airbus und Symrise, die jeweils um die 1,5 Prozent zulegen.
Hellofresh büßen fast zehn Prozent ein - nach dem Ausblick auf 2022. Ein Händler spricht von einer "interessanten Mischung". Enttäuscht habe Hellofresh zwar bei der Gewinnerwartung, nicht aber beim Umsatz. Der soll kommendes Jahr um 20 bis 26 Prozent zulegen, was über den Analystenprognosen liegt. Die Analysten von Jefferies sehen derweil eine Reihe offener Fragen, insbesondere zum Margenausblick. Antworten erhoffen sie sich im späteren Verlauf des Tages vom Hellofresh-Kapitalmarkttag. Infineon verlieren etwa 4,5 Prozent, nachdem mit JP Morgan und Morgan Stanley gleich zwei Banken die Papiere des Chipherstellers abgestuft hatten auf "Neutral" beziehungsweise "Equal-weight".
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Neue Covid-Maßnahmen: Transportaktien schwach
Britische Transportaktien stehen mit neuen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie unter Druck. Die britische Regierung hat neue Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Aussicht gestellt. Diese umfassen möglicherweise die Pflicht zum Home-Office sowie die Ausweispflicht durch Impfpässe, um an größeren Veranstaltungen teilnehmen zu können. Stagecoach verlieren 3,4 Prozent, Firstgroup 2,6 Prozent oder National Express 3,5 Prozent. Für IAG geht es 3,2 Prozent nach unten.
An diesen zwei Bedingungen hängt die Weihnachts-Rally
Chipmangel: VW-Finanzsparte profitiert
Für Volkswagen hat der Chipmangel auch eine positive Seite: Während der Wolfsburger Autobauer wegen der Lieferengpässe derzeit nicht so viele Neuwagen bauen kann wie nachgefragt werden, steuert der konzerneigene Absatzfinanzierer operativ einen Rekordgewinn an. "Das wird sicherlich ein historisches Ergebnis", sagt Sparten-Finanzchef Frank Fiedler. Mit Blick auf den für das Gesamtjahr bereits in Aussicht gestellten Betriebsgewinn von rund vier Milliarden Euro fügte er hinzu: "Das wird eine viel größere Zahl." Zum Vergleich: Im zurückliegenden Corona-Jahr hatte die VW-Finanzsparte 2,8 Milliarden Euro Betriebsgewinn gemacht, 2019 waren es 2,9 Milliarden. Die Finanzsparte profitiert von der enormen gestiegenen Nachfrage nach Gebrauchtwagen. Weil Volkswagen wegen fehlender Computerchips viele Neuwagen nicht liefern kann, weicht die Kundschaft auf Leasingrückläufer aus. Daneben wird die Bilanz durch niedrigere Risikokosten und die günstige Refinanzierung durch die Verbriefung von Autokrediten (ABS) entlastet.
Biontech steigen nach Aussagen zu Wirkung bei Omikron
Neueste Aussagen von Biontech zur Wirksamkeit ihres Covid-19-Impfstoffes bei der Virus-Variante Omikron hieven die in Frankfurt gehandelten Aktien rund zwei Prozent ins Plus. Auch die Titel des US-Partners Pfizer ziehen vorbörslich an. Drei Dosen des Impfstoffs konnten vorläufigen Laborstudien zufolge die Variante neutralisieren. Die Daten zeigten auch, dass eine dritte Dosis die neutralisierenden Antikörpertiter im Vergleich zu zwei Dosen um das 25-fache erhöhe, hieß es.
Covid-Impfstoff für Bahrain treibt Kurs von Vakzinentwickler
Unter den europäischen Biotechnologieaktien ragen Valneva in Paris mit rund plus 12 Prozent Kursplus hervor. Das französische Unternehmen hat gemeldet, den Zulassungsprozess für Bahrain gestartet zu haben. Dank des neuen Liefervertrags für den Covid-Impfstoff mit Bahrain und dem mit der EU könnte Valneva daraus rund 430 Millionen Euro einnehmen, heißt es von den Analysten bei Bryan Garnier. Zwar habe Valneva nicht den Preis per Dosis veröffentlicht, jedoch dürfte er ähnlich wie in der EU bei rund 17 Euro je Dosis liegen.
Impfstoff-Optimismus stützt Wall Street
Die Hoffnung auf eine Fortsetzung des US-Aufschwungs hält die Kurse an der Wall Street hoch. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P-500 verteidigen zunächst ihre jüngsten Kursgewinne und hielten sich knapp im Plus.
Mut machte Börsianern die Mitteilung von Biontech und Pfizer, dass vorläufigen Ergebnisse von Laborstudien zufolge drei Dosen ihres Vakzins einen effektiven Schutz gegen die neu entdeckte Omikron-Variante des Coronavirus böten. "Alles, das darauf hindeutet, dass wir nicht wieder vor denselben Problemen stehen wie Anfang des Jahres, ist positiv für die meisten Aktien", sagte Rick Meckler, Partner beim Vermögensverwalter Cherry Lane. Die Aktien der von BioNTech und Pfizer legten 3,4 Prozent beziehungsweise 2,3 Prozent zu.
Gefragt sind auch die Titel von Stanley Black & Decker, die sich um fast fünf Prozent verteuerten. Der Werkzeug-Anbieter verkauft sein Geschäft mit elektronischen Sicherheitssystemen für 3,2 Milliarden Dollar an die schwedische Sicherheitsfirma Securitas.
CO2-Preis überspringt erstmals 90-Euro-Marke
Der Höhenflug bei den Preisen für Emissionsrechte geht weiter: Das von der EU ausgegebne Zertifikat gewinnt sieben Prozent und ist mit 90,75 Euro je Tonne ausgestoßenes CO2 so teuer wie nie. Ein Grund hierfür sei die angespannte Lage am Erdgas-Markt, sagt Commerzbank-Analystin Barbara Lambrecht. Lieferausfälle und die Spannungen des Westens mit Russland trieben dort die Preise. Der europäische Terminkontrakt verteuert sich um fast zehn Prozent auf 105,12 Euro je Megawattstunde. Wegen mangelnden Windstroms verteuert sich Elektrizität zur Lieferung am folgenden Tag um gut 60 Prozent auf 279 Euro je Megawattstunde.
"Anleger schauen genau auf die Corona-Lage"
Lagarde: Rasche und koordinierte Antwort bei großer Cyber-Attacke
EZB-Chefin Christine Lagarde mahnt mit Blick auf die Finanzstabilität eine verstärkte Kooperation im Kampf gegen Cyber-Kriminalität an. Im Falle einer größeren Cyber-Attacke sei eine schnelle und koordinierte Antwort essenziell, sagte Lagarde. Dabei gelte es, das Vertrauen zu bewahren und wieder für verlässliche Informationen zu sorgen. "Dies könnte neue Formen und Mechanismen der Kooperation und Kommunikation erfordern", fügte sie hinzu. Mit der sich weiter entwickelnden Bedrohung durch Cyber-Kriminalität müssten sich auch die Finanzbehörden an die Lage anpassen. Lagarde kündigte an, dass der ESRB bald Umrisse eines Rahmenwerks präsentieren werde, um für ein solches Bedrohungs-Szenario eine koordinierte und rasche Antwort der Finanzbehörden sicherzustellen.
Der in Frankfurt ansässige ESRB wurde bereits 2010 als Reaktion auf die Finanzkrise gegründet. Als Frühwarnsystem soll er auf Gefahren für die Stabilität des Finanzsystems in der EU hinweisen. Der ESRB ist ein unabhängiges Gremium der Europäischen Union, das Sekretariat wird von der EZB gestellt. Der Verwaltungsrat ist das Beschlussorgan des ESRB und steht unter dem Vorsitz Lagardes.
Bleibt der Euro schwach?
Neuer Kia Sportage - scharf geschnitten
Infineon-Aktien laufen Tech-Werten hinterher
Technologiewerte sind erneut unter den Gewinnern am Markt. Infineon allerdings geben mehr als drei Prozent ab. "Mit zwei Abstufungen von großen Häusern kommt man normalerweise nicht weit," sagt ein Händler. Sowohl JP Morgan als auch Morgan Stanley hätten der Aktie ihre Übergewichten-Empfehlung entzogen.
Infineon
Neuausrichtung der Autoindustrie macht Umicore zu schaffen
Kräftig abwärts - um 5,8 Prozent - geht es nach einer Gewinnwarnung mit der Aktie des belgischen Metallverarbeiters Umicore. Das Kathodengeschäft werde bis 2023 geringer als erwartete Umsätze erbringen und dazu noch unter dem Marktwachstum liegen, so das Unternehmen. Dies komme zu den ohnehin negativen Einflüssen des Halbleitermangels noch dazu, so die Analysten der ING. Umicore habe zudem betont, weniger aktiv im Bereich hoher Nickelqualität beim Kathodenmaterial unterwegs zu sein, sondern stärker bei mittleren Qualitäten. Durch die Neuausrichtung der Autoindustrie in Richtung E-Mobilität werde aber höherwertiges Nickel stärker nachgefragt. Laut den Analysten überschattet dies die heutige Ankündigung eines Joint Ventures mit VW.
Hellofresh-Kurs bricht ein
Anleger ziehen sich nach den jüngsten Wachstumsaussichten von Hellofresh aus den Papieren zurück. Die Aktien verlieren in der Spitze fast zehn Prozent auf 77,40 Euro, notieren danach um die 80-Euro-Marke. Die Titel liegen damit am Dax-Ende und auf einem mehrwöchigen Tiefstand.
Der Kochboxen-Versender peilt im kommenden Jahr beim bereinigten Betriebsergebnis (Ebitda) zwischen 500 bis 580 Millionen Euro an. Die durchschnittlichen Schätzungen dafür hätten weit höher gelegen, sagte ein Börsianer. Die anlässlich des Kapitalmarkttages vom Management gegebenen Prognosen ließen einige Fragen offen, hieß es bei den Analysten von Jefferies. Zwar werde ein weiter starkes Wachstum erwartet, was die Sorgen vor einer nachlassenden Kundenbindung lindere. Die niedrigeren Margenerwartungen sorgten aber für Verwunderung. Zudem fehlten jegliche Details bezüglich der geplanten Wachstumsinvestitionen, beispielsweise zu Kapazität, Automatisierung, Technologie, geografische Expansion und/oder Preisführerschaft.
EZB-Vize dämpft Inflationssorgen
Trotz des aktuell kräftigen Preisauftriebs ist laut EZB-Vizechef Luis de Guindos für nächstes Jahr mit einem Abflauen der Inflation zu rechnen. Er sei fest davon überzeugt, dass die Teuerungsrate 2022 zu sinken beginne, sagt der Spanier. Allerdings räumte er ein, dass es etwas länger dauern dürfte, bis sich die Teuerungsrate dem Zielwert der Europäischen Zentralbank von 2,0 Prozent annähere. Die Inflationsrisiken seien moderat nach oben gerichtet.
Es gebe noch keine Anzeichen dafür, dass die Inflation über hohe Lohnabschlüsse angetrieben werde. "Doch es ist zu erwarten, dass das Lohnwachstum 2022 höher ausfallen wird als 2021", fügte er hinzu. Die Geldpolitik müsse vor diesem Hintergrund mit Blick auf die Lohnrunden wachsam bleiben.
Kräftig gestiegene Energiepreise haben die Inflation im Euro-Raum im November auf ein Rekordniveau von 4,9 Prozent getrieben. Im September hatten die EZB-Volkswirte in ihren Projektionen für 2022 eine Teuerungsrate von 1,7 Prozent veranschlagt, die 2023 auf 1,5 Prozent sinken soll. Zur Zinssitzung am 16. Dezember werden die Prognose-Zahlen aktualisiert.
Bitcoin rutscht unter 50.000er Marke
Die Kryptowährung Bitcoin rutscht wieder unter die Marke von 50.000 Dollar und kostet zuletzt 49.208 Dollar. "Anleger bekommen angesichts wachsender Bedenken rund um eine forcierte Regulierung von Bitcoin und Co kalte Füße", erläutert Analyst Timo Emden von Emden Research. Dazu gesellten sich ohnehin schwelende Sorgen rund um die Virus-Variante Omikron.
Immobilienentwickler mit starkem Ausblick
Eine der stärksten Aktien im Stoxx600 sind mit einem Plus von knapp sechs Prozent Berkeley Group in London. Während die Geschäftszahlen des britischen Immobilienentwicklers im erwarteten Rahmen lägen, lasse der Ausblick einen stärken Gewinnanstieg bis 2025 erwarten, heißt es von den Analysten der Citi. Berkeley hat die Gewinnerwartung dank starker Nachfrage für die kommenden drei Jahre auf einmal nach oben genommen.
Pfund unter Druck
Das Pfund Sterling knickt ein. Die britische Devise verliert 0,3 Prozent auf 1,3213 Dollar. Die "Financial Times" berichtet, dass Premierminister Boris Johnson angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante neue Corona-Maßnahmen bekanntgeben wird. Einem Bericht von "Times Radio" zufolge könnten strengere Einschränkungen, wie beispielsweise eine Home-Office-Pflicht, schon am Donnerstag kommen.
Post regelt Appel-Nachfolge
Frank Appel bleibt nur bis 2023 Chef der Deutschen Post. Der im kommenden Jahr auslaufende Vertrag des 60-Jährigen sei bis Mai 2023 verlängert worden, teilt der Konzern mit. Hintergrund sei, dass Appel sich entschlossen habe, nicht für eine weitere volle Vertragslaufzeit zur Verfügung zu stehen. Der Konzern bestätigte damit Informationen der Nachrichtenagentur Reuters, dass Appels Vertrag verlängert wird. Nachfolger Appels an der Spitze der Post soll dann im Mai 2023 der jetzige Chef des deutschen Brief- und Paketgeschäfts, Tobias Meyer, werden. Er ist seit März 2019 Mitglied des Vorstands.
Appel kann zudem auf einen weiteren Spitzen-Posten setzen: Insidern zufolge ist er Favorit für den Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden der Deutschen Telekom.
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Paukenschlag im Prozess gegen Cum-Ex-Aufklärer
Abrupte Wende im neu aufgerollten Prozess wegen Wirtschaftsspionage gegen den deutschen Anwalt Eckart Seith und zwei Mitangeklagte: Richter Rolf Naef vom Obergericht Zürich erklärte einen früher mit dem Fall befassten Staatsanwalt aus Zürich für befangen, seine Ermittlungsergebnisse seien nicht verwendbar. Wie es weitergeht, wollte der Richter am Nachmittag bekanntgeben.
Die Anklage stand im Zusammenhang mit einem der größten Steuerskandale der Nachkriegszeit. Dabei geht es um betrügerische Cum-Ex-Geschäfte, bei denen Anlagefonds sich nur einmal gezahlte Steuern mehrfach erstatten ließen.
Wie ist es um die Kaufkraft der Deutschen bestellt?
Die Kaufkraft der Deutschen wird einer GfK-Studie zufolge im nächsten Jahr deutlich steigen. Sie dürfte nominal um 4,3 Prozent oder 1013 Euro pro Bürger höher liegen, teilt der Nürnberger Marktforscher mit. Pro Kopf stehen den Bürgern damit rechnerisch 24.807 Euro zur Verfügung - für Konsumausgaben, Wohnen, Freizeit und Sparen. Wie viel von dem Zuwachs am Ende bei den Bürgerinnen und Bürgern wirklich ankommt, hängt von der Inflation ab. Die Bundesregierung kalkuliert mit einer Teuerung von 2,2 Prozent im Jahr 2022 - und damit einer Beruhigung gegenüber dem laufenden Jahr.
"2022 wird die Kaufkraft seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland erstmals wieder deutlich ansteigen", sagt GfK-Experte Filip Vojtech. "Dieses Wachstum stützt sich zum einen auf steigende Löhne in vielen Branchen, zum anderen aber auch - nachdem es letztes Jahr keinen oder nur einen minimalen Anstieg gab - auf eine Erhöhung der Renten."
Wie reagiert die Wall Street auf die jüngsten Rally-Gewinne?
Nach den deutlichen Gewinnen seit Wochenbeginn dürfte es an der Wall Street eine Auszeit geben. Der Future auf den S&P-500 zeigt sich kaum verändert. Die nachlassenden Sorgen in Bezug auf die Omikron-Variante des Coronavirus hatten seit Montag den Dow-Jones-Index um rund 1.100 Punkte steigen lassen. Der Auslöser waren vor allem Aussagen aus der Pharmaindustrie, wonach die aktuellen Impfstoffe auch gegen die neue Omikron-Variante wirken dürfte. Ein Experte der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält es zudem für "höchst unwahrscheinlich", dass die neue Variante des Coronavirus den Schutz von Impfstoffen komplett aushebeln könnte.
Gleichwohl bleiben Unsicherheiten. So wird Biontech am Mittwoch oder Donnerstag Ergebnisse zur Wirksamkeit des mit Pfizer entwickelten Impfstoffs gegen die Virusvariante Omikron bekannt geben. Biontech standen zuletzt deutlich unter Druck, was auch mit diversen Berichten zusammenhängen dürfte, wonach Omikron zwar ansteckender ist bei zugleich verringerter Wirksamkeit der Impfstoffe, zugleich die Krankheitsverläufe aber generell milder verlaufen. Die Biontech-Aktie verliert vor der Startglocke 4,1 Prozent.
S&P 500
"Theoretisch sind solch starke Zuwächse ein Zeichen von Instabilität und sollten mit Vorsicht genossen werden. Die gute Nachricht ist jedoch, dass die Volatilität nachlässt und der VIX-Index am Vortag um 20 Prozent gesunken ist, was bedeutet, dass die jüngsten Befürchtungen langsam abklingen könnten", sagt Ipek Ozkardeskaya, Senior Analystin bei Swissquote mit Blick auf die Gewinne der vergangenen Tage.
Zudem richten sich die Blicke bereits auf die Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche. Nach den jüngsten Aussagen von Fed-Chairman Jerome Powell wird mit einer Beschleunigung bei der Rückführung der Wertpapierkäufe, dem sogenannten Tapering, gerechnet. "Am Freitag werden die US-Verbraucherpreise für November veröffentlicht, und ein Wert von 7,0 Prozent oder mehr wird der Fed in der nächsten Woche zu schaffen machen", so Jeffrey Halley, leitender Marktanalyst bei OANDA. Die Analysten rechnen mit einer Zunahme um 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Tui-Aktien nach Zahlen deutlich schwächer
Tendenziell positiv werden zwar die Geschäftszahlen von Tui in ersten Einschätzungen im Handel kommentiert. "Die vergangenen Zahlen sind natürlich grottig, zeigen aber einen klaren Erholungstrend und der Ausblick ist überraschend gut", meint ein Händler. Die Aktien geben aber mehr als vier Prozent ab.
Der Reiseveranstalter ist nach eigener Aussage im ersten Winterquartal fast vollständig ausgebucht. Und im kommenden Sommer will Tui bereits wieder auf Vor-Corona-Niveaus zurückkommen.
Omikron verliert Schrecken: Anleger wittern Morgenluft
Goldpreis steigt, geopolitische Spannungen pushen
Die Angst vor einer Eskalation im Russland-Ukraine-Konflikt macht Gold bei den Anlegern begehrt. Der Preis der "Anti-Krisen-Währung" klettert um 0,3 Prozent auf 1788 Dollar je Feinunze. Für Unterstützung sorgten Marktteilnehmern zufolge auch ein schwächerer Dollar und fallende Anleiherenditen.
Industrie fordert konkreten Termin für Impfpflicht
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hält eine allgemeine Impfpflicht für nahezu unumgänglich. "Die Bundesregierung und das RKI sagen, um Herdenimmunität zu erreichen, brauchen wir eine Impfquote von 90 Prozent. Davon sind wir noch weit entfernt: Wir liegen bei nur 70 Prozent", sagte Hauptgeschäftsführer Joachim Lang im Gespräch mit ntv. "Das heißt, wenn wir bis zu einem bestimmten Datum - das die Politik jetzt definieren müsste - diese Herdenimmunität nicht erreicht haben, dann müssen wir auch über eine allgemeine Impfpflicht sprechen."
Eine einrichtungsbezogene Impfpflicht bezeichnete Lang als "sehr gute Idee." Der 15. März sei aber viel zu spät. "Da ist der Winter schon rum. Das muss natürlich viel früher passieren, am besten zum 1. Januar."
Ceconomy fallen nach Herunterstufung
Aktien von Ceconomy fallen in der Spitze um 11,5 Prozent auf 3,12 Euro. Damit notieren sie so tief wie seit knapp anderthalb Jahren nicht mehr. Händler verweisen auf eine Herunterstufung. Demnach habe die Baader Bank die Titel auf "Reduce" von "Buy" zurückgesetzt.
Nestle reduziert L'Oreal-Anteil
Für Kursbewegungen bei Nestle und L'Oreal sorgt die gesenkte Beteiligung des schweizerischen Lebensmittelriesen an dem französischen Kosmetikkonzern. Nestle hat seine Beteiligung auf nunmehr 20,1 Prozent zurückgefahren und dazu 22,26 Millionen L'Oreal-Aktien zu je 400 Euro verkauft. Erlöst wurden dadurch rund 8,9 Milliarden Euro, die durch Aktienrückkäufe an die eigenen Aktionäre ausgeschüttet werden sollen. Insgesamt soll das Rückkaufprogramm bis 2024 rund 20 Milliarden Franken betragen, für 10 Milliarden Franken sollen allein 2022 Aktien gekauft werden. Beide Aktien legen leicht zu.
BMW sichert sich Millionen Speicherchips
Der Autobauer BMW sichert sich einen längerfristigen Zugang zu Mikrochips. Der Autokonzern schloss eine Partnerschaft ab mit dem Münchener Halbleiterhersteller Inova Semiconductors und dem US-Chipproduzenten Globalfoundries und bekommt von ihnen jährlich mehrere Millionen Speicherchips geliefert, wie BMW mitteilt. "Das erhöht die Planungssicherheit und Transparenz über die benötigten Mengen und sichert unseren Bedarf nachhaltig", sagte Vorstandsmitglied Andreas Wendt. Die Halbleiter werden zunächst im Elektroauto BMW iX und später auch bei anderen Modellen eingesetzt.
Weltweit gibt es derzeit einen Mangel an Halbleitern, unter dem vor allem die Autohersteller leiden. Immer wieder standen deshalb Bänder still und es kam zu Kurzarbeit. BMW hatte Mitte November eine Kooperation mit dem US-Speicherchipkonzern Qualcomm vereinbart, um sich Lieferungen von Halbleitern für Autonomes Fahren zu sichern.
Das erwartet die Wirtschaft von der neuen Regierung
Diese Aktien polarisieren nachbörslich
Im nachbörslichen Geschäft an der Wall Street standen Quartalsberichte im Blick. Die Aktie von Toll Brothers gewann 0,7 Prozent. Der Luxushausbauer hat seinen Viertquartalsgewinn nahezu verdoppelt und die Erwartungen der Analysten übertroffen. Je Aktie verdiente das Unternehmen 3,02 Dollar nach 1,55 Dollar vor einem Jahr. Der Umsatz übertraf mit 3,04 Milliarden Dollar die Expertenprognose von 2,9 Milliarden Dollar. Für das Geschäftsjahr 2022 erwartet Toll Brothers aufgrund der starken Nachfrage ein Umsatzwachstum von 20 Prozent.
Die Aktien von Stitch Fix fielen deutlich, obwohl die abonnementbasierte Personal-Styling-Website einen geringer als erwarteten Verlust für das erste Quartal des Geschäftsjahres gemeldet hat. Auch die Umsatzerwartungen der Analysten wurden dank einer Steigerung des Freestyle-Service übertroffen. Die Aktie sackte dennoch um 18 Prozent ab. Denn die Zahl der aktiven Nutzer stieg zwar gegenüber dem Vorjahr um 11 Prozent auf 4,18 Millionen; das war aber immer noch weniger als die 4,23 Millionen aktiven Kunden, mit denen die Analysten gerechnet hatten. Stitch Fix senkte zudem ihre Umsatzprognose für das Geschäftsjahr mit der Begründung, dass sich das Unternehmen in einer Übergangsphase befinde.
TUI grenzt Verluste ein
Die Erholung des Tourismus vom Corona-Schock im Sommer hat den Reisekonzern TUI nicht vor einem Verlust im letzten Quartal seines Geschäftsjahres 2021 bewahrt. Im saisonal normalerweise stärksten Zeitraum von Juli bis September erzielte der weltweit größte Reiseveranstalter zwar 3,5 Milliarden Euro Umsatz und damit fast drei Mal so viel wie im Vorjahreszeitraum. Operativ fiel aber ein Verlust von 97 Millionen Euro an, wie das Unternehmen mitteilt.
TUI-Chef Fritz Joussen spricht dennoch von einer erfolgreichen Sommersaison mit einer deutlichen Erholung. Denn vor Jahresfrist hatte TUI einen operativen Verlust von gut einer Milliarde Euro gemacht. "Die übergeordneten Trends sind intakt", erklärte Joussen. "Wir erwarten für den Sommer 2022 und die Hauptreisezeit die Rückkehr zu einem Buchungsniveau in etwa wie vor Corona 2019."
Dudenhöffer: "Plug-in-Hybride werden benachteiligt"
Einer der politischen Schwerpunkte der neuen Ampel-Regierung ist die E-Mobilität. Bis 2030 sollen laut Koalitionsvertrag 15 Millionen vollelektrische Pkw über Deutschlands Straße rollen. Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer ist nicht überzeugt.
Der Dax und der "Kampf um die 15.800"
433 Punkte geht es am Dienstag für den Dax nach oben, stolze 2,8 Prozent, auf 15.814 Zähler. Er schließt damit nicht weit von seinem Tageshoch entfernt, das der deutsche Börsenleitindex bei 15.828 markiert hat. Noch so ein Tagesplus und der Index feiert Richtung Jahresende nochmals ein neues Allzeithoch. Die nachlassenden Sorgen die neue Coronavirus-Variante Omikron betreffend helfen, ein deutlicher Aufschlag an der Wall Street ebenfalls. Im frühen Geschäft verliert der Dax leicht und notiert um 15.790 Punkte.
"Der Dax war wie entfesselt, schoss am Dienstag nach oben", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Susanne Althoff. "Heute dürfte es dagegen etwas ruhiger am Markt zugehen", blickt sie voraus. "Im Mittelpunkt dürfte dabei der Kampf um die 15.800er Marke stehen."
Volkswagen holt sich Verstärkung bei Batterietechnologie
Volkswagen geht drei weitere Partnerschaften zur Stärkung der Position im Bereich der Batterietechnologie ein. Die neuen Partner sind nach Angaben der Wolfsburger der Materialtechnologie-Konzern Umicore, der Batteriespezialist 24M Technologies und das Cleantech-Unternehmen Vulcan Energy Resources Ltd. Die Partnerschaften seien zwar voneinander unabhängig, dienten jedoch einem gemeinsamen Ziel: Der Industrialisierung der Batterietechnologie und der Großserienproduktion von noch nachhaltigeren, innovativen Batterien.
Volkswagen setze damit die Technologie-Roadmap für die Eigenentwicklung und Eigenfertigung von Batteriezellen um, die im Rahmen des Power Days im Frühjahr vorgestellt worden seien, so der Konzern weiter. Allein in Europa plant der Dax-Konzern bis 2030 den Bau von sechs Gigafabriken.
Porsche-Aktien weiter schwer gefragt
Aktien der Holding Porsche SE bleiben im Aufwind. Die Papiere liegen bei Lang & Schwarz 2,1 Prozent höher, nachdem sie am Vortag 8,5 Prozent gewonnen hatten.
Volkswagen schaut sich Insidern zufolge einen Börsengang der Sportwagen-Tochter Porsche weiter als Möglichkeit an, um Mittel für den Schwenk zur Elektromobilität freizuschaufeln. VW-Aktien notieren bei Lang & Schwarz 0,2 Prozent höher.
Insider: Apple schloss geheimen Deal mit Peking
Apple hat einem Insider-Bericht zufolge 2016 einen geheimes Fünfjahresvertrag mit der chinesischen Regierung abgeschlossen. Der Wert des fünfjährigen Deals: 275 Milliarden US-Dollar.
AppleDer Deal sah vor, dass das Unternehmen von Regulierungen verschont bleibt, im Gegenzug aber eine dreistellige Milliardensumme im Land investiert. Federführend hierbei zeigte sich Tim Cook, der CEO von Apple, schreibt der "Apple Insider".
Laut Bericht war es eine der Hauptaufgaben des Technikkonzerns, Chinas Wirtschaft anzukurbeln und den Tech-Standort zu stärken. Dies sollte vor allem mit hohen Investitionen, der Ausbildung von lokalen Arbeitskräften und dem Schließen lukrativer Geschäftsvereinbarungen erreicht werden.
Rauchzeichen aus Wolfsburg: Diess wird wohl neuen China-Chef ernennen
Es sieht so aus, als würden sich Betriebsrat, das an Volkswagen beteiligte Land Niedersachsen und die Aktionärsfamilien abermals zusammenraufen.
Kurz vor der Planungsrunde des VW-Aufsichtsrats für die Investitionen der nächsten Jahre gewinnt die Lösung im Streit um Konzernchef Herbert Diess immer stärker an Kontur. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet, soll er im Sommer kommenden Jahres die Führung des wichtigen China-Geschäfts an den bisherigen Chef der Marke VW, Ralf Brandstätter, abgeben. Das ist Teil einer zwischen dem Konzernbetriebsrat, dem an VW beteiligten Land Niedersachsen und den Aktionärsfamilien Porsche und Piëch ausgehandelten Lösung, in der Diess aller Wahrscheinlichkeit nach an der Konzernspitze bleiben kann, aber Verantwortung für wichtige Themen abgibt. Brandstätter war zwischenzeitlich bereits als Nachfolger gehandelt worden.
Dax kaum verändert erwartet
Zur Wochenmitte wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge kaum verändert starten.
Am Dienstag hatte der Index dank schwindender Sorgen vor einem Rückschlag für die Wirtschaft 2,8 Prozent auf 15.813,94 Punkte zugelegt. Hauptgesprächsthema auf dem Börsenparkett bleibt die neu entdeckte Omikron-Variante des Coronavirus.
Trotz erster Meldungen über mildere Krankheitsverläufe bei einer Ansteckung mit dem Erreger sollten Investoren wachsam bleiben, mahnte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. "Die bisher gewonnenen Daten sind noch nicht umfangreich genug, um verlässliche Aussagen treffen zu können. Kursgewinne können bei entsprechender Nachrichtenlage binnen kürzester Zeit auch wieder verloren gehen." Bei den Unternehmen lädt Hellofresh zum Kapitalmarkttag. Der Kochboxen-Versender geht für das kommende Jahr von einem schwächerem Wachstum aus. Relevante Konjunkturdaten stehen nicht an.
Euro steigt auf knapp 1,13 US-Dollar
Der Euro hat sich von seinen Verlusten am Vortag erholt. Am Morgen kostet die Gemeinschaftswährung 1,1295 US-Dollar und damit etwas mehr als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,1256 Dollar festgesetzt.
Euro / DollarZur Wochenmitte dürften Impulse durch Konjunkturdaten weitgehend ausfallen. In der Eurozone und den USA stehen nur sehr wenige Wirtschaftszahlen auf dem Programm. Daten mit größerer Marktbedeutung werden nicht erwartet. Allerdings äußern sich einige ranghohe Zentralbanker, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde und ihr Stellvertreter Luis de Guindos.
Biontech bietet Teilschutz gegen Omikron - Was sagen Börsianer dazu?
Eine wichtige Nachricht aus der Nacht: Der Impfstoff von Biontech bietet offenbar einen teilweisen Schutz gegen Omikron. Das teilte Laborleiter Alex Sigal vom Africa Health Research Institute in Südafrika auf dem Kurznachrichtendienst Twitter auf Basis vorläufiger Ergebnisse mit. Die Frage, die sich Börsianer nun stellen müssen, ist: immerhin einen Teilschutz oder nur einen Teilschutz? Wie ist die Nachricht zu bewerten?
Der Vermögensverwalter Schön schätzt, dass die Nachricht aus Südafrika zunächst für einen Kursrutsch von 3 bis 4 Prozent sorgen könnte. Auf dem aktuellen Niveau des Dax seien so mal schnell 500 Punkte weg. "Damit dürfte die Rallye der letzten Tage abrupt enden und der Das wieder eher zur 15.000-Marke als auf 16.000 Punkte schauen."
"Allerdings", so warnt der Vermögensverwalter, "wird dabei vielfach vergessen, dass eine geringere Wirksamkeit der Impfstoffe immer noch besser ist, als keine Impfstoffe zu haben".
Wichtig ist in diesem Zusammenhang zu wissen: Es gibt noch keine aussagekräftigen Studien darüber, wie sich die Impfstoffe von Moderna, Johnson & Johnson und anderen Arzneimittelherstellern gegen die neue Variante verhalten.
Biontech-Chef Ugur Sahin geht davon aus, dass die endgültigen Daten zur Wirksamkeit des Vakzins gegen die Omikron-Variante heute oder morgen vorliegen könnten. Das sagte er dem Sender NBC News.
Hier erfahren Sie mehr über Biontech:
Asien-Börsen handeln Corona-Optimismus
Den zweiten Tag in Folge verzeichnen die Aktienmärkte in Fernost überwiegend Gewinne. Rückenwind kommt von sehr starken Vorgaben der Wall Street.
Die Akteure sind weiter zuversichtlich, dass die Gefahren der Omikron-Variante des Coronavirus beherrschbar bleiben und keine gravierenden Folgen für die globale Konjunktur haben werden.
Der von Pfizer und Biontech entwickelte Impfstoff erweist sich laut einer südafrikanischen Studie zumindest als teilweise wirksam gegen Omikron. Gestützt wird die Stimmung auch durch die chinesischen Bemühungen, die Krise im Immobiliensektor einzudämmen.
In Japan steigt der Nikkei-225 um 1,5 Prozent. Dass das japanische BIP im dritten Quartal in der Zweitlesung stärker zurückging als zunächst ermittelt, belastet nicht.
Kleine Verluste nach den massiven Aufschlägen von 2,7 Prozent am Vortag verzeichnet der Markt in Hongkong. Bei Immobilienaktien kommt es zu kleinen Gewinnmitnahmen. Für Zuversicht sorgt aber dennoch, dass Peking jüngst die Mindestreserveanforderungen für Banken gesenkt hatte, was die Finanzierung der mit Liquiditätsproblemen kämpfenden Unternehmen erleichtert. Zudem sorgen Aussagen der chinesischen Regierung in Richtung einer gesunden Entwicklung des Immobiliensektors für etwas Entspannung.
Die Aktie des größten Problemfalls China Evergrande geben um 1,6 Prozent nach. Kaisa sind wegen einer bevorstehenden Mitteilung des Unternehmens vom Handel ausgesetzt.
Und so hat die Wall Street geschlossen:
Das wird für den Dax heute wichtig
Die nachlassende Furcht vor der Corona-Variante Omikron und neue Konjunkturzuversicht haben die Anleger gestern zu weiteren Aktienkäufen animiert. Die deutschen Aktienindizes wagten Ausbrüche nach oben. Nach den letzten turbulenten Handelswochen rückt für den Dax nun sogar wieder das Allzeithoch von 16.290 Punkten in Reichweite.
So sehen die Marktstrategen der Credit Suisse bei den Anlegern die Risikobereitschaft wieder steigen. Laut Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets tun Anleger trotz des aufkommenden Optimismus aber gut daran, die Erkenntnisse zu Omikron weiter eng zu verfolgen. Die bisher gewonnenen Daten seien noch nicht umfangreich genug, um verlässliche Aussagen treffen zu können. Und so könnten die jüngsten Gewinne im Dax bei plötzlich wieder negativen Nachrichten zu Omikron binnen kürzester Zeit auch wieder verloren gehen, mahnte der Experte.
Wie geht es nun weiter an der Frankfurter Börse? Eigentlich könnten heute nur neue Hiobsbotschaften zu Corona oder andere unvorhersehbare Ereignisse den Handel massiv ausbremsen. Denn von Konjunkturseite dürfte es keine Breitseiten geben. Weder aus Europa noch aus den Vereinigten Staaten gibt es Schwergewichtiges dazu. In der Nacht zuvor hat Japan, das immerhin die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt hat, Zahlen für die zweite Veröffentlichung zum BIP-Wachstum im dritten Quartal geliefert.
Auch auf Unternehmensseite sieht es ziemlich mau aus. Der Touristikriese Tui liefert heute den Geschäftsbericht für 2021. Hellofresh veranstaltet online einen Capital Markets Day.