Panorama

Neue Erkenntnisse aus Hongkong Omikron-Infizierte weisen hohe Viruslast auf

Zwei Männer in Hongkong wurden positiv auf die Omikron-Variante getestet.

Zwei Männer in Hongkong wurden positiv auf die Omikron-Variante getestet.

(Foto: REUTERS)

Auch in Hongkong weisen die Gesundheitsbehörden zwei Infektionen mit der neuen Omikron-Variante des Coronavirus nach. Die Auswertung der Daten lässt Böses erahnen. Die Viruslast sei "wahnsinnig hoch", warnt ein Epidemiologe.

Die zwei bestätigten Omikron-Infizierten in Hongkong weisen offenbar eine sehr schnell ansteigende Viruslast auf. Die PCR-Tests der beiden Männer, die wenige Tage zuvor noch negativ ausfielen, enthielten einen Ct-Wert von 18 und 19. "Das ist wahnsinnig hoch, insbesondere wenn man bedenkt, dass die zwei bei den letzten PCR-Tests noch negativ waren", schreibt der frühere Harvard-Epidemiologe Eric Feigl-Ding. Es sehe so aus, als ob die Variante dem Impfschutz tatsächlich entgehen könnte.

Laut Angaben der Hongkonger Regierung wurde die Omikron-Variante des Coronavirus von einem Reisenden aus Südafrika eingeschleppt, der sich seit seiner Ankunft am 11. November in einem Quarantäne-Hotel befand. Am 13. November wurde er positiv getestet. Es wird davon ausgegangen, dass der Mann trotz strenger Isolation einen 62-Jährigen im gegenüberliegenden Zimmer des Quarantäne-Hotels angesteckt hat. Dieser wurde am 18. November während seines vierten PCR-Tests positiv getestet. In beiden Fällen wurde bei einer späteren Genomsequenzierung deutlich, dass sie sich mit der Omikron-Variante des Coronavirus infiziert hatten.

Einer Stellungnahme der Hongkonger Regierung zufolge soll der Einreisende aus Südafrika möglicherweise keinen ausreichenden Mundschutz getragen haben, als er seine Hoteltür beim Entgegennehmen von Essensbestellungen geöffnet habe. Dies sei womöglich der Grund für die Infektion trotz Quarantäne-Isolation.

Booster kann Omikron "wegneutralisieren"

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Die Münchner Virologin Ulrike Protzer betrachtet die Mutation mit Sorge. Sie hält es für möglich, dass Antikörper die Omikron-Variante des Virus nicht mehr so effizient neutralisieren können, wenn die Impfung schon längere Zeit zurückliegt. Frisch nach einer Impfung gebe es aber viele Antikörper, sagte sie im Deutschlandfunk. Das reiche dann aus, um auch Varianteviren "wegzuneutralisieren".

Protzer empfiehlt daher, unbedingt eine Booster-Impfung vornehmen zu lassen. Auffrischungsimpfungen könnten das Immunsystem "hochpushen", sagte die Virologin. "Und dann, davon gehen wir alle aus, sollte das wieder ausreichen." Ob man später eine weitere Impfung brauche oder einen angepassten Impfstoff, könne man jetzt noch nicht sagen.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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