Marktberichte

"Besser geht kaum" Dax schwingt sich in neue Höhen

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Am Aktienmarkt geht es zu Beginn der letzten Handelswoche des Jahres kräftig nach oben.

(Foto: picture alliance / dpa)

Anleger treiben den deutschen Aktienmarkt kurz vor dem Jahresende in neue Höhen. Grund ist die Aussicht auf die Überwindung der Wirtschaftsschwäche. Gespeist wird der Optimismus hauptsächlich aus drei Quellen.

Zum Auftakt der letzten Handelswoche des Jahres haben mehrere gute Nachrichten den deutschen Leitindex Dax auf ein neues Rekordhoch gehievt. Für Kauflaune sorgten die Einigung auf einen EU-Großbritannien-Handelsvertrag, die Unterzeichnung eines neuen US-Konjunkturpakets durch Präsident Donald Trump sowie der Beginn der Corona-Impfungen in der EU. "Besser könnten Nachrichtenlage und Stimmung an der Börse" am Ende eines turbulenten Börsenjahres kaum sein, fasste Marktanalyst Jochen Stanz vom Broker CMC Markets zusammen.

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Bereits kurz nach der Startglocke erklomm das Börsenbarometer neue Höhen und stoppte erst bei 13.819 Punkten. Den Handelstag verbrachte der deutsche Leitindex dann schwindelfrei in dieser Höhe und schloss am Ende 1,5 Prozent fester bei 13.790 Punkten. Der MDax gewann 0,8 Prozent auf 30.656 Stellen. Der TecDax erhöhte sich um 0,9 Prozent auf 3.212 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex Eurostoxx 50 klettert um ein Prozent.

Noch im März hatte der Dax bei 8.255 Punkten gestanden. Innerhalb kurzer Zeit war er belastet von Corona-Sorgen um mehr als 40 Prozent abgestürzt. Noch im Februar hatte er ein Rekordhoch erreicht. Doch zuletzt hat sich die Stimmung fundamental gedreht. Inzwischen setzen die Anleger auf einen kräftigen Konjunkturaufschwung. Zudem fließen rund um den Globus die Notenbank-Milliarden weiter - Geld, das irgendwo angelegt werden muss.

Im Dax schafften es fast alle Werte mit Gewinnen über die Ziellinie. Unangefochten an der Spitze standen dabei Delivery Hero, die 10,8 Prozent zulegten. Der Essensauslieferer ohne deutsches Geschäft hat die Genehmigung für das stark wachstumsträchtige Joint Venture mit der südkoreanischen Woowa erhalten - unter der Bedingung, dass die koreanische Tochtergesellschaft Yogiyo veräußert wird. Deutsche Post verteuern sich um 2,6 Prozent. Hier hatte Konzernchef Frank Appel neue Rekordmengen an beförderten Paketen in diesem Jahr in Aussicht gestellt - und zugleich einen Rekordgewinn. Heidelberger Druckmaschinen schlossen 4,6 Prozent fester. Das Unternehmen hat kurz vor Jahresultimo ein Grundstück für einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag verkauft. Damit könne das Eigenkapital gestärkt werden, hieß es im Handel. Vergleichsweise magere Aufschläge verbuchten die Autowerte. Am unteren Ende büßten allein MTU ein, für die es um 1,3 Prozent nach unten ging.

In der zweiten Reihe sortierten sich mit Lufthansa und Fraport zwei von der Corona-Krise besonders gebeutelte Unternehmen oben bei den Gewinnern ein. Hier lockt die Aussicht auf ein Anziehen des Tourismus die Anleger. Zudem habe die Fluggesellschaft Kosten in der Corona-Krise deutlich schneller gesenkt als geplant, hatte Vorstandschef Carsten Spohr der "Welt am Sonntag" gesagt. Während es für die Airline um 5,2 Prozent hinauf ging, zogen Fraport um 2,1 Prozent an.

Federn ließen am unteren Ende neben anderen Aareal Bank. Das könnte damit im Zusammenhang stehen, dass auch nach der Einigung zwischen Brüssel und London Unsicherheiten für den Finanzdienstleistungssektor bestehen bleiben. Auch Commerzbank traten auf der Stelle. Die Bank teilte mit, für Stellenstreichungen weitere 610 Millionen Euro einzustellen, die das Nettoergebnis im Schlussquartal belasten.

Im TecDax setzen Nordex ihren Aufstieg fort. Für den Windanlagenbauer geht es um weitere 4,4 Prozent hinauf. Im laufenden Jahr verteuerten sich die Papiere damit bereits um fast 80 Prozent.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa/DJ

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